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Interessante Inhalte - aber..

Gesundheitsförderung (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    3.7
-- STUDIENGANG --
Ich habe das Studium mit der Motivation begonnen, Menschen helfen zu wollen. Während des Studiengangs ist mir bewusst geworden, dass man sehr viel mit theoretischen Modellen hantiert und aus diversen Bereichen (Medizin, Sozialwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und die eher neue "Gesundheitsförderung") Fachkenntnisse erlernt, aber nirgends wirklich den Plan hat. Das Studium ist so aufgebaut dass man eben breit gefächert in die Zukunft gehen kann. Dabei hat man die Wahl zwischen verschiedenen Schwerpunkten, wobei meiner in der Gesundheitskommunikation lag.

Dieser Schwerpunkt qualifiziert theoretisch zur Konzeption und Umsetzung von Kampagnen wie "Gib Aids keine Chance" oder "Alkohol - kenn' dein Limit". Nur um das gerade ein bisschen greifbar zu machen.

Meine jetzige Situation zeigt allerdings die harte Realität, trotz aller vielseitigen Studieninhalte: Ich fühle mich nicht ausreichend vorbereitet für die fachlichen Ansprüche die von den Unternehmen/Organisationen gestellt werden. Hinzu kommt der Fakt, dass im Verhältnis zu den neu entstehenden Arbeitsplätzen im Bereich der Gesundheitsförderung viel zu viele Absolventen nachkommen. Das bedeutet ganz konkret, dass ihr bereit sein müsst euch deutschlandweit zu bewerben oder ins Ausland zu gehen, um eine Arbeitsstelle zu finden bei der ihr wirklich umsetzen könnt was ihr gelernt habt. Wer sich also nur auf seine Heimatregion beschränken möchte, kriegt ein großes Problem (ich selbst habe locker 20 Bewerbungen für den Bereich GF geschrieben).

Außerdem sind die meisten Arbeitsplätze immer auf wenige Jahre beschränkt, da es sich in der Regel um Projekte handelt, bei denen man mitarbeitet. Dabei ist es fast egal, in welchem Bereich man landet.

Ich muss also leider sagen, dass man in ein sehr wage definiertes Arbeitsfeld rutscht, bei dem man sich selbst eine Arbeitsstelle in einer Organisation schaffen, oder fast quereinstiegsmäßig irgendwo rein kommen muss. Viele meiner Studienkollegen haben ähnliche Erfahrungen gemacht und wenn ich mir anschaue wo die jetzt arbeiten, ist das in meinen Augen weit weg davon Menschen nachhaltig zu helfen.

Orientiert euch bei diesem Wunsch lieber im sozialen oder medizinischen Bereich (Soziale Arbeit, Medizin, Pflege, ...). Falls ihr nach etwas sucht bei dem man euch nicht richtig einordnen kann und ihr euch euren Job irgendwie backen müsst, dann seid ihr mit diesem Studiengang richtig.

-- HOCHSCHULE --

Die Hochschule ist ein Traum. Das muss man wirklich sagen!
Die meisten Gebäude sind neu, die Mensa ist super (Preis-Leistung stimmt einfach, auch wenn sie prinzipiell zu wenig Platz hat für die vielen Studenten), die Ausstattung für die Vorlesungen ist auch okay und so ziemlich alle Dozenten waren hoch kompetent.

Man hat genügend Möglichkeiten um in Kontakt mit anderen Studenten zu kommen (Hochschulsport, campuseigenes Café mit zahlreichen Veranstaltungen, ...) und regelmäßige Events. Die Bibliothek ist top ausgestattet und ich habe gefühlt 1000 Stunden dort verbracht um an irgendetwas zu arbeiten.

Kritikpunkt ist die Organisation an dem Fachbereich "Pflege und Gesundheit". Die ist eine Katastrophe. Wie oft musste ich Informationen hinter her rennen oder mich um irgendwelche Dinge kümmern, die man einfacher hätte bereitstellen können. Da kam es schon mal vor, dass wer nicht in irgendeiner Facebook Gruppe der Kohorte ist, irgend eine Info auch nicht bekommt.
Ein anderes Beispiel: wir standen mal mit einer Gruppe zur Prüfung (Präsentation) vor dem ursprünglich vereinbarten Raum. Als 10-15 Minuten nach Prüfungsbeginn noch immer keine Prüfer da waren, haben wir rum telefoniert und erfahren, dass die Prüfung kurzfristig in einen anderen Raum verlegt wurde. Die Prüfer haben natürlich Augen gemacht und gemeint, dass sie noch 5 Minuten gewartet hätten und dann wären wir durchgefallen. Naja.


Kurzum: Ich kann die Hochschule total empfehlen, aber vom Studiengang muss ich abraten. Schaut wirklich wo eure Talente sind und nutzt die für sinnvolle Dinge. Solche Menschen braucht die Welt - und nicht Leute die irgendwas studieren was sich gut anhört, weil sie nicht wissen was sie sonst machen sollen.
  • Hochkompetente Dozenten, überwiegend interessante Studieninhalte, klasse Campus
  • Zu viel Theorie, schlechte Organisation, unscharf definiertes Arbeitsfeld, schwieriger Einstieg in die Praxis

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Sebastian , 13.09.2023 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
4.1
Theo , 11.07.2023 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
2.3
Zara , 26.04.2023 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
3.4
Daniel , 21.01.2023 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
3.6
Anonym , 16.11.2022 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
4.0
Lara , 11.11.2022 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
4.3
Christoph , 11.09.2022 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
4.1
Katharina , 11.08.2022 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
4.1
Salome , 12.06.2022 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)
3.6
Johanna , 03.05.2022 - Gesundheitsförderung (B.Sc.)

Über Max

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Studienbeginn: 2013
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Hochschule Fulda
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 26.03.2018
  • Veröffentlicht am: 03.05.2018