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Interessantes Studium
RUB - B.Sc. Geowissenschaften
Das Studium der Geowissenschaften an der Ruhr-Universität-Bochum würde ich persönlich als interessant und empfehlenswert beschreiben.
Der Aufbau des B.Sc. beruht auf das Anlegen einer breiten und intensiven naturwissenschaftlichen Basis während der ersten beiden Semester und eine allmähliche Spezialisierung und Vertiefung von Fachwissen. Im Anfangsstadium wird vorrangig Mathematik, Physik und Chemie vermittelt, wobei auch ein paar Vorlesungen stattfinden, in denen man einen ersten Einblick in die Geowissenschaften (Endogene Prozesse, Exogene Prozesse) und die ,,Basics'' vermittelt bekommt. Das Konzept der starken naturwissenschaftlichen Ausrichtung in den ersten Semestern hatte mich vor Beginn des Studiums etwas abgeschreckt, umso glücklicher bin ich nun, es trotzdem angepackt zu haben. Ich sehe es mittlerweile als klaren Vorteil eine gute Grundkenntnis in den verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen vermittelt zu bekommen, da die späteren rein geowissenschaftlichen Fächer dadurch sehr viel schlüssiger und verständlicher werden. Die Gewichtung der Fächer Mathematik (I+II), Physik (I+II) und Chemie (I+II) ist nicht von schlechten Eltern und fällt durch die hohe Creditpoint-Zahl stärker ins Gewicht als viele andere Veranstaltungen.
Während der darauffolgenden Semester setzt man sich mit Vorlesungen und Übungen unterschiedlichster Fachbereiche auseinander (Geophysik, Petrologie, Hydrologie, Kristallographie, Ingenieurgeologie, Sedimentologie, Tektonik...) Meiner Meinung nach war die Anzahl an Fächern pro Richtung nicht sehr ausgeglichen. Geophysik und Ingenieurgeologie waren sehr präsent wobei Hydrologie mit nur einer einzigen Pflichveranstaltung im B.Sc. stark untergegangen ist.
Ab dem 5. Semester kommt der Wahlpflichtbereich hinzu, in dem es eine große Auswahl an Kursen der unterschiedlichen Fachbereiche gibt. Man kann also seinen eigenen Studienschwerpunkt theoretisch schon im ab dem 5. Semester legen.
Meinem Empfinden nach ist der beschriebene Aufbau des B.Sc. Geowissenschaften an der RUB sehr sinnig. Gut ist, dass man von jedem Fachbereich einen ausreichend großen Einblick erlangt, um daran die weiteren Zukunftspläne auszurichten.
Wie vielleicht bekannt ist die RUB eine Pendler-Uni im Ballungsraum NRW und deshalb besonders groß. Trotzdem ist der Umgang an der Fakultät für Geowissenschaften persönlich und unkompliziert. Die Dozenten sind (außer weniger Ausnahmen) nicht sonderlich abgehoben und sind häufig ohne Terminvereinbarung ansprechbar. Im Allgemeinen halte ich die Dozenten für sehr kompetent und im Regelfall auch für sozial kompetent, was in anderen Studiengängen oder anderen Unis schon eher außergewöhnlich sein soll.
Kommen wir kurz zu den negativen Punkten:
Die Organisation und vor allem der Informationsfluss zwischen Veranstalter/Dozent und Student ist stark zu bemängeln. Häufig kommen wichtige Informationen gar nicht erst bei den Studierenden an oder wurden nie an diese weitergeleitet. Es werden von den Dozenten verschiedenste digitale Plattformen (Blackboard, moodle, VSPL, ftp-Server) genutzt um ihre Kurse online zugänglich zu machen. Durch die unterschiedlichen Seiten kann schon mal eine unübersichtliche Struktur enstehen, in der das Finden der richtigen Materialien schwierig werden kann. Eine Einigung auf eine einzige Plattform und eine damit einhergehende Übersichtlichkeit wird wohl immer ein Wunschdenken bleiben. Auch die Informationen zu Veranstaltungen (Absagen/Terminverschiebungen/neue Termine...) werden entweder per Mail, Blackboard oder ganz altmodisch über das ,,Schwarze Brett'' auf einer der 5 Stockwerke an die Studenten weitergeleitet. Somit ist vor allem in höheren Semestern ein gewisses Chaos vorprogrammiert und das selbst wenn man immer gut informiert sein möchte und nicht wirklich schludrig und desinteressiert ist. Diese Erschwernis kann einen manchmal schon etwas reizen.
Das NA-Gebäude (enthält die Geo-Fakultät) ist baufällig. Im Moment befinden sich über das gesamte Gebäude verteilt Baustellen. Grund ist eine immense Asbestbelastung. Aktuell wird deshalb kernsaniert. Gerüchten zufolge soll aber in ein paar Jahren ein neues Zuhause entstehen und das Alte abgerissen werden. Leider zu spät für mich (5.Sem.).
Wie so üblich für ein wirtschaftlich gesteuertes Land fließen die meisten Gelder auch an der RUB in Einrichtungen für Ingenieure. Nagelneue Gebäude sind durch die getrübten Fenster des NA-Gebäudes auf der anderen Seite des Campus zu erkennen. Für manch einen Geowissenschaftsstudenten erfüllt sich der Traum und er/sie darf in den sauberen, modernen und mit ergonomisch angepassten Sitzmöglichkeiten ausgestatteten Hörsälen eine Klausur schreiben. Die Einrichtung des NA-Gebäudes ist leider etwas dürftig und dank fehlender finanzieller Mittel wird sich daran auch weiterhin nichts ändern.
Das mag jetzt alles stark negativ wirken, berücksichtige deshalb bitte, dass wohl auch etwas Frust in meinen Fingern steckte. Denn im Allgemeinen gilt immer noch das Fazit: RUB Geowissenschaften = empfehlenswert.
Exkursionen gibt es während des Studiums einige. Diese nehmen im Normalfall 1-2 Tage in Anspruch. Eine ,,kleine'' Kartierung von 5 Tagen ist Pflicht. Eine weitere ,,Bachelor-Kartierung'' (in Spanien) von 14 Tagen ist im Wahlpflichtbereich nach dem 5. Semester möglich. Die Exkursionen sind alle durchwegs zu empfehlen und machen häufig viel Spaß. Sie bieten eine gute Abwechslung zu all den theoretischen Veranstaltungen und oft macht es im Gelände ,,klick'' und man kann dann mit den Informationen aus den Vorlesungen erst recht etwas anfangen. Es sollte nicht vergessen werden, dass es in den Geowissenschaften um sehr realitätsnahe Themen geht, die deshalb auch in Exkursionen und Geländeübungen vertieft und angesprochen werden. Leider sind in letzter Zeit ein paar dieser ,,extrauniversitären'' Veranstaltungen weggefallen (warum? Finanzen).
Genügend Plätze waren während des gesamten Studiums nie ein Problem und wenn, dann wurde immer ein größerer Raum gefunden.
Die Gestaltung der Vorlesungen unterscheidet sich natürlich stark, je nach Dozent. Manch einer neigt bei der Vermittlung zur Nutzung von Relikten vergangener Tage, wie Overheadprojektoren. Das stellt aber eher die Ausnahme dar. Die meisten Dozenten arbeiten im Normalfall mit Powerpoint Präsentation und Beamer, ergänzt durch Tafelanschriften. Ich persönlich kam mit jeder Veranstaltungsart/Präsentationsart gut zurecht. Die Dozenten erklären das zu vermittelnde Wissen in der Regel klar und verständlich. Die Klärung von Fragen während der Vorlesung war nie ein Problem und meist sogar erwünscht. Falls dort die Zeit nicht ausreicht, ermöglichen zusätzliche Tutorien das Klären von Fragen und Problemen. Leider werden diese Tutorien nur zu wenigen und nicht unbedingt zu den anspruchsvollsten (meiner Meinung nach) Veranstaltungen angeboten.
Mehr fällt mir nun nicht mehr ein und ich hoffe einen ,,fairen'' subjektiven Eindruck des B.Sc. Geowissenschaften an der RUB vermitteln zu können. Als Fazit kann ich nur wiederholen, dass ich mich an der Fakultät sehr wohl fühle und mir das Studium sehr viel Spaß macht. Besonders dazu beigetragen haben viele der Dozenten und der gute Aufbau des Studiums.
Der Aufbau des B.Sc. beruht auf das Anlegen einer breiten und intensiven naturwissenschaftlichen Basis während der ersten beiden Semester und eine allmähliche Spezialisierung und Vertiefung von Fachwissen. Im Anfangsstadium wird vorrangig Mathematik, Physik und Chemie vermittelt, wobei auch ein paar Vorlesungen stattfinden, in denen man einen ersten Einblick in die Geowissenschaften (Endogene Prozesse, Exogene Prozesse) und die ,,Basics'' vermittelt bekommt. Das Konzept der starken naturwissenschaftlichen Ausrichtung in den ersten Semestern hatte mich vor Beginn des Studiums etwas abgeschreckt, umso glücklicher bin ich nun, es trotzdem angepackt zu haben. Ich sehe es mittlerweile als klaren Vorteil eine gute Grundkenntnis in den verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen vermittelt zu bekommen, da die späteren rein geowissenschaftlichen Fächer dadurch sehr viel schlüssiger und verständlicher werden. Die Gewichtung der Fächer Mathematik (I+II), Physik (I+II) und Chemie (I+II) ist nicht von schlechten Eltern und fällt durch die hohe Creditpoint-Zahl stärker ins Gewicht als viele andere Veranstaltungen.
Während der darauffolgenden Semester setzt man sich mit Vorlesungen und Übungen unterschiedlichster Fachbereiche auseinander (Geophysik, Petrologie, Hydrologie, Kristallographie, Ingenieurgeologie, Sedimentologie, Tektonik...) Meiner Meinung nach war die Anzahl an Fächern pro Richtung nicht sehr ausgeglichen. Geophysik und Ingenieurgeologie waren sehr präsent wobei Hydrologie mit nur einer einzigen Pflichveranstaltung im B.Sc. stark untergegangen ist.
Ab dem 5. Semester kommt der Wahlpflichtbereich hinzu, in dem es eine große Auswahl an Kursen der unterschiedlichen Fachbereiche gibt. Man kann also seinen eigenen Studienschwerpunkt theoretisch schon im ab dem 5. Semester legen.
Meinem Empfinden nach ist der beschriebene Aufbau des B.Sc. Geowissenschaften an der RUB sehr sinnig. Gut ist, dass man von jedem Fachbereich einen ausreichend großen Einblick erlangt, um daran die weiteren Zukunftspläne auszurichten.
Wie vielleicht bekannt ist die RUB eine Pendler-Uni im Ballungsraum NRW und deshalb besonders groß. Trotzdem ist der Umgang an der Fakultät für Geowissenschaften persönlich und unkompliziert. Die Dozenten sind (außer weniger Ausnahmen) nicht sonderlich abgehoben und sind häufig ohne Terminvereinbarung ansprechbar. Im Allgemeinen halte ich die Dozenten für sehr kompetent und im Regelfall auch für sozial kompetent, was in anderen Studiengängen oder anderen Unis schon eher außergewöhnlich sein soll.
Kommen wir kurz zu den negativen Punkten:
Die Organisation und vor allem der Informationsfluss zwischen Veranstalter/Dozent und Student ist stark zu bemängeln. Häufig kommen wichtige Informationen gar nicht erst bei den Studierenden an oder wurden nie an diese weitergeleitet. Es werden von den Dozenten verschiedenste digitale Plattformen (Blackboard, moodle, VSPL, ftp-Server) genutzt um ihre Kurse online zugänglich zu machen. Durch die unterschiedlichen Seiten kann schon mal eine unübersichtliche Struktur enstehen, in der das Finden der richtigen Materialien schwierig werden kann. Eine Einigung auf eine einzige Plattform und eine damit einhergehende Übersichtlichkeit wird wohl immer ein Wunschdenken bleiben. Auch die Informationen zu Veranstaltungen (Absagen/Terminverschiebungen/neue Termine...) werden entweder per Mail, Blackboard oder ganz altmodisch über das ,,Schwarze Brett'' auf einer der 5 Stockwerke an die Studenten weitergeleitet. Somit ist vor allem in höheren Semestern ein gewisses Chaos vorprogrammiert und das selbst wenn man immer gut informiert sein möchte und nicht wirklich schludrig und desinteressiert ist. Diese Erschwernis kann einen manchmal schon etwas reizen.
Das NA-Gebäude (enthält die Geo-Fakultät) ist baufällig. Im Moment befinden sich über das gesamte Gebäude verteilt Baustellen. Grund ist eine immense Asbestbelastung. Aktuell wird deshalb kernsaniert. Gerüchten zufolge soll aber in ein paar Jahren ein neues Zuhause entstehen und das Alte abgerissen werden. Leider zu spät für mich (5.Sem.).
Wie so üblich für ein wirtschaftlich gesteuertes Land fließen die meisten Gelder auch an der RUB in Einrichtungen für Ingenieure. Nagelneue Gebäude sind durch die getrübten Fenster des NA-Gebäudes auf der anderen Seite des Campus zu erkennen. Für manch einen Geowissenschaftsstudenten erfüllt sich der Traum und er/sie darf in den sauberen, modernen und mit ergonomisch angepassten Sitzmöglichkeiten ausgestatteten Hörsälen eine Klausur schreiben. Die Einrichtung des NA-Gebäudes ist leider etwas dürftig und dank fehlender finanzieller Mittel wird sich daran auch weiterhin nichts ändern.
Das mag jetzt alles stark negativ wirken, berücksichtige deshalb bitte, dass wohl auch etwas Frust in meinen Fingern steckte. Denn im Allgemeinen gilt immer noch das Fazit: RUB Geowissenschaften = empfehlenswert.
Exkursionen gibt es während des Studiums einige. Diese nehmen im Normalfall 1-2 Tage in Anspruch. Eine ,,kleine'' Kartierung von 5 Tagen ist Pflicht. Eine weitere ,,Bachelor-Kartierung'' (in Spanien) von 14 Tagen ist im Wahlpflichtbereich nach dem 5. Semester möglich. Die Exkursionen sind alle durchwegs zu empfehlen und machen häufig viel Spaß. Sie bieten eine gute Abwechslung zu all den theoretischen Veranstaltungen und oft macht es im Gelände ,,klick'' und man kann dann mit den Informationen aus den Vorlesungen erst recht etwas anfangen. Es sollte nicht vergessen werden, dass es in den Geowissenschaften um sehr realitätsnahe Themen geht, die deshalb auch in Exkursionen und Geländeübungen vertieft und angesprochen werden. Leider sind in letzter Zeit ein paar dieser ,,extrauniversitären'' Veranstaltungen weggefallen (warum? Finanzen).
Genügend Plätze waren während des gesamten Studiums nie ein Problem und wenn, dann wurde immer ein größerer Raum gefunden.
Die Gestaltung der Vorlesungen unterscheidet sich natürlich stark, je nach Dozent. Manch einer neigt bei der Vermittlung zur Nutzung von Relikten vergangener Tage, wie Overheadprojektoren. Das stellt aber eher die Ausnahme dar. Die meisten Dozenten arbeiten im Normalfall mit Powerpoint Präsentation und Beamer, ergänzt durch Tafelanschriften. Ich persönlich kam mit jeder Veranstaltungsart/Präsentationsart gut zurecht. Die Dozenten erklären das zu vermittelnde Wissen in der Regel klar und verständlich. Die Klärung von Fragen während der Vorlesung war nie ein Problem und meist sogar erwünscht. Falls dort die Zeit nicht ausreicht, ermöglichen zusätzliche Tutorien das Klären von Fragen und Problemen. Leider werden diese Tutorien nur zu wenigen und nicht unbedingt zu den anspruchsvollsten (meiner Meinung nach) Veranstaltungen angeboten.
Mehr fällt mir nun nicht mehr ein und ich hoffe einen ,,fairen'' subjektiven Eindruck des B.Sc. Geowissenschaften an der RUB vermitteln zu können. Als Fazit kann ich nur wiederholen, dass ich mich an der Fakultät sehr wohl fühle und mir das Studium sehr viel Spaß macht. Besonders dazu beigetragen haben viele der Dozenten und der gute Aufbau des Studiums.
- Unkomplizierter Kontakt zu Dozenten, sinnvoller Aufbau des Studiums, viele (kleine) und gute Geländeübungen, kompetente Dozenten
- schlechter Informationsfluss Dozent-Student, Kürzung von Tutorien und (wenigen) Lehrveranstalungen