Bildungspioniere ohne Startprobleme

Im ersten Studienjahrgang einer neuen Hochschule mit einem neuen Studiengang erwartete ich Startprobleme, organisatorisches Durcheinander und fehlende Materialien und Dozenten. Nichts davon hat sich bewahrheitet. Bisher (mittlerweile im dritten Semester) ist noch keine Lehrveranstaltung ausgefallen, die Dozenten sind engagiert und die Wege zu den Professoren und Wissenschaftlichen Mitarbeitern sehr kurz. Die familiäre Atmosphäre, die kleinen Veranstaltungsgrößen und studierendenorientierte Ausrichtung des Curriculums kommen jedem individuell entgegen.

Die Studieninhalte sind eine Mischung aus theoretischen Grundlagenfächern und klinischen Fächern, wobei die Grundlagen in den ersten Semestern massiv überwiegen und die Klinik zur Motivation dient. Der praktische Anteil des Studiums kann bei der Masse an vermittelten Wissen und intensivem Selbststudium trotz seines Spaßfaktors in der Prüfungszeit zur Last werden. Da helfen vor allem die Kleingruppen, die sich gegenseitig durch Übungen unterstützen.

In den Lehrveranstaltungen wird jeder Studierende ernst genommen und hat die Möglichkeit, etwas zu sagen. Eine gute Vorbereitung auf die Lehrveranstaltungen ist Voraussetzung, Frontalunterricht gibt es in der MHB nicht wirklich.

Die Ausstattung wird kontinuierlich aufgebaut. Bisher hat es mir an noch nichts gemangelt, insbesondere unser Problemorientiertes Lernen wird schnell zur Materialschlacht. Nur eine Universitätsbibliothek sollte kein Studierender nach einem Jahr erwarten. Die Bibliothek ist stetig im Aufbau, reagiert so gut sie kann auf unsere Bedürfnisse, bietet aber nicht die nötige Lernatmosphäre. Die hole ich mir dann in einem der Kleingruppenräume im bequemen Lern- und Kommunikationszentrum der MHB.

Das Campusleben wird von den Studierenden selbst dominiert. Es gibt eine aktive Fachschaft, Arbeitsgruppen wie Hochschulsport und eine Band. Allerdings gehen all diese Aktivitäten von den wenigen Studierenden aus, die das in ihrer Freizeit neben dem Selbststudium stemmen. Eine Mensa gibt es nicht, wir nutzen die Kantine der Klinik mit, die nicht besonders lecker, dafür aber ziemlich teuer ist.

Alles in Allem ist die MHB mit Engagement, Atmosphäre und guter Organisation sowie sehr anspruchsvoller Lehre sehr viel besser, als ich es erwartet habe. Ich würde jederzeit wieder hier anfangen zu studieren.