Bereue nichts :) (B.A. Englisch, ohne Lehramt)

Ich habe das Studium abgebrochen und bereue es nicht.
Keine Ahnung, was ich mir eigentlich davon erwartet hatte, aber die Vorlesungen und Seminare sind quasi einfach an mir vorbeigezogen. Im Gegensatz zu dem, was ich vorher in Schule/Ausbildung/bei Auslandsaufenthalten/Praktika etc. gelernt hatte, kam mir an der HU alles unglaublich irrelevant vor. Ich weiß nicht, was ich davon wirklich bei der Arbeit oder allgemein im Alltag anwenden werde und habe deshalb alle Unterlagen weggeschmissen. Immer wieder habe ich mich gefragt: Wo liegt hier der Sinn, was mache ich hier eigentlich? (Liegt vllt daran, dass ich nicht auf Lehramt studieren wollte und demnach auch kein direktes Berufsziel angestrebt habe). Die Seminare zu Linguistik fand ich nicht nur extrem anspruchsvoll, sondern auch staubtrocken. Das lag nicht am Unterrichtsstil der Dozenten, sondern einfach an den Inhalten. Literatur lag mir eher, konnte ich aber auch nicht wirklich Ernst nehmen. Ein Gutes hatten die ganzen Gedichtanalysen und das viele Lesen aber: Ich bin kreativer geworden, habe selber angefangen, Gedichte und Songs zu schreiben. Nun zur Organisation und den Kommilitonen: Mich hat der Kampf um Seminarplätze zu Beginn des Semesters immer sehr erschöpft. Es hat sich dadurch weniger angefühlt wie ein Miteinander und die überfüllten Kurse machten es schwer, verbindliche Kontakte zu knüpfen. Dennoch habe ich nette Leute kennengelernt. Wahrscheinlich hat mir eine gewisse Gruppendynamik gefehlt, die in einem so großen Studiengang natürlich nicht zu erwarten ist.
Es freut mich zu lesen, dass andere an der HU ihren Platz gefunden haben. Für mich war das Studium dort nichts. Ich würde stattdessen eine Ausbildung empfehlen.