Fennistik - Viel mehr als nur Finnisch

Ich habe mich vor fast drei Jahren für vor allem für ein Fennistikstudium entschieden, weil ich ordentlich Finnisch lernen wollte. Das ist mir ganz erfolgreich gelungen. Aber letzendlich war die Sprache eigentlich nur ein Schlüssel zu einer Tür, die mir die mir die ganze Kultur eines faszinierenden Landes eröffnete. In meinem Finnlandsemester konnte ich
erfahren, wie herzlich man aufgenommen wird, wenn man zu den seltenen Besuchern gehört, die den Finnen in ihrer Muttersprache begegnen können.

Ich überlege jetzt sogar, ob ich in meinem zweiten Fach Wirtschaft noch einen Master in Finnland draufsetze. Am Institut für Fennistik und Skandinavistik in Greifswald gibt es wie in allen kleinen Fächern zwar nicht unendlich viele Lehrkräfte, aber das Studienangebot ist dank vieler internationaler Gäste, die zum Teil auch ganze Seminare anbieten dennoch überraschend vielfältig. Anstelle eines Literaturseminars habe ich z.B. gleich zu Beginn meines Studiums einen tollen Kurs (auf Englisch) zum finnischen Film besucht.

Die Leute am Institut sind eine eingeschworene Gemeinschaft und das Verhältnis zu den Dozenten ist nordisch locker. Neben der Sprache lernt man viel über die finnische Geschichte, Kultur und Literatur und auch die Sprachwissenschaft war zumindest streckenweise echt fesselnd. Allein aus dem Wortschatz kann man sehr viele über die Finnen und ihre Geschichte ablesen.
Wie wichtig die Grammatik zu Beginn des Studiums war, habe ich mitbekommen, als ich in Finnland im Sprachkurs mit meinen Kenntnissen super klarkam, während sich andere quälten.

Auch die Stadt Greifswald kann ich uneingeschränkt empfehlen. Eigentlich handelt es sich um eine Uni mit Stadt und nicht um eine Stadt mit Uni - und das merkt man am Stadtbild, wenn man wie ich mit dem Fahrrad unterwegs ist.