Vorheriger Bericht
Fordernd und spannend
Guter Studiengang, Knackpunkt ist Latein
Ich bin jetzt kurz vor Beginn des dritten Semesters und kann sagen, dass das Studium "Geschichte" grundsätzlich überzeugt, allerdings einige Schwächen aufweist.
Geschichte interessierte mich schon seit Schulzeiten und besonders in der Oberstufe, als es um die neuere Geschichte ging, begann mich die Thematik regelrecht zu begeistern. Auch wenn die späteren Verdienstmöglichkeiten nicht so super aussehen, habe ich mich für das Studium entschieden - man soll ja schließlich seinen Interessen nachgehen. Die erste Hürde, die ich dann in Kauf nehmen musste, war es mir neben Geschichte noch ein Begleitfach auszusuchen. Leider muss man an der Uni Bonn immer eine Kombination aus zwei Fächern nehmen (zumindest an der Philosophischen Fakultät). Naja, okay. Ich wollte zwar einfach nur Geschichte studieren, aber dann nehme ich jetzt halt noch Philosophie dazu (die Auswahl an Begleitfächern ist nicht so berauschend. Es gibt zwar viele, aber nur wenige passen zu Geschichte).
Der Aufbau besteht nun darin, dass man im ersten Semester mit der Antike beginnt (eine Vorlesung und ein Proseminar), zusätzlich zwei weitere Vorlesungen auswählt (eine Antike, eine Neuzeit) und dann noch ein Proseminar in der Neuzeit wählt. Außerdem kommen die Sachen des Begleitfaches hinzu, aber das ist nur wenig.
Erster großer Knackpunkt: Wenn man kein Latein in der Schule hatte, muss man auch noch Latein wählen. Das zieht sich über zwei Semester und ist so mit Abstand das schwerste am gesamten Studium. Tia, leider wusste ich im sechsten Schuljahr noch nicht, dass ich mal Geschichte studieren werde - Pech gehabt. Also nehme ich Latein und das ist echt heftig. Innerhalb von zwei Semestern wird man sozusagen durch 6 Jahre Schullatein geprügelt. Am Ende soll man also ungefähr den Wissenstand haben, wie wenn man ein Latinum gemacht hätte. Das ist gelinde gesagt schon eine Zumutung. Nicht nur, dass mich das Mittelalter überhaupt nicht interessiert (nur dafür wird Latein benötigt), sondern auch die Tatsache, dass zwei Semester einfach viel zu wenig sind, ist es ein echter Witz sich dies alles in so kurzer Zeit anzutun. Im zweiten Semester ist es dann sogar noch so, dass der Stoff des Lehrbuches kaum geschafft wird, da in der zweiten Hälfte noch eine Lektüre folgt (also Textauszüge von Eutropius). Und mal ganz ehrlich, so eine Vorgehensweise ist komplett veraltet. In Zeiten des Internets und der Digitalisierung muss ich kein Latein mehr können. Vor allem wenn ich mich gar nicht auf Mittelalter spezialisieren möchte. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Besonders dann nicht, wenn man Latein in nur zwei Semestern lernen soll. Aber ich denke mal hierbei handelt es sich um so ein typisches Fach, welches extra verlangt wird, um die große Menge an Studierenden auszudünnen.
Über die restlichen Fächer kann man sich eigentlich nicht beschweren. Dort kommt man mit relativ wenig Arbeitsaufwand gut durch. Im zweiten Semester ist dann noch mehr Fokus auf Neuzeit und teilweise Mittelalter. Für alle Zeitabschnitte (Antike, Mittelalter und Neuzeit) gibt es Einführungsveranstaltungen, um die Epoche zu überblicken. Leider ist dafür etwas wenig Zeit, sodass nur die wichtigsten Ereignisse angeschnitten werden. Wenn man z.B. vom Mittelalter gar keine Ahnung haben sollte (so wie ich), dann ist die Einführung schon gut, allerdings kam es mir danach so vor, als hätte ich das alles schon in der Schule lernen müssen.
Die Proseminare und Übungen sind dann so ein bisschen aus der Reihe gegriffen. Hier werden einem ein paar spezifische Themen angeboten, die ein bestimmtes Ereignis, eine bestimmte Person oder einen bestimmten Zeitabschnitt behandeln. Hier ist es leider ziemlich willkürlich, was einem angeboten wird. Man ist halt darauf angewiesen, was die Dozenten so anbieten. Das Thema ist dabei allerdings auch nur das Mittel zum Zweck. Im Endeffekt geht es darum zu lernen, wie man wissenschaftlich arbeitet und am Ende schließt man mit einer ersten Hausarbeit ab. Man sollte sich also schon überlegen, was man wählt.
Als zusätzlicher Knackpunkt sei noch der Latein Quellenlektüre-Kurs erwähnt. Den muss jeder im 2. Semester absolvieren, auch diejenigen, die schon Latein in der Schule hatten. Das Problem hierbei ist, dass es sich um Quellen des Mittelalters handelt, die übersetzt werden sollen, d.h. kein klassisches Schullatein. Und die Quellen sind teilweise ebenfalls eine Zumutung. Ich kann zwar jetzt nur für einen Kurs sprechen, aber die Quellen sind zum Teil einfach unübersetzbar (für Anfänger). Selbst auf Deutsch übersetzt, musste ich Sätze mehrmals lesen, um den Sinn zu verstehen. Mit allen Übersetzern des Internets schafft man es teilweise einfach nicht einzelne Sätze vernünftig zu übersetzen. Und wenn sowas dann zum Stolperstein im Studium wird, dann ist das richtig unnötig. Die anderen Klausuren sind überhaupt kein Problem, sogar die Hausarbeiten schreibt man locker, aber Latein... zu schwer, zu wenig Zeit, nicht zeitgemäß!
Über sowas muss man sich im Klaren sein. Ansonsten gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen. Die Dozenten sind in der Regel gut. Die Lehrmittel sind in Ordnung, manchmal veraltet, aber Internet, Beamer etc. gibt es schon. Die Uni Bonn ist halt grundsätzlich etwas veraltet. Manchmal kommt man sich schon so vor als hätte man die Lehrräume seit dem 19.Jahrhundert nicht mehr verändert. Damit habe ich aber kein Problem. Über den Studienverlauf habe ich alles gesagt. Zum Teil ist dieser schon etwas unstrukturiert und mit Latein nicht mehr zeitgemäß, der Lehrplan an sich ist aber gut. Man hat nur wenige Veranstaltungen. Wenn man sich den Plan vernünftig erstellt, hat man normalerweise sogar immer einen Tag in der Woche frei und auch nur 1-3 Veranstaltungen pro Tag.
Insgesamt ein empfehlenswerter Studiengang.
Geschichte interessierte mich schon seit Schulzeiten und besonders in der Oberstufe, als es um die neuere Geschichte ging, begann mich die Thematik regelrecht zu begeistern. Auch wenn die späteren Verdienstmöglichkeiten nicht so super aussehen, habe ich mich für das Studium entschieden - man soll ja schließlich seinen Interessen nachgehen. Die erste Hürde, die ich dann in Kauf nehmen musste, war es mir neben Geschichte noch ein Begleitfach auszusuchen. Leider muss man an der Uni Bonn immer eine Kombination aus zwei Fächern nehmen (zumindest an der Philosophischen Fakultät). Naja, okay. Ich wollte zwar einfach nur Geschichte studieren, aber dann nehme ich jetzt halt noch Philosophie dazu (die Auswahl an Begleitfächern ist nicht so berauschend. Es gibt zwar viele, aber nur wenige passen zu Geschichte).
Der Aufbau besteht nun darin, dass man im ersten Semester mit der Antike beginnt (eine Vorlesung und ein Proseminar), zusätzlich zwei weitere Vorlesungen auswählt (eine Antike, eine Neuzeit) und dann noch ein Proseminar in der Neuzeit wählt. Außerdem kommen die Sachen des Begleitfaches hinzu, aber das ist nur wenig.
Erster großer Knackpunkt: Wenn man kein Latein in der Schule hatte, muss man auch noch Latein wählen. Das zieht sich über zwei Semester und ist so mit Abstand das schwerste am gesamten Studium. Tia, leider wusste ich im sechsten Schuljahr noch nicht, dass ich mal Geschichte studieren werde - Pech gehabt. Also nehme ich Latein und das ist echt heftig. Innerhalb von zwei Semestern wird man sozusagen durch 6 Jahre Schullatein geprügelt. Am Ende soll man also ungefähr den Wissenstand haben, wie wenn man ein Latinum gemacht hätte. Das ist gelinde gesagt schon eine Zumutung. Nicht nur, dass mich das Mittelalter überhaupt nicht interessiert (nur dafür wird Latein benötigt), sondern auch die Tatsache, dass zwei Semester einfach viel zu wenig sind, ist es ein echter Witz sich dies alles in so kurzer Zeit anzutun. Im zweiten Semester ist es dann sogar noch so, dass der Stoff des Lehrbuches kaum geschafft wird, da in der zweiten Hälfte noch eine Lektüre folgt (also Textauszüge von Eutropius). Und mal ganz ehrlich, so eine Vorgehensweise ist komplett veraltet. In Zeiten des Internets und der Digitalisierung muss ich kein Latein mehr können. Vor allem wenn ich mich gar nicht auf Mittelalter spezialisieren möchte. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Besonders dann nicht, wenn man Latein in nur zwei Semestern lernen soll. Aber ich denke mal hierbei handelt es sich um so ein typisches Fach, welches extra verlangt wird, um die große Menge an Studierenden auszudünnen.
Über die restlichen Fächer kann man sich eigentlich nicht beschweren. Dort kommt man mit relativ wenig Arbeitsaufwand gut durch. Im zweiten Semester ist dann noch mehr Fokus auf Neuzeit und teilweise Mittelalter. Für alle Zeitabschnitte (Antike, Mittelalter und Neuzeit) gibt es Einführungsveranstaltungen, um die Epoche zu überblicken. Leider ist dafür etwas wenig Zeit, sodass nur die wichtigsten Ereignisse angeschnitten werden. Wenn man z.B. vom Mittelalter gar keine Ahnung haben sollte (so wie ich), dann ist die Einführung schon gut, allerdings kam es mir danach so vor, als hätte ich das alles schon in der Schule lernen müssen.
Die Proseminare und Übungen sind dann so ein bisschen aus der Reihe gegriffen. Hier werden einem ein paar spezifische Themen angeboten, die ein bestimmtes Ereignis, eine bestimmte Person oder einen bestimmten Zeitabschnitt behandeln. Hier ist es leider ziemlich willkürlich, was einem angeboten wird. Man ist halt darauf angewiesen, was die Dozenten so anbieten. Das Thema ist dabei allerdings auch nur das Mittel zum Zweck. Im Endeffekt geht es darum zu lernen, wie man wissenschaftlich arbeitet und am Ende schließt man mit einer ersten Hausarbeit ab. Man sollte sich also schon überlegen, was man wählt.
Als zusätzlicher Knackpunkt sei noch der Latein Quellenlektüre-Kurs erwähnt. Den muss jeder im 2. Semester absolvieren, auch diejenigen, die schon Latein in der Schule hatten. Das Problem hierbei ist, dass es sich um Quellen des Mittelalters handelt, die übersetzt werden sollen, d.h. kein klassisches Schullatein. Und die Quellen sind teilweise ebenfalls eine Zumutung. Ich kann zwar jetzt nur für einen Kurs sprechen, aber die Quellen sind zum Teil einfach unübersetzbar (für Anfänger). Selbst auf Deutsch übersetzt, musste ich Sätze mehrmals lesen, um den Sinn zu verstehen. Mit allen Übersetzern des Internets schafft man es teilweise einfach nicht einzelne Sätze vernünftig zu übersetzen. Und wenn sowas dann zum Stolperstein im Studium wird, dann ist das richtig unnötig. Die anderen Klausuren sind überhaupt kein Problem, sogar die Hausarbeiten schreibt man locker, aber Latein... zu schwer, zu wenig Zeit, nicht zeitgemäß!
Über sowas muss man sich im Klaren sein. Ansonsten gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen. Die Dozenten sind in der Regel gut. Die Lehrmittel sind in Ordnung, manchmal veraltet, aber Internet, Beamer etc. gibt es schon. Die Uni Bonn ist halt grundsätzlich etwas veraltet. Manchmal kommt man sich schon so vor als hätte man die Lehrräume seit dem 19.Jahrhundert nicht mehr verändert. Damit habe ich aber kein Problem. Über den Studienverlauf habe ich alles gesagt. Zum Teil ist dieser schon etwas unstrukturiert und mit Latein nicht mehr zeitgemäß, der Lehrplan an sich ist aber gut. Man hat nur wenige Veranstaltungen. Wenn man sich den Plan vernünftig erstellt, hat man normalerweise sogar immer einen Tag in der Woche frei und auch nur 1-3 Veranstaltungen pro Tag.
Insgesamt ein empfehlenswerter Studiengang.
- Übersichtlicher Stundenplan, Anspruch recht niedrig, gutes Umfeld (Bonn, Bibliotheken, Dozenten)
- Latein (!), Etwas veraltet und unstrukturiert, Veranstaltungen zu spezialisiert
Tony hat 23 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich sehr gut.Auch 100% meiner Kommilitonen beurteilen die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr gut. -
Auf dem Campus fühle ich mich meistens wohl.Auch 64% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus meistens wohl. -
Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.Auch 80% meiner Kommilitonen haben keine Probleme, einen freien Sitzplatz im Hörsaal zu finden. -
Die Sauberkeit der Toiletten bewerte ich als ok.60% meiner Kommilitonen freuen sich über sehr saubere Toiletten. -
Ich habe angegeben, dass das Sekretariat ausreichend geöffnet ist.Auch 44% meiner Kommilitonen haben angegeben, dass das Sekretariat ausreichend geöffnet ist. -
Den Campus finde ich ganz ok.Auch 55% meiner Kommilitonen finden den Campus ganz ok. -
Ich habe angegeben, dass die Luft in den Hörsälen sehr gut ist.70% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist. -
Leider gibt es keine Klimaanlagen in den Hörsälen.Auch 56% meiner Kommilitonen sagen, dass es leider keine Klimaanlagen in den Hörsälen gibt. -
Für mich ist der Ruf unserer Hochschule ganz okay.für 60% meiner Kommilitonen zählt unsere Hochschule zur Elite. -
Für mich war es nicht ganz so einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.Auch für 64% meiner Kommilitonen war es nicht so einfach, schnell Anschluss zu finden. -
Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.Auch 69% meiner Kommilitonen fahren eigentlich nie mit dem Fahrrad zur Hochschule. -
Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.Auch 71% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern. -
Mein Studium bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis.Auch 78% meiner Kommilitonen beurteilen ihr Studium als ausgewogen zwischen Theorie und Praxis. -
Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt.Auch 88% meiner Kommilitonen sagen, dass nur in Ausnahmefällen Vorlesungen abgesagt werden. -
Die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung finde ich sehr gut.Auch 55% meiner Kommilitonen beurteilen die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung als sehr gut. -
Ich finde, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen.Auch 67% meiner Kommilitonen finden, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen. -
Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.Auch 63% meiner Kommilitonen sind sehr einfach in ihre Wunschkurse gekommen. -
Ich habe keinen Studentenjob.80% meiner Kommilitonen haben einen Studentenjob. -
Ich habe während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant.Auch 50% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant. -
Ich würde diesen Studiengang nochmal wählen, wenn ich eine Zeitmaschine hätte.Auch 50% meiner Kommilitonen würden diesen Studiengang nochmal wählen. -
Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.Auch 100% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht. -
Ich erhalte hauptsächlich finanzielle Unterstützung von meinen Eltern.63% meiner Kommilitonen haben neben dem Studium einen Job, durch den sie sich ihren Lebensunterhalt finanzieren. -
Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.Auch 60% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.