Tut es euch nicht an!!!!

Ich hatte bereits schon Studienerfahrungen bevor ich an die HSRW gewechselt bin. Wie auch ich haben viele Leute die vorher an Unis studiert haben hier hin gewechselt. Hauptgrund waren neben kleineren Vorlesungsgrößen vor allem die Zusammensetzung des Studiengangs. Das erste Semester verlief durchaus positiv. Bis auf Mathe hatte man ein recht gutes Niveau. Die Vorlesungen waren gut durchorganisiert und die Dozenten eigentlich alle vom Fach. Die Zufriedenheit war sehr groß was sich auch in der Abbrecherquote (von 40 Leuten nur zwei) wieder gespiegelt hat.

Im zweiten Semester kam dann das böse erwachen. Fast ausschließlich fachfremde Dozenten. In Mathe hat man einen Biologen der meines erachtens keinen blassen schimmer hatte. Die Geschwindigkeit der Vorlesungen würde selbst von einer Schnecke geschlagen werden können. Positiv hierbei war lediglich, dass die Themen definitiv auch verstanden wurden. Maschinenbau wurde von einer Chemikerin unterrichtet. Lernniveau und Lerneffekt waren gleich null. Ihre englischen Sprachkentnisse ähneln dem eines Mittelstufenschülers mit zwei Jahren Englischunterricht. Vor allem die Internationalen Studenten hatten große Probleme ihren Deutsch/Englischmix zu verstehen. Dieselbe Dozentin hat man übrigens auch in Chemie. Allerdings nur in der anorganischen im 2 Semester. Organische Chemie im 3 Semester wird wiederum von einer Biologin unterrichtet. Fragt mich bitte nicht nach dem Sinn. Ich sehe keinen! Abschließend noch kurz die Module E-technik und Themodynamik. E-technik ist auf Uniniveau (ist derselbe Dozent wie in Informatik + Physik). Der Dozent hat ein flottes Tempo drauf und verlangt recht viel. Durchweg haben seine Vorlesungen aber Spaß gemacht. Thermodynamik dagagen wurde vom gleichen Dozenten wie in Mathe 1 unterrichtet. Völlig daneben da er viel lieber von seinem tollen Forschungsprojekt geredet hat, als den Stoff durchzunehmen. Dieser wurde teils gar nicht oder wenn überhaupt nur oberflächlich behandelt. Viele Vorlesungen hat er auch einfach sausen lassen.

Die Zufriedenheit des Kurses ist zu Semesterbeginn rapide gesunken. Trotz Beschwerden bei den zuständigen Personen gab es keine Änderungen. Vielmehr wurde einem versucht die Schuld aufzutragen bzw. einen selber für diese Misere verantwortlich zu machen. Auch seitens der Dozenten kamen doch recht verblüffende Kommentare wie z.B. Was willst du denn bitte schön damit oder Ich bin da ja selber kein Experte drinnen aber das ist doch etwas positives für euch.
Vor allem verstand ich nicht, wieso man das Potential beider Standorte nicht einfach bündelte. Vor allem in den technischen Fächern ist qualifiziertes Lehrpersonal in Kleve vorhanden. Meinen Eindruck nach aber duellieren sich beide Standorte. Als Beispiel möchte ich hier gerne unser Chemiepraktikum erwähnen. Anstelle die Chemikalien vor Ort zu benutzen musste der Standort seine eigenen Chemikalien nach Kleve bringen.

Über die Ausstattung wurde ja bereits schon vermehrt berichtet. Diese ist in der Tat gut, wird allerdings nicht in die Lehre mit eingebunden. So sind Maschinen von der Zeche an die Uni übergeben worden. Mit diesen wird nun auch fleißig geworben. Nur bedienen kann/darf sie keiner!
Genauso wenig verstehe ich wieso in Kali ein neuer Campus errichtet wird, wo doch der derzeitige Standort mehr als ideal ist.

Ich persönlich rate euch definitiv von einem Studium an dieser Hochschule ab. Es wird viel rumpusaunt, seitens der Lehre allerdings nichts eingehalten. Wer ein leichtes Studium haben will wird es hier vorfinden (Ausnahme Physik, E.Tech. -usw.). Ob man später allerdings damit in ein Masterstudium an einer anderen Uni oder einen Arbeitsplatz bekommen wird ist fraglich. Vor allem aber muss man dann sehr viel selber nacharbeiten wenn man dies nicht schon während des Studiums getan hat.