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Elite? Zu akademisch!

Erziehungswissenschaften (M.A.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.0
Ich habe bereits den Bachelor hier studiert. Nun bin ich im ersten FS Master.
Leider ist es insgesamt sehr akademisch orientiert. Soll heißen, ich habe einen Bachelor ERZIEHUNGSwissenschaften und habe nichts über Phasen kindlicher Entwicklung oder ähnliches gelernt. Dafür kann ich Theorien über Humboldt, Rousseau, Litt, Spranger und anderen (veralteten?!) Autoren runterbeten. Inwiefern mir das für das berufliche Leben mal helfen soll, ist mir nach wie vor unklar. Auch in den "Vertiefungen" gab es bisher nur grundlagen Theorien, aber im Grunde wenig bis keine praktischen Umsetzungen (nicht mal in der Theorie ^^) also Bspw Erwachsenenbildung: Ich weiß nun, dass Erwachsene noch lernfähig sind und wieso, also neurologische Grundlagen und empirische Befunde zur Lernfähigkeit. Auch die darauf aufbauenden Empfehlungen für die Praxis, aber wie man jetzt genau eine Veranstaltung für Erwachsene aufbaut oder wie man ein Programm für eine Weiterbildungseinrichtung schreibt - keine Ahnung. Und das sind noch die mitunter besten Module gewesen - da da wenigstens ein wenig Praxisbezug war.
Ansonsten nur Texte über Texte voll mit abstrakten Theorien über Subjektivierung, Gesellschaftstheorien, oder Begriffe. Semesterlang lesen wir Texte mit verschiedenen Definitionen des Bildungsbegriffs um immer wieder zu dem Punkt zu kommen: er ist nicht klar definierbar. Und jetzt im Master genau wieder das gleiche. Es geht los mit zwei Seminaren in Modul eins in denen wir wieder Texte lesen, die den Bildungsbegriff behandeln, und die Frage ob er sich wandelt und wie und wie man dem in der Bildungsforschung (ach, studiere ich faktisch eigentlich Bildungswissenschaften? Wieso heißt der Studiengang eigentlich ERZIEHUNGSWissenschaften, wenn wir eigentlich nie über Erziehung sprechen?) umgeht, vor allem methodisch.

Dann wird einem immer wieder in der Prüfungsordnung vorgegeben man hätte Auswahl aus verschiedenen Seminaren, wovon auch die Dozenten ausgehen, wenn sie sehr spezifische Themen wählen, während dann aber doch nur dieses eine angeboten wird und man es zwangsläufig wählen muss, wenn man in der Regelstudienzeit durchkommen will, da ja ohne Modul 3 auch dann nicht Modul 4, 5 und 6 gemacht werden kann (lt. Studienordnung). Das ist beispielsweise dann ein Seminar zu einem ganz bestimmten Forschungsansatz, in dem man dann Projekte mitmachen muss, die einen nicht interessieren und da für 2 LP sich einen kompletten Forschungsprozess mit erarbeiten muss, inklusive Theorie erarbeitung, Forschungsfrage, Datenerhebung, Datenauswertung und Präsentation in offiziellem Rahmen, plus mehrere Präsenztermine in der Universität und Endbericht. Das ganze für 2 ECTS (also eigentlich maximal 60 Stunden Zeitaufwand?!). Wer sich da verrechnet hat möchte ich gerne mal erfahren. Ist ja nicht so, dass wir nicht am Ende drei Klausuren schreiben müssen, mehrere Referate halten und Essays schreiben und nebenbei fast alle arbeiten. Wenn man dann zu Forschung gezwungen wird, die einen nicht interessiert, frage ich mich, was das für Auswirkungen auf eben diese hat und wie die Ergebnisse dann eigentlich davon beeinflusst werden...

Für einen FORSCHUNGSorientierten Master auch sehr fragwürdig, warum wir mehrere Klausuren schreiben, die dazu auffordern, Thesen von verschiedenen Autoren auswendig zu lernen. Als wenn das was mit Forschung zu tun hätte. Ich dachte ehrlich, damit wäre nach dem Bachelor schluss. Die Begründung liegt darin, dass die Professoren keine Zeit haben, in der Masse die Hausarbeiten zu kontrollieren und mündliche Prüfungen ebenso ein größerer Zeitaufwand sind.

Na ja, das nur am Rande.
Ausstattung kommt stark auf den Campus an. Einige Hörsäle sind noch sehr historisch, was spannend und beeindruckend ist, aber unbequem und von der Geräuschkulisse oftmals schwierig, da die Holzklappstühle zum einen alle knarren und zum anderen Holz Geräusche anders leitet und die Akustik in den großen Hörsälen ohnehin oft schwierig ist.
In der Invalidenstraße 110 das Universitätsgebäude ist die reinste Hölle, man denkt in vielen Räumen einem bricht irgendwann die Decke über dem Kopf zusammen. Die Ausstattung ist äußerst schlecht und die Technik funktioniert dort oft nicht.
Das ist in Gebäuden wie der Dorotheenstraße 24 aber wieder total gut und in Ordnung und von Kommilitonen weiß ich, dass der Naturwissenschaftliche Campus in Adlershof sehr gut und modern ausgestattet ist.
Auch die Wirtschaftswissenschaftler in der Spandauer Straße haben tolle Hörsäle und gute Ausstattungen...

Die Dozenten sind sehr unterschiedlich. wir haben sehr engagierte, pädagogisch einwandfreie Dozenten aber auch das genaue Gegenteil.
  • Verwertbarkeit der Inhalte fragwürdig, (neue) Studienordnung nicht durchdacht

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

1.1
L. , 20.02.2023 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
3.7
Sophie , 24.02.2022 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
3.7
Malou , 28.11.2021 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
4.3
Nadriye , 22.11.2021 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
4.1
Jessica , 13.10.2021 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
3.4
Mara , 18.09.2021 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
3.0
Sophie , 01.09.2021 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
3.8
Sarah , 10.02.2020 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
3.2
Sabina , 04.06.2019 - Erziehungswissenschaften (M.A.)
4.0
Ezgi , 01.12.2017 - Erziehungswissenschaften (M.A.)

Über Sabina

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2011
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Berlin
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 26.01.2016
  • Veröffentlicht am: 29.01.2016