Ein großartiger Studiengang! :-) Empfehlenswert!

STUDIENGANG

Dieses Studium habe ich im WS 2013/2014 angefangen. Damals hatten wir eine unglaublich kompetente Psychologie-Professorin (Dr. H****.), die viele Module (z.B. Entwicklungspsychologie, Kognitive Psychologie, Begabtenförderung etc. ) auf einem sehr hohen Niveau unterrichtet hatte. Von ihrem Wissen habe ich persönlich sehr stark profitiert. Leider hat sie die Hochschule vor einem halben Jahr verlassen.

Positiv ist, dass hier quasi jeder, egal welchen Fachabi-/Abischnitt man hat, studieren kann. So, wie ich das mitbekommen habe, gab es nicht wenige, die sogar mit 3,x noch einen Studienplatz erhalten haben. Für diejenigen besteht also Hoffnung! Die Hochschule nimmt fast alle Bewerber auf, weil sie weiterwachsen möchte.

Aus meiner Sicht hat sich dieses Studium im Laufe der Jahre ein wenig zu einem Wischi-Waschi-Studium entwickelt, d.h. viele Präsentationen und mündliche Prüfungen (statt umfangreicher Klausuren); in manchen Modulen niedriges Niveau (wird wenig verlangt); sehr leicht, sehr gute Noten zu erhalten; PowerPoint-Präsentationen sind besonders bei einer Professorin auffällig minderwertig (Rechtschreibfehler, fehlende Wörter, Grammatikfehler).
Die Organisation an dieser Hochschule ist übrigens eine absolute Katastrophe!!!!

Der Studiengang ist relativ unbekannt, selbst in größeren Städten (ich lebe im Bereich Köln/Bonn). Trotzdem kann ich euch diesen Studiengang EMPFEHLEN, da er im Vergleich zu anderen Fachhochschulen (Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach ) eine größere Bandbreite an unterschiedlichen Themen und Schwerpunkten bietet. Viele andere Hochschulen bereiten einen nur auf die Kita vor, hier ist das Spektrum jedoch deutlich größer, sodass man besser auf einen Master vorbereitet ist.


BERUFLICHE PERSPEKTIVEN - MEINE EMPFEHLUNGEN

- Ich habe während der Bachelorarbeit im 7. Semester bereits mit dem Master
an einer Universität angefangen. Eine Einschreibung ist normalerweise an fast
allen Unis möglich, obwohl ihr mit dem Bachelor noch nicht fertig seid. Ihr müsst nur eben die entsprechenden Creditpoints mitbringen, (sehr) gute Noten haben (wegen NC) und das Bachelorzeugnis innerhalb eines Semesters nachreichen! Auf diese Weise spart ihr Zeit und schafft einen nahtlosen Übergang zum Master.

- Grundsätzlich stehen euch sehr interessante Master aus den Bereichen Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Rehabilitationswissenschaft und Erziehungswissenschaft offen. Ich kann euch besonders die Uni Köln ans Herz legen, denn hier gibt es tolle Master-Spezialisierungen für Kindheitspädagogen, z.B. Psychomotorik, Prävention, Frühförderung, Jugendhilfe usw...
Achtet jedoch darauf, dass euer Gesamtdurchschnitt am Ende mindestens 1,x ist, weil der NC in solchen Master-Studiengängen meist sehr hoch ist!

- Berufsbegleitende Master (auch im Fernstudium) erlauben euch arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen und euch nebenbei weiterzuqualifizieren. Meist sind diese Studiengänge kostenpflichtig, doch es lohnt sich, da sie meist sehr spezialisiert sind und auf gut bezahlte Tätigkeiten vorbereiten.

- Darüber hinaus ist es an bestimmten Unis möglich, einen Master für das Grundschullehramt zu machen. Allerdings müsst ihr dann einige Inhalte aus
dem entsprechenden Bachelor nachholen.

- Mit dem Bachelor Kindheitspädagogik ist es möglich, eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu machen, allerdings muss zuerst ein Master aus dem pädagogischen Bereich absolviert werden.

- Es fehlen Professoren aus dem Bereich (frühe) Kindheit bzw. Kindheitspädagogik. Das kann man auch an unserer Hochschule feststellen, da kaum einer wirklich Erziehungswissenschaft/Pädagogik mit dem Schwerpunkt (frühe) Kindheit studiert hat. Genau so ist es an den meisten anderen Unis und Hochschulen. Die Professoren sind meist fachfremd. Hier ergibt sich die Chance, einen weiterführenden Master zu machen und im entsprechenden Bereich zu promovieren und an Universitäten zu lehren. Der Bedarf ist tatsächlich da.

- Für Kindheitspädagogen (Bachelor) ergibt sich besonders in Großstädten die Möglichkeit als Dozent in der Erzieherausbildung mitzuwirken.

- Konkrete Jobanzeigen für Kindheitspädagogen existieren kaum, außer für Kitas. Deshalb: sucht ruhig nach Tätigkeiten die an Sozialpädagogen und Sozialarbeiter gerichtet sind. Da kann man fündig werden.

- Falls Ihr unbedingt in einer Kita arbeiten wollt, dann bewerbt euch bei großen, privaten Trägern (gGmbH). Diese findet ihr überwiegend in den größeren Städten. Die Vorteile liegen darin, dass diese zumindest nach Tarif bezahlen, d.h. etwa 2600 Euro brutto (Vollzeit) und ihr ggf. weitere Benefits erhaltet, wie Gutscheine, Mittagessen, Firmenwagen, Fitnessstudio-Mitgliedschaft...Zudem
finden sich hier bessere Arbeitsbedingungen.

- Grundsätzlich nehmen euch Kitas mit Kusshand auf, besonders als Kindheitspädagoge! Es herrscht ein großer Fachkräftemangel! Leider bekommt man in einer Kita nicht besonders viel Anerkennung und Wertschätzung. Diese Tätigkeit wird weiterhin sehr unterschätzt. Natürlich muss ich auch ehrlich sagen, dass die Bedingungen derzeit auch tatsächlich nicht so sind, dass man von einer professionellen Bildung, Erziehung und Förderung sprechen kann. Dafür ist der Betreuungsschlüssel nicht groß genug und der Krankenstand zu groß. Als Durchgangsstation ist eine Kita, meiner Meinung nach, OK, aber nicht auf Dauer! Dafür hätte man nicht studieren müssen. Als studierter Kindheitspädagoge (womöglich mit sehr guten Noten) verschwendet man hier sein Potenzial, besonders im Krippenbereich.


FAZIT

Dieses Studium bietet neben den überaus interessanten Inhalten sehr schöne Perspektiven, aber fast eben nur mit Master. Die Kita stellt eine Sackgasse da.