Ich würde es nicht noch einmal machen...

Die Studieninhalte sind vielfältig, doch auch sehr fordernd.
So sind die Themen abwechslungsreich und nur einige "Fächer" ziehen sich durch das ganze Studium. Ich persönlich finde eine Vielzahl sogar sehr interessant, allerdings wird durch die zeitliche Vorgabe ein wirkliches "studieren" nicht möglich, da tagtäglich neue Themen bearbeitet werden. Diese sind dann in Kombination mit "Hausaufgaben" im Zuge der Nachbereitung (und gleichzeitigen Vorbereitung) am Nachmittag selbständig zu wiederholen. Die Schulführung setzt einen zusätzlichen täglichen Zeitaufwand von 2-3 Stunden voraus, der bei mir persönlich nicht ausreicht. Hinzu kommen die 6-7 Unterrichtsstunden, wobei eine Anwesenheitspflicht herrscht. Die Organisation von Klausuren und anderen Leistungsnachweisen ist für die Studierenden suboptimal. Klausuren werden teils fehlerhaft, immer aber deutlich zu umfangreich an die Studenten ausgegeben. Klausurschwerpunkte weichen fast immer von den vermittelten Unterrichtsschwerpunkten ab. So nehmen oft Themen, die im Unterricht als "nicht weiter relevant" bezeichnet oder nur kurz angesprochen werden, eine große Gewichtung ein. Aktive Dozenten bestätigen, dass bei korrekter Wiedergabe des Unterrichtsstoffes lediglich eine Note im Bereich von 8 Punkten (3-) möglich ist. Ehemalige Dozenten hingegen gaben hinter vorgehaltener Hand zu, dass die Studenten teilweise schikaniert werden. So werden in den Nachmittag "WahlPFLICHTveranstaltungen" gelegt, sodass es fast unmöglich wird, seine 2-3 Stunden Zusatzleistung zu erbringen. Die Schulführung, sowie einige diktatorische Dozenten wälzen das eigene Verschulden auf die "dummen" Studierenden ab. Jemand der seit 20 Jahren im Stoff steht, ist in der Lage schwierige und komplexe Sachverhalte problemlos zu lösen. Jemand, der den Inhalt erlernt und die Thematik seit einigen Wochen kennt eventuell nicht. Die Noten der Schüler werden künstlich durch schwere Klausuren auf einen offensichtlich vorgegebenen Notenschnitt gelenkt, der sich im schlechten 3er Bereich bewegt. Die Bewertung der Klausuren sieht teilweise wortwörtliche Wiedergabe vor. Sollte ein inhaltlich identischer Text nicht so, wie auf dem Lösungshinweis formuliert sein, werden bereits Punkte abgezogen. Eine Nachkorrektur ist zwecklos, weil für jeden gefundenen Punkt ein anderer abgezogen wird. Auch wenn es nur für die (äußere) Form der Klausur ist.
Der Campus ist recht modern, aber außer die Lehrräume (für ca. 30 Studenten je Gruppe) und die Zimmer auf dem Campus sieht man während der Zeit nicht wirklich viel.
Ich würde mich mit meinem aktuellen Wissensstand nicht noch einmal für dieses Studium entscheiden, da Forderung in Ordnung ist, aber die Anforderung dort zu weit geht. Die Praxis ist super, aber die Theoriezeit nimmt mit 21 der 36 Monaten den Großteil ein, wodurch man es sich gut überlegen sollte.