Notbremse nach zwei Vorlesungswochen gezogen

Dieser Bericht mag vielleicht nicht ganz so representativ sein, wie die der Anderen, allerdings möchte ich Studieninteressierte vor dieser Hochschule hier gerne warnen.

Vorbereitungskurse:

Diese waren der reinste Witz. Durchgeführt wurden sie teilweise von Studenten, die schlecht vorbereitet waren und keinerlei Ahnung bzw. Erklärungspotenzial besaßen. Chemie und Mathe hätte man auch komplett weglassen können. Physik war das Einzige Modul, welches noch ging.
Es gab auch den Vorbereitungskurs "Office-Systeme". Den habe ich mir gesparrt. Eine Freundin von mir, die übrigens International Business Management" studieren wollte und nach den Vorbereitungskursen direkt die Hochschule gewechselt hat, hat diesen Kurs besucht und ist nach der Mittagspause am ersten Tag direkt wieder gegangen. Sie meinte nur, dass das was dort erklärt wird, heute bereits jeder Fünftklässler weiß.

Einführungswoche/Einführungsveranstaltung

Ich weiß nicht wer sich den bescheuerten Namen Freshtival Week ausgedacht hat, aber er spiegelt in gewisser Weise das geistige Niveau dieser Einrichtung wieder. Die Begrüßung war meines Empfindes her unspektakulär. Allerdings musste ich hier an den Bericht "Innovativ, Interdisziplinär, ..." denken, als die Dekanin das Wort ergriffen hat. Ihr Auftreten ist arrogant und das was sie sagte entsprach wahrscheinlich nur der halben Wahrheit. Vielleicht sollte sie mal weniger weit ausholen und nicht immer das Motto der Hochschule für jeden Satz verwenden. Bei der Vorstellung der Profs habe ich das erste Mal das Gefühl gehabt zu wissen, wer von denen Englisch spricht und wer nicht. Die die es können, wohlgemerkt die wenigsten, haben sich auch auf englischt vorgestellt, die es nicht können entsprechend auf Deutsch.

Die Einführung in den Kurs wurde nicht vom Studiengangsleiter bzw. hier der Leiterin durchgenommen, sondern von zwei Studenten. Deren Englisch war auch deutlich verbesserungswürdig. Das diese Veranstaltung von Studenten aus dem dritten Semester durchgeführt wurde hat mich ja schon verwundert, da in allen anderen Studiengängen die Profs vorne standen.

Vorlesungen

Wenn auch ich nur zwei Wochen diese mitgemacht habe, hat es ausgereicht mich komplett von dieser Einrichtung abzuschrecken. Mathe ist ja wohl der reinste Witz. Die Person hat vorne ja null Ahnung von dem was sie erzält. Organisatorisch ist das Ganze auch ziemlich bitter gewesen. Völlig verplant. In Bio und Ökosystemen schien das Personal kürzlich gewechselt zu haben. Auch hier schien es völlig an der Vorbereitung zu hapern. Auf die restlichen Fächer will ich gar nicht eingehen. Ich gehe stark davon aus, dass sie weiterhin so ablaufen werden, wie in den Berichten die hier veröffentlicht wurden.

Wie ja bereits vorher schon oft angesprochen ist das Niveau der Dozenten sehr niedrig. Vor allem die sprachlichen Qualifikationen sind stark verbesserunsgwürdig. Vor allem die der Studiengangsleitung. Die gute Dame sollte mal einen Selbstbewusstseins und Sprachkurs besuchen. So nervös im Gespräch habe ich ja noch nie eine Person gesehen.

Ausstattung

Das die überwiegende Anzahl der bewertenden hier eine sehr gute Ausstattung angibt wundert mich doch ein bisschen. Den Standort in Kleve kenne ich nicht. Die Ausstattung hier finde ich allerdings sehr mager. Die Bibliothek hat eher ein sehr überschaubares Angebot. Die Bücher die es gibt stehen in den Regalen gleich immer in 5-10 facher Ausgabe. Somit erscheinen die Regale allegut gefüllt was somit über die Vielfalt der Bücherauswahl hinwegtäuscht. Für eine Forschungseinrichtung meines Erachtens eher sehr dürftig.

Die Anzahl der PC-Arbeitsplätze ist mangelhaft. Sollten hier 500 Leute studieren und jeder ist an den drei Vorlesungstagen in der Woche im Gebäude, dann sind die verfügbaren 8 PC-Plätze mehr als schnell besetzt. Auch die weiteren 10 PC-Plätze sind nicht gerade üppig ausgelegt. Wer das WLAN benutzt wird schnell feststellen, dass man nach einer gewissen Zeit rausgekickt wird und sich dann wieder erneut anmelden muss. Da gäbe es sicherlich bessere Verbindungsmöglichkeiten.

Forschungseinrichtungen gibt es überhaupt nicht. Irgendwie wird alles auf den neuen Campus geschoben. So groß ist der Neubau ja jetzt auch nicht wenn man überlegt, dass das derzeitige BenQ Gebäude komplett leer steht und von der Fläche her deutlich größer zu sein scheint. Labore habe ich keine gefunden. Das Sprachlabor ist ein Witz. Der Technikraum bei der Bib. wo die Geräte für kleine Experimente gelagert sind ist erbärmlich. Da hatte ja selbst meine Schule eine bessere Ausstattung.

Auch die Räume finde ich nicht besonders modern. Es gibt keine Klimaanlage. Diese sind an anderen Unis mitlerweile Standart. Das Beamer, Taflen, Stühle und Tische zu einer Grundausstattung gehören finde ich jetzt nach als eine besonders gute Ausstattung anzusehen.

Zuletzt noch die Mensa. Habe hier nur selten gegessen. Auswahl ist sehr begrenzt, geschmacklich ausreichend (Krankenhausessen eben) und für die Leistung teuer. Die Mensen in Münster und Duisburg sind aus meiner Erfahrung her reichhaltiger und billiger. Auch die Atmospähre ist dort deutlich besser als dort.

Campusleben

Gibt es hier nicht. Mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen. Als Campus würde ich die beiden Gebäude auch nicht gerade betrachten.

Studenten

Die Hochschule nimmt jeden, den sie nur kriegen kann. Hauptsache die Anzahl der Neustudierenden stimmt. Das es hier schon mit dem Niveau happert scheint die Damen und Herren relativ wenig zu stören. Gravierene Lücken habe ich bei den meisten schon in den Vorbereitsungskursen festgestellt. Auch die englische Sprache ist beim Großteil stark verbesserungswürdig. Nicht nur was die Grammatik und die Aussprache angeht.

Fazit

Mir haben zwei Wochen hier völlig gereicht um regelrecht rausgeekelt zu werden. Ich stimme den Leuten die hier die negativen Beiträge geschrieben haben völlig zu, wenn sie die Qualität dieser Hochschule als mangelhaft bewerten. Den letzten Beitrag von Isabell möchte ich hierbei kritisieren:

1. Sagt ein NC nichts über die Qualität eines Studienganges aus. Es ist lediglich ein Indiz dafür, wie gefragt dieser ist. Auch in Aachen sind die meisten Studiengänge nicht NC beschränlt.
2. Persönlich halte ich von qualifizierten und gut vvorbereiteten Dozenten mehr, als von denen die vielleicht viel Wissen, dafür allerdings komplett verplant sind und ihrem Lehrauftrag nicht folgeleisten. In der freien Wirtschaft würde so jemand übrigens seinen Job verlieren. Wenn du das geforderte Wissen später selber nicht hast, wird es dir da nicht anders ergehen! Daher lege ich mehr Wert auf eine qualifizierte Lehre als auf die von die beschriebenen Eigenschaften.
3. Die Uni ist noch jung! Na und, gerade deshalb kein Grund so schlampig zu arbeiten. Die Weichen einer guten Lehre werden am Anfang gelegt und nicht nicht später. Da hier alles chaotisch abläuft, bezweifel ich, dass diese Hochschule jemals auf eine grünen Zweig kommt. Zudem gibt es den Studiengang doch schon seit drei Jahren. Sollte diese Zeit nicht ausreichen, um ein gewissen Niveau herzustellen?