Auf dem Basiswissen aufbauen

Von einem Bachelorstudiengang habe ich eigentlich nichts anderes erwartet. Zu Beginn des Studiums gibt es eine einführende Ringvorlesung, in der man alle Dozenten und Fachgebiete kennen lernt. Darauf folgen vier Basismodule, in denen man die grundlegenden historischen Daten kennen lernt. Diese teilen sich in vier Bereiche: Alte Geschichte, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese Veranstaltungen überschritten den Anspruch des Schulstoffes, waren jedoch wirklich sehr allgemein gehalten. Sie dienen schließlich auch nur dazu, eine Basis zu bilden. In dieser Zeit des Studiums muss man zu jedem Basismodul auch ein Tutorium besuchen. Dieses hatte jedes mal den selben Inhalt: wie arbeite ich wissenschaftlich? Nach dem zweiten Mal hatte es der Dümmste verstanden, tun mussten wir es trotzdem noch zwei Mal. Dem Basismodulen folgen die Aufbaumodule. Diese dienen einer tiefern Orientierung und helfen bei der Beantwortung der Frage, in wie weit man sich spezialisieren möchte. Dementsprechend wuchs der Anspruch der Veranstaltungen auch und die Themengebiete wurden weiter eingegrenzt. So ging es nicht mehr allgemein um das 20. Jahrhundert, sondern (wie in meinem Fall) um die Darstellung des Massenmörders Bruno Lüdke in den Medien der 50er Jahre. Die Seminare und Vorlesungen wurden in dieser Zeit des Studium auch kleiner, sodass ein intensives arbeiten möglich war. Mit ihren Spezialgebieten wurde die Kompetenz der Dozenten auch erst richtig deutlich und das Lernen und Arbeiten machte nun wirklich Spaß. Man erforschte schließlich den Teil der Geschichte, der einen unter den Nägeln brennt. Nun bin ich in meinem Vertiefungsmodul, welches dafür da ist die Bachelorarbeit zu begleiten. Meine Dozentin sowie mein Seminar wirken sehr kompetent. Die meisten verfassen auch höherwertigere Arbeiten (Master, Staatsexamen) als ich, sodass ich wirklich gefordert werde und viele Inspirationen für meine Arbeit erhalte. Im großen und ganzen lässt sich also sagen, dass ich das Studium in Jena sehr genossen habe/genieße