Falsche Erwartungen

Ich hatte mir leider das falsche unter dem Studium vorgestellt: Ich hatte gedacht, dass einerseits viele relevante Inhalte gelehrt werden, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben (nachhaltige Energieversorgung, nachhaltiges Wohnen/Arbeiten/Essen/Einkaufen..., nachhaltige Landnutzungsformen etc.), sodass man gut informiert in die Arbeitswelt startet. Andererseits hatte ich mir erhofft, dass man zahlreiche Methoden selber anwendet und ausprobiert. Das war leider nur in einigen Wahlfächern (z.B. Biologiedidaktik bei Frau Schumm oder Nachhaltige Ernährung als Online Modul) und auf den wenigen Exkursionen, die wir gemeinsam unternommen haben, der Fall. Ansonsten gab es überwiegend viel Theoretisches zu hören, dass ich höchstens ausschnittsweise in der Praxis brauchen werde, in Pflichtveranstaltungen wie "Wirtschaftsgeographie" oder "Globale Entwicklungsprobleme" (klingt angewandter als es ist) oder gar dem Fach "Theologisch-ethische Aspekte einer Bildung für Nachhaltigkeit" (ist immerhin angewandter als es klingt). Vor allem diese drei Fächer sind wohl dem Grund geschuldet, dass man einen Geographie-Master studiert und das auch noch an einer katholischen Universität. Oder es wurden - zum Beispiel im Projektseminar bei Herrn Ködelpeter - theoretisch Methoden vorgestellt, aber nicht selber ausprobiert, sodass man letztlich keine Ahnung hat, wie man sie praktisch umsetzen kann - Beispiel "Zukunftswerkstatt" u.Ä. Ich habe das Studium letztlich trotzdem durchgezogen und natürlich auch ein paar Sachen für mich mitnehmen können. In dem saisonalen Job, den ich - vielleicht auch durch den nun fast erfolgreichen Abschluss des Studiums - erlangt habe, bin ich glücklich. Ich hoffe, dass sich auch in Zukunft gute Möglichkeiten ergeben werden. Aber sicher wäre es für mich erkenntnisreicher gewesen, von vorneherein statt Studium an einer praxisbezogenen Ausbildung oder Weiterbildung teilzunehmen.