Geschichte - ein interessantes und komplexes Fach

Geschichte (bzw. Geschichtswissenschaft) zu studieren, bedeutet sich mit der Vergangenheit intensiv auseinanderzusetzen. Es geht hierbei jedoch nicht um das Auswendiglernen von Daten und Fakten, sondern um gesellschaftliche Werte, Strukturen, Wandlungsprozesse, Kriege und Kulturen. Vergangenheit ist prinzipiell der große Topf, in den Historiker und Studenten greifen müssen, um an ihre Quellen zu kommen. Das Ergebnis ihrer Recherche, Analyse und Präsentation ist erst die eigentliche "Geschichte". Man muss Geschichte vor allem als ein vom Menschen erzeugtes Konstrukt begreifen. Während früher dieses Konstrukt von Siegern über einen Besiegten geschrieben wurde, sind für den Wissenschaftler jedoch Quellenkritik, Analysekompetenz, Lesefleiß (das Studium ist sehr leseaufwendig) und Objektivität von Nöten, um die Vergangenheit wieder in ein rechtes Bild zu rücken. Quellenmaterial für den Historiker kann, nach Droysen und Bernheim, alles sein, was aus der jeweiligen Zeit stammt. Im Vertiefungsbereich "Kulturgeschichte" können dann Gemälde, Statuen, Baustile, Waffen, Kleidung etc. hinzukommen. In der Vertiefung "Politikgeschichte" ist eine Anbindung an "Politikwissenschaftliche Themengebieten" möglich. Das Studium ist ein geisteswissenschaftliches Studium und qualifiziert, wenn es für Gymnasial-Lehramt studiert wird, auch für den Weg in die Fachwissenschaft.