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Praxisnahe Hochschule mit kleinen Schwächen

Energietechnik und Ressourcenoptimierung (B.Eng.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.3
Als Absolvent dieses Studienganges, möchte ich meine Erfahrungen an zukünftige/potenzielle Studierende weitergeben.

Zum Studium

Besonders hart bzw. anspruchsvoll ist das Studium in den ersten vier Semestern. Hierbei werden ingenieurwissenschaftliche Grundlagen, wie z. B. Mathematik, Elektrotechnik, Physik, Chemie, Thermodynamik, Technische Mechanik, Strömungsmechanik, Wärme- und Stoffübertragung, usw. vermittelt. Diese Fächer sind natürlich nicht einfach und sorgen, wie an jeder anderen Hochschule im Ingenieurwesen dafür, dass ausgesiebt wird. Jedoch sind auch diese Fächer mit entsprechender Disziplin zu meistern. Neben den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen werden die sogenannten "Steuerungskompetenzen" gelehrt, in denen bspw. Zeitmanagement, Projektmanagement, etc. behandelt werden. Diese Fächer sind im Vergleich zu den Grundlagenfächern mit wenig Aufwand zu meistern.

Ab dem vierten Semester beginnt die Spezifikation, in denen sich die Studierende für einen Studienschwerpunkt entscheiden müssen. Zur Auswahl stehen dann "Energieinfrastruktursysteme", "Regenerative Energien", "Gebäudetechnik" und neuerdings "Energieinformatik".

In Energieinfrastruktursysteme wird auf die konventionelle Kraftwerkstechnik sowie auf die Energieverteilung (Stromnetze) eingegangen. Da mein Schwerpunkt auf die Gebäudetechnik lag, kann ich zu diesem Schwerpunkt bzgl. der Inhalte nicht viel sagen. Allerdings beinhaltet dieser Schwerpunkt auf jeden Fall viel Elektrotechnik sowie thermodynamische Themen.

Wer sich für die regenerativen Energien entscheidet, lernt viel über Bioenergie. Des Weiteren wird in diesem Schwerpunkt Fokus auf die Wind-, Wasser- und Sonnenenergie gelegt. Zudem wird auch auf die Geothermie näher eingegangen.

Der Schwerpunkt Gebäudetechnik beinhaltet u. a. die Heizungstechnik, Lüftungs- und Klimatechnik, Sanitärtechnik, elektrische Gebäudetechnik, Bauphysik sowie die Gebäudeautomation.

Hierbei werden die Schwerpunkte einen kleinen Teil des vierten Semesters einnehmen, anschließend aber im sechsten und siebten Semester einen größeren Teil der Vorlesungszeit beanspruchen.

Im fünften Semester beginnt das Praxis-/ Auslandssemester. Dabei kann man sich entscheiden, ob man an einer ausländischen Partner-Hochschule studieren möchte oder, ob man erste "Berufserfahrung" sammeln möchte. Der Großteil der Kommilitonen hat sich für das Praxissemester in einem Unternehmen entschieden. Hierbei wurde entweder in einem kleinem Unternehmen, in einem mittelständischem Unternehmen oder in einem Großkonzern Erfahrung gesammelt. Besonders hilfreich war die Anfertigung des Praktikumsberichts mit anschließender Präsentation, in der man die zuvor gesammelten Erfahrungen/Kenntnisse noch mal Revue passieren lassen konnte. Des Weiteren bietet das Praxissemester den Vorteil, ob man später wirklich in diesem Bereich arbeiten möchte oder, ob man lieber doch noch was anderes kennen lernen möchte.

Das sechste Semester beansprucht einen großen Teil für die Schwerpunkte und für die Erstellung der Projektarbeit. Einen kleinen Teil des Semesters wird auf die Steuerungskompetenzen gelegt. Mit der Projektarbeit soll ein Thema, welches entweder die Professoren vorgeben oder ein Thema, dass sich im vorangegangen Praxissemester ergeben hat, bearbeitet werden. Selbstverständlich kann die Projektarbeit auch in einem anderen Unternehmen/Instution erstellt werden. Dabei ist das sechste Semester i. d. R. so aufgebaut, dass man in der Woche zwei bis drei Tage "frei" hat und so entweder die Projektarbeit zu Hause, an der Hochschule im Labor oder eben im Unternehmen bearbeiten kann. Die restlichen zwei Tage, in denen die Vorlesungen gehalten werden sind dann entsprechend lang, sofern man jede Veranstaltung besucht ;)

Im siebten Semester steht dann die gefürchtete "Bachelorarbeit" sowie weitere Vorlesungen aus den Schwerpunkten an. Durch die Erstellung von Protokollen, die man durch die Laborpraktika in den ersten Semestern erstellen musste sowie der Praktikumsbericht für das Praxissemester und die Erstellung der Projektarbeit haben sich als gute Vorbereitung für das wissenschaftliche Arbeiten und die Erstellung der Bachelorarbeit erwiesen. Somit erwies sich die Bachelorarbeit als unproblematisch, da man schon durch die vorangegangen Arbeiten eine gewisse Erfahrung/Routine sammeln konnte. Außerdem ist es schön zu sehen, wie die Qualität der einzelnen Arbeiten von Semester zu Semester immer besser wird.

Fazit

Alles in allem kann ich das Studium empfehlen. Allerdings müssen noch einige Punkte angesprochen werden, die mich sehr gestört haben. Besonders nervig ist die Kommunikation von einigen wenigen Professoren. Sollte eine Veranstaltung aus welchen Gründen auch immer nicht stattfinden, sollte man, wie es die meisten Professoren es auch handhaben, dies per Mail an die Studierenden mitteilen und nicht mündlich in der Vorlesung ankündigen. Dies ist besonders für Studierende ärgerlich, die von außerhalb kommen und somit die Zeit zu der nächsten Veranstaltung anderweitig überbrücken müssen. Ein Weiterer Punkt ist die Organisation. Man erhält zu wenig Informationen über das Praxis-/Auslandsemester. Hier wäre es von Vorteil ein Semester vorher eine Informationsveranstaltung durchzuführen, in denen die wichtigsten Punkte und Fragen der Studierenden geklärt werden. Zudem sollten die vorgegebenen Studienpläne besser durchdacht werden. Damit meine ich, dass größere Freistunden zwischen den Veranstaltungen vermieden werden sollten.

Auch finde ich den Studienverlauf nicht optimal durchdacht. Damit meine ich, dass Veranstaltungen, wie z. B. Projektmanagement schon im ersten Semester stattfinden, anstatt erst gegen Ende des Studiums. Auch würde ich mir eine striktere Trennung der Studienschwerpunkte wünschen. Hierbei meine ich, dass man z. B. als Gebäudetechniker sich im vierten Semester mit der Kraftwerkstechnik und der Energieverteilung (Stromnetze) beschäftigen muss. Ich würde mir wünschen, dass anstatt auf diese Fächer, noch intensiver auf die festgelegten Schwerpunkte eingegangen wird. Außerdem würde ich mir eine größere Auswahl an Wahlfächern wünschen. Des Weiteren ist der Studiengang bzw. Studienverlauf sehr sportlich organisiert, sodass die meisten Studierenden ein bis zwei Semester länger brauchen. Was ich zudem ein wenig schade finde ist die Tatsache, dass kein aufbauendes Masterstudium für die einzelnen Schwerpunkte geplant ist.

Genug gemeckert :D Kommen wir nun wieder zu den positiven Seiten des Studiengangs zu sprechen. Besonders gut finde ich, dass auch viel Wert auf Teamarbeit gelegt wird. Dabei meine ich, die zu erstellenden Praktikumsprotokolle aus den Laborversuchen oder aber auch diverse Gruppenarbeiten/Präsentationen im Modul Steuerungskompetenzen. Des Weiteren finde ich den Zusammenhalt der Kommilitonen gut. Man kennt sich unter einander und unterstützt sich gegenseitig. Die Dozenten sind i. d. R. sehr kompetent, bringen viel Praxiswissen mit und sind bis auf wenige Ausnahmen sehr hilfsbereit.

Die Hochschule ist bestens ausgestattet, bietet ausreichend Plätze in den Vorlesungs- und Seminarräumen. Jedoch ist die Bibliothek sehr klein, sodass man gerade in der Klausurzeit früh aufstehen muss, um einen Platz zu ergattern.

Durch die Erstellung des Berichts für das Praxissemester und die Projektarbeit hat man eine gute Vorbereitung für die Erstellung der Bachelorarbeit. Zudem kann man durch das Praxissemester, die Projektarbeit und die Bachelorarbeit, sofern man diese im Unternehmen erstellt hat, erste Berufserfahrung vorweisen. Außerdem sind dann Nebenjobs, die mit dem Studium nichts zu tun haben, nicht mehr notwendig.

Wer also die ersten vier trockenen Semester überlebt hat, schafft die letzten drei Semester ohne Probleme. Außerdem macht das Studium ab dem vierten/fünften Semester viel Spaß.
  • Praxisnah, guter Kontakt zu Dozenten
  • Schlechte Organisation, wenig Auswahl an Wahlfächern

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

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Über Anonym

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 7 Semester
  • Studienbeginn: 2013
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Hamm
  • Schulabschluss: Fachhochschulreife
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 18.08.2017
  • Veröffentlicht am: 21.08.2017