Viel Kopfarbeit und Selbstorganisation

Wer sich davor scheut, selbstständig tätig zu sein und schon im Studium auf sich gestellt zu werden, der sollte die Evangelische Theologie meiden. Denn neben der demütigen Aufgabe, die alten Sprachen Latein, Alt-Griechisch und Hebräisch zu lernen, erwartet einen eine Menge Selbstorganisation. Die Dozenten an der Uni Frankfurt helfen nach Kräften, doch im Endeffekt muss man sich selbst entscheiden, welche Kurse im Moment Sinn machen. Auch was die notwendigen Prüfungen und deren Erfordernisse angeht, kommt man nicht um die Studienordnung herum.
Wer sich aber die Mühe macht und sich ein Wochenende intensiv Zeit nimmt, wird mit einem geistig hoch anspruchsvollem Studium belohnt. Wichtig ist dabei allerdings nicht zu vergessen, dass der Theologe von heute in ein recht skeptisches Umfeld entlassen wird. Man wird oft als antikes Relikt betrachtet und nicht selten belächelt. Der Pfarrer selbst ist meist Mädchen für alles und muss im Leben multitalentiert sein. Das Studium als Phase der Selbstfindung zu betrachtet ist daher nicht verkehrt. Hier besteht wohl noch Verbesserungsbedarf seitens der Studienorganisation und der Dozenten. Aber man spürt die Bemühungen sehr deutlich.