Gut gewollt, aber nicht gut gemacht

Grundsätzlich war mein Germanistik Studium an der RUB was die Inhalte angeht gar nicht mal schlecht. Man hat alle Möglichkeiten vorgeführt bekommen und hätte theoretisch auch aus einem großen Teil auswählen können, was einen interessiert - wäre da nicht das Organisatorische. Die Organisation der Fakultät ist eine Katastrophe. Zum Teil kam man (vor allem im B.A. Studium) gar nicht in Kurse rein weil die überfüllt waren. Im Master ging es schon etwas besser, das Problem war hier aber, dass auch Erasmus Studierende diesselben Kurse besuchten wie die deutschen Studierenden. Man müsste eigentlich meinen, das wäre super für den Austausch aber diese Studenten haben kaum Unterstützung bekommen und konnten zum Teil auch kaum deutsch sodass sie im Unterricht entweder nichts verstanden oder bei Referaten vorgeführt worden sind. Manche Kurse waren wirklich gut und haben mir sehr viel beigebracht. Andere Kurse bestanden ganz schlimm aus 90 Minütigen Referaten bei denen der Dozent das ganze Semester nur hinten drinne gesessen und nur gelegentlich mal kommentiert hat, während die anderen Studenten hätten einschlafen können. Die Auswahl im Masterstudiengang war aber grundsätzlich gut und man hatte zum Beispiel auch durch das Forschungmodul die Möglichkeit sich an Projekten zu beteiligen. Die Bibliothek der RUB ist je nach Standort unterschiedlich zu bewerten. Die Universalbibliothek ist sehr gut strukturiert und enthält meist auch viele Möglichkeiten durch verschiedene Medien informiert zu werden. Was die Fachbibliothek der Philologischen Fakultät angeht wird es etwas schwieriger. Dort konnte man sich nur unter ganz bestimmten Bedingungen etwas ausleihen und meist waren die Angestellten auch nicht besonders hilfreich. Vor allem jetzt zu Corona Zeiten war die Fachbibliothek total unflexibel und verlangsamte dadurch so einige Prozesse - was vor allem für Studenten die eine Prüfung abschließen wollen zum Verhängnis werden kann. Grundsätzlich gab es in der Germanistik nur eine Hand voll gute und interessierte Dozenten. Der Rest nutzte entweder seine Macht und spielte sich vor den Studierenden auf oder die andere Seite der Dozenten, die eigentlich nicht wirklich Lust auf das Unterrichten hatten. Alles in allem war die Zeit an der RUB dahingehend wirklich gut wenn man seinen tollen Dozenten über Semester hinweg immer weiter gewählt und seine Kurse besucht hat. Musste man aber auf anderes ausweichen oder hatte man keine Wahl, war das Germanistik Studium eher anstrengend.