Geophysik Studium
Wer analysiert den Boden, um Rohstoffe und Grundwasser zu finden? Wer prüft vor dem Bau eines Hochhauses, ob der Untergrund für das Fundament geeignet ist? Und wer entwickelt Frühwarnsysteme für Erdbeben?
Die Antwort lautet: Du. Jedenfalls wenn Du Dich für ein Studium der Geophysik entschließt. Wenn Du Spaß an Mathematik hast, dann lies unbedingt weiter.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
- Experimentalphysik
- Theoretische Physik
- Datenverarbeitung und Programmieren
- Analysis
- Vektorenanalyse und Lineare Algebra
Egal ob Du Erdschwingungen erforschen, Umwelt- und Schadstoffdaten sammeln oder ein Frühwarnsystem für Naturkatastrophen entwickelt möchtest: Im Studium lernst Du die theoretischen Grundlagen, die Du für selbstständiges Arbeiten im Bereich Geophysik benötigst. Am Ende der Studiengänge kannst Du Dich differenziert mit Deinen Messergebnissen auseinandersetzen und begründete Prognosen über mögliche Naturereignisse treffen. Als Grundlagen kannst Du mit folgenden Inhalten rechnen:
- Experimentalphysik
- Theoretische Physik
- Datenverarbeitung und Programmieren
- Analysis
- Vektorenanalyse und Lineare Algebra
Wie Du siehst, bilden die physikalischen und mathematischen Methoden zwei wichtige Grundlagen, um Dich wissenschaftlich mit Erdphänomenen zu befassen. Aber warum sind beide so wichtig?
Stell Dir vor, Du möchtest ein Frühwarnsystem für Tsunamis entwickeln. Dann brauchst Du verschiedene Formeln, um Wasserkraft und den Einfluss des Windes zu bestimmen. Du wertest die Verwerfung des Ozeanbodens aus, berechnest die Form der Küstenlinie und programmierst eine Simulation, in der Du die unterschiedlichen Faktoren durchspielen kannst. Die Simulation dient schließlich als Grundlage für ein System, das gezielt nach Warnhinweisen auf bevorstehende Tsunamis sucht. Für solche und vergleichbare Aufgaben sind Mathematik und Physik unverzichtbar.
Später im Studium hast Du die Möglichkeit, Dich auf unterschiedliche Bereiche der Geophysik zu spezialisieren. Zur Auswahl stehen unter anderem:
- Meteorologie
- Kartographie und Vermessung
- Hydrogeologie
- Sedimentbeckenanalyse
- Bohrlochgeophysik
Im Master Studium erweiterst Du Dein methodisches Repertoire in der Regel um zusätzliche Messverfahren wie Laserscanning oder 3D-Modellierungen. Außerdem stehen je nach Angebot unterschiedliche Themenschwerpunkte wie Seismik oder Vulkanologie auf dem Plan. Grundsätzlich kannst Du im Master Deinen Studienplan wesentlich individueller gestalten.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Bachelor Studiengänge der Geophysik verlaufen über 6 Semester. In Vorlesungen und begleitenden Übungen erwirbst Du die wesentlichen Grundlagen aus Geophysik, Vermessungskunde und Mineralkunde. Dazu zählen auch physikalische Formeln und mathematische Methoden. Außerdem finden bereits in den ersten Semestern Labor- und Feldübungen zu verschiedenen Themen wie Seismologie und Signalverarbeitung statt.
In der Regel kannst Du ab dem dritten Semester Deines Bachelors aus verschiedenen Schwerpunktmodulen wählen. In einigen Fällen besuchst Du zusätzlich informatische Übungen zur Arbeit mit dem Computer, wie Du sie beispielsweise für das Erstellen von Simulationen benötigst.
Viele Bachelor Studiengänge beinhalten darüber hinaus ein Praktikum. In einigen Studienangeboten ist es für das dritte, in anderen für das vierte oder fünfte Semester vorgesehen. Hier arbeitest Du über einen längeren Zeitraum in einer externen Einrichtung. Hat Dein Studium einen großen Schwerpunkt auf Ozeanographie, dann absolvierst Du zusätzlich ein zweites Praktikum auf See.
Die Note Deines Studiums setzt sich überwiegend aus Klausuren zusammen. Hinzu kommen gelegentliche Labor- und Praktikumsberichte. Seltener schreibst Du Essays und Hausarbeiten.
Nach erfolgreicher Abschlussarbeit endet Dein Studium mit dem Grad Bachelor of Science (B.Sc.) oder einem Diplom. Du hast die Möglichkeit, einen zusätzlichen Master of Science (M.Sc.) mit 4 Semestern anzuschließen.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für das Geophysik Bachelor Studium benötigst Du die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. Alternativ besteht für Dich die Möglichkeit, Dein Studium über eine berufliche Qualifikation anzutreten, beispielsweise eine abgeschlossene Ausbildung. Das Studium ist in der Regel nicht zulassungsbeschränkt. Für einige Master Angebote verlangen Hochschulen neben einem abgeschlossenem Grundstudium außerdem den Nachweis sehr guter Englisch-Kentnisse.
Ist der Studiengang Geophysik der richtige für mich?
Für den Geophysik Bachelor solltest Du Kenntnisse in Mathe und Physik auf gymnasialem Niveau mitbringen. Dennoch empfehlen die Hochschulen zusätzlich die Teilnahme an Vorkursen, damit Dein Übergang zwischen Schule und Studium reibungslos gelingt. Ein Interesse an Phänomenen rund um die Erde, Ozeane oder Atmosphäre kann Dir helfen, den Spaß an Deinem Fach zu erhalten.
In vielen Angeboten bringen Dich außerdem solide Englisch-Kenntisse weiter, denn das Fach versteht sich sehr international. Rechne deswegen mit der ein oder anderen fremdsprachigen Veranstaltung.
Du solltest außerdem genug Geduld für abstrakte Formeln und jeder Menge Zahlen mitbringen. Darüber hinaus besitzt Du grundlegende Computerkenntnis und und arbeitest sehr gewissenhaft? Dann passt das Studium der Geophysik wie angegossen.
Beruf, Karriere & Gehalt
- Unternehmen für Rohstoffgewinnung
- Private und öffentliche Wetterdienste
- Baufirmen
- Universitäten und physikalische Forschungsinstitute
- Messstationen
Mögliche Berufsfelder für Geophysiker gibt es viele, denn: Du besitzt umfassende mathematische Kenntnisse und weist, wie man programmiert. Damit stehen Dir neben Berufen mit direktem Bezug zur Geophysik auch solche offen, in denen die Arbeit mit dem Computer im Vordergrund steht. Deine Bewerbung richtest Du beispielsweise an:
- Unternehmen für Rohstoffgewinnung
- Private und öffentliche Wetterdienste
- Baufirmen
- Universitäten und physikalische Forschungsinstitute
- Messstationen
Als Prospektor arbeitest Du für ein Unternehmen aus der Energie- oder Öl-Industrie. Deine Aufgabe ist die Erkundung der Erde, um Hinweisen auf Rohstoffvorkommen und Grundwasser nachzugehen. Bist Du stattdessen für ein Ingenieurbüro tätig, untersuchst Du potentiellen Baugrund, um die Stabilität eines geplanten Hochhauses sicherzustellen. Dein Gehalt liegt zwischen 3.300 €¹ und 5.800 €¹ monatlich brutto. Es schwankt abhängig von der Branche und Deinen konkreten Aufgaben.
Als Mitarbeiter einer staatlichen Einrichtung für Katastrophenschutz simulierst Du am Computer verschiedene meteorologische, geothermische oder ozeanische Prozesse, um Vorhersagen über bevorstehende Naturkatastrophen zu treffen. Anschließend erstellst Du Gutachten für verschiedene Auftraggeber und Behörden. Dein Gehalt liegt hier zwischen 2.500 €¹ und 2.900 €¹ brutto monatlich.
Wo kann ich Geophysik studieren?
In Deutschland bieten Dir sowohl Fachhochschulen als auch Universitäten das Geophysik Studium an. Es gibt zahlreiche Angebote an verschiedenen Standorten. Insbesondere die RWTH Aachen ist für ihre natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge bekannt.