Wenig Praxis, viel Chaos, unzuverlässige Dozenten

Zunächst möchte ich festhalten, dass das hier alles meine persönliche Erfahrungen sind. Es mag durchaus Studenten geben, die mit der FU und dem Studiengang Grundschulpädagogik gute Erfahrungen gemacht haben und zufrieden sind. Ich allerdings kann am Ende des Bachelors sagen, dass ich von Semester zu Semester mehr enttäuscht wurde. Nicht nur, dass der Studiengang extrem wenige Praxisinhalte darbietet, sondern es bei mir eine Ausnahme war, wenn vor mir ein Dozen/eine Dozentin oder Professor/-in stand, der/die selbst schon einmal unterrichtet hat. Dementsprechend waren die Seminarinhalte häufig nicht wirklich gut. Zu Beginn jedes Semesters begann das Chaos, dass viele Studenten keinen Platz in ihren gewählten Seminaren bekamen. Somit sind die ersten Wochen des Semesters immer sehr chaotisch, weil jeder versucht Kurse zu tauschen, Dozenten anzubetteln, dass sie den Kurs doch noch bekommen und am Ende auch mal das Los entscheidet, ob man an einem, bereits überfüllten Kurs, teilnehmen darf oder nicht. Was die "Zusammenarbeit" mit den Dozenten angeht, musste ich leider oftmals schlechte Erfahrungen machen. Mehrmals kam ich zu vereinbarten Sprechstunden und der Dozent war nicht anwesend oder kam einfach nicht. Nach jedem Semester musste ich Dozenten erinnern, dass Punkte oder Noten eingetragen werden. Einen Betreuer für meine Bachelorarbeit zu bekommen, gestaltete sich so schwierig, dass meine jetzige Betreuerin letztendlich gar nicht aus dem Bereich Grundschulpädagogik kommt, sondern aus den Erziehungswissenschaften. Das ist nicht unbedingt schlecht, allerdings sollte eine Universität meiner Meinung nach schon gewährleisten, dass alle Studenten im 6. Semester auch die Chance auf einen Betreuer aus ihrem Fachbereich bekommen. Nach 6 Semestern an der Freien Universität, entschloss ich mich für meinen Master zusätzlich an einer anderen Uni zu bewerben, möglicherweise wird mir dies aber nun gar nicht ermöglicht, da eine Dozentin meine aktive Teilnahme (eine Ausarbeitung, die nicht benotet wird und nur dazu dient, einen Kurs als "belegt" markiert zu bekommen) nicht anrechnet und ich somit den Kurs noch einmal wiederholen muss. Bisher gab es nie Probleme mit aktiven Teilnahmen, aber wenn man sich einmal an eine Person in einer höheren Position wendet, fühlen viele Dozenten sich persönlich angegriffen und reagieren dementsprechend unprofessionell. Schlussendlich kann ich festhalten, dass ich diesen Studiengang an der FU Berlin nicht wirklich weiter empfehlen kann. Vieles mag auch dem geschuldet sein, dass es eine Universität in einer Großstadt und deshalb natürlich auch sehr viele Studenten dort studieren. Dass es dabei auch mal zu Chaos kommen kann und nicht immer alles glatt läuft, ist mehr als verständlich. Dennoch bekam ich oftmals nicht das Gefühl, dass sich Dozenten bemühen ihre Arbeit gut und fair zu gestalten, aber dies basiert wie schon bereits erwähnt auf meinen eigenen Erfahrungen.