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Interessenvielfalt
Super Studium, Uni geht auch anders
Vorweg kann ich das Geschichtsstudium absolut für jeden empfehlen, der fachlich interessiert und gesellschaftlich etwas verändern will. Dafür ist kritische Geschichtsaufarbeitung so wichtig! Geht aber auch an einer anderen Uni. Göttingen hat die gleichen Probleme wie jede andere Uni auch: Dozenierende, die eigentlich nur forschen wollen und kein Interesse am Lehren haben, begrenzte Auswahl was die Lehrveranstaltungen angeht, Themen die sich da viel wiederholen, ein eurozentrischer Umgang mit der Geschichte (schon allein was die Auswahlmöglichkeiten angeht, Spezialisierungen nur durch harte eigene Arbeit, etc. Leider ist diese Uni in einem ewigen hin und her in der Hochschulpolitik, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften werden Finanzierungen wo es auch nur geht gestrichen, um diese in die Naturwissenschaften zu stecken und Lehramt wird behandelt wie ein Studium zweiter Klasse, auch wenn das gleiche geleistet werden muss und ein Großteil der Studierenden Lehrämtler sind. Das nebenbei, ich bin selber keiner. All dies sind Probleme, die auch an anderen Unis auftreten, auffällig sind aber die ständig steigende Probleme mit dem Präsidium - und das schon seit mehreren Präsidenten. Barrierefreiheit ist leider auch sehr mangelhaft. Trotzdem ist die Lernatmosphäre gut, wenn man die richtigen Dozierenden erwischt, es gibt teilweise wirkliche tolle Projekte und Exkursionen und die Bibliothek und Lernplätze sind super ausgestattet. Außerdem gibt es viele Veranstaltungen und Angebote außerhalb der Lehre, die sich wirklich lohnen.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Leider sehr schlecht. Ich habe vor Corona mit meinem Studium angefangen und daher genügend Erfahrungen damit gesammelt, wie es vorher ablief. Die Übertragung der Angebote in ein Onlineformat lief zuerst gar nicht und dann sehr schlecht. Dabei mangelte es lachhaft stark an Kommunikation seitens der Universität, auch im direkten Vergleich mit anderen Unis (zb. Kassel, Hannover, Hamburg). Viele Dozierenden wissen noch immer, nach 2 1/2 Jahren, nicht wie man mit der Technik umgehen soll. Der Schutz für Risikogruppen bestand anfangs wenig, mittlerweile gar nicht mehr und Hybridveranstaltungen werden nicht angeboten. Es ist sehr "Do or die", entweder du riskierst die Ansteckung halt (immernoch für viele nicht möglich), oder du kannst halt nicht mehr studieren. Hinzu kommt, dass es keine Lösungen gibt, wenn man oder die Dozierenden nun corona bedingt ausfallen, Regeln was Fehlzeiten, etc angeht sind kein bisschen gelockert und wie gesagt, es gibt kein hybrid. Mittlerweile funktionieren die Prüfungen, das hat aber gut 2-3 Semester gedauert und ist jetzt auch wieder hinfällig, da diese wieder in Präsenz stattfinden. Lange rant und so, aber die Onlinesemester waren an dieser Uni wirklich sehr frustrierend - schade, vorher hat mir das Studium hier wirklich mehr Spaß gemacht.