Spannender und zeitgemäßer Studiengang

Also...vorneweg: Ich würde sowohl den Studiengang "Energiewirtschaft und Energiemanagement", als auch die THM als Hochschule im Allgemeinen jedem Studieninteressenten aufrichtig empfehlen. Ein breit aufgestellter, vielseitiger Studiengang mit ganz überwiegend motivierten Professoren, welche die Module spannend und vorallem greifbar gestalten. Die Ausstattung vor Ort ist gut und zeitgemäß, die Organisation der Hochschule bzw. des Fachbereichs zum ganz überwiegenden Teil gut, digital und freundlich. Dem gegenüber sind meine Erfahrungen bzgl. der digitalen Lehre während Corona später im Text etwas ausführlicher beschrieben und überwiegend schlecht. Hier sei aber angemerkt, dass es sich hierbei um das Sommersemester 2020 handelt und zu Beginn der Pandemie jeder Instutution ein gewisser Spielraum für Fehler eingeräumt werden sollte. Auch bin ich mir sicher das in den darauffolgenden Semestern besser mit der Situation umgegangen und die digitale Lehre via Zoom optimiert wurde.

Persönlich habe ich mich damals nach dem Abi für diesen Studiengang entschieden weil ich zwar in die technische Richtung wollte, ich mir aber reinen Maschinenbau mit Mechanik 2&3 nicht wirklich zugetraut habe (Englisch-Geschichte LK, Physik nach der 10. abgewählt...selber schuld). Zudem hat mich die zukunftsorientierte Ausrichtung bzw. die Orientierung an aktuellen Themen der Energieversorgung/Energieinfrastruktur extrem angesprochen und diese Inhalte ziehen sich glücklicherweise auch tatsächlich durch das gesamte (Haupt-)Studium. Was also die Studieninhalte angeht finde ich ist der Studiengang extrem breit und vielseitig aufgestellt: Von der klassischen Kraftwerkstechnik und der Energiebereitstellung durch erneuerbare, über verschiedene Aspekte der Umwelttechnik wie der Abfallverwertung oder Abwassertechnik, bis hin zur Apperatetechnik und thermischen Stofftrennung. Also es lohnt sich definitiv, sich die ersten Semester durch die notwendigen Grundlagenmodule zu kämpfen. Neben den technischen Aspekten runden die Wirtschafts- und Rechtsmodule das ganze etwas ab und sorgen für Abwechslung. Auch wenn die reinen Maschinenbauer hier rumheulen das wir den gleichen Abschluss krigen wie sie, ohne jemals was von FEM gehört zu haben. die haben dafür noch nie was vom NPV gehört und es ist für die Praxis später nunmal extrem wichtig euer Projekt wirtschaftlich gut verkaufen zu können. Was die Lehrenden angeht, so überwiegen meiner Meinung nach auch hier die positiven Aspekte. Natürlich gibt es angenehme und weniger angenehme Profs, faire und weniger faire Profs und natürlich auch die, die ganz dringend mal den ein oder anderen Didaktikkurs aufsuchen sollten. Aber das liegt denke ich in der Natur der Sache und wird euch sicherlich in jedem Studiengang an jeder Uni so gehen, in sofern ist hier hervorzuheben, dass die Negativ-Beispiele hier ganz klar in der Unterzahl sind. Was Ausstattung angeht ist die THM recht gut aufgestellt würde ich sagen, überwiegend moderne Seminarräume mit guter technischer Ausstattung, einzig die Bibliothek ist für die Anzahl an Studierenden ein schlechter Witz. zwar top-modern und wirklich schön gestaltet, aber für ca. 17.000 Studenten eine Bib mit !!!höchstens!!! 300-400 Plätzen anzubieten ist ein bisschen frech, da hilfts auch nicht wenn wir ja die JLU-Bib in 4km Entfernung mitnutzen dürfen. Gleiches gilt für die Parkplatzsituation, wobei da die THM ausgesprochen wenig dafür kann, will ich nur fürs Gesamtbild erwähnt haben.
Was das digitale Studieren angeht kann ich leider nicht alzu viel beitragen, da das erste Corona-Semester mein letztes Fachsemester war, insofern habe ich hier nur die Anfänge mitbekommen. Fakt ist in meinem Fall: Von 4 Modulen fanden 3 nicht statt weil die Profs sich schlicht geweigert haben eine Vorlesung über Zoom zu halten. Einer war immerhin so "freundlich" regelmäßig Unterlagen zur Verfügung zu stellen und war zumindest erreichbar wenn es um die Kontrolle von Übungen bzw. die Vorbereitung auf die Klausur ging. Ein anderer hat schlicht ganrichts gemacht, weder Unterlagen bereitgestellt noch Emails beantwortet oder irgendwie sonst kommuniziert geschweige denn eine Vorlesung gehalten. Wäre letzterer auf Druck durch einen Kommilitonen und mich, auf Basis der PO, nicht dazu gezwungen worden hätte er auch keine Klausur angeboten. Bei allem Verständnis für die damalige Ausnahmesituation, in der jeder auch zurecht und verständlicherweise überfordert war...das war organisatorisch schon sehr erbärmlich, somal auch hier von Seiten der Fachschaft oder sonstigen studentischen Interessensvertretern keinerlei Hilfe kam. Ansonsten ist Organisation relativ gut, Unterlagen werden zu 99% online bereitgestellt und soweit ich weiß erscheint der Klausurplan mitlerweile deutlich frühzeitiger. Was das Sekreteriat engeht so ist dieses sehr hilfsbereit wenn es um organisatorisches im Studienverlauf geht. Hier wurde mir nach meinem Abschluss extrem engagiert geholfen als ich diverse Formulare und Bescheinigungen für die Einschreibung zu einem anderen Master-Studiengang an einer anderen Uni brauchte, somit kann ich auch hier ganz überwiegend positives zu berichten.