Im Nachhinein evtl. doch die falsche Studienwahl

Ein paar Worte vorweg: Ich habe 2008 mit Einführung dieses Studiengangs zu den ersten Studenten gehört und nach 4 Jahren (8 Semestern) direkt nach dem Bachelor angefangen zu Arbeiten. Zeitgleich wurde 2008 gerade der ursprüngliche Diplom Studiengang auf das internationale Bachelor- und Mastersystem umgestellt.
Es gab deswegen auch während der Studienzeit viel Hin- und Her was die Gestaltung und Inhalte bzw. Lehrorte der jeweiligen Veranstaltungen betraf. Ein Großteil der Professoren kam direkt aus der freien Wirtschaft/ Industrie an die Hochschule Kempten.
Mittlerweile bin ich nun fast 6 Jahre im vollen Berufsleben und habe im Anlagenbau schon mehrere Arbeitgeber mit allen Hoch- und Tiefs hinter mir (Politische Energiewende in Europa -> schlechte Auftragslage bei den Anlagenbauern -> schlechte Konditionen (Gehalt, Privatleben, Arbeitszeiten).
Das Grundstudium war zusammen mit den Maschinenbauern im Großteil gleicher Vorlesungen und Inhalte.
Spezialisiert habe ich mich schließlich sowohl auf die Betriebliche Energieversorgung als auch auf Regenerative Energien und Umwelttechnik.
Während den Semestern mussten wir damals aufgrund der noch fehlenden örtlichen Kapazitäten öfters während der Pausen mit Fahrtgemeinschaften angemietete "Vorlesungsräume" irgendwo in Kempten erreichen.

Rückblicken würde ich sagen, dass ich in meinem bisherigen Berufsleben einen Großteil der belegten Fächer in der Praxis gut anwenden konnte, allerdings durch die Umstellung auf das Bachelorsystem wesentlich mehr Verantstaltungen, Praktika's etc. in noch weniger Zeit als beim ursprünglichen Diplom Studiengang Maschinenbau durchgesetzt wurden, wodurch mir mittlerweile vieles als zu "oberflächlich" und deswegen leider in Vergessenheit geraten ist.
Wenn man in der Engergiebranche bleiben will (was mir damals nicht so bewusst) war, ist dieser Studiengang sicherlich keine schlechte Wahl, vor allem mit einer Vertiefung im Masterstudiengang.
Allerdings ist es wie oben schon erwähnt, sehr schwer und mittlerweile unmotivierend einen langfristigen Arbeitgeber - bezogen auf den Anlagenbau - zu finden (welcher ein gerechtgefertigtes Gehalt zahlt, Rücksicht auf ein Privatleben nimmt und die Arbeitszeiten im erträglichen Rahmen bleiben - Stichwort "Work-Life-Balance")
Seit einigen Jahren bin ich fest am Überlegen, in die Maschinenbaubranche zu wechseln (Produktion etc.), wobei mir hier aber ganz klar die entsprechenden Schwerpunkte fehlen, was mir im Nachhinein ein klassisches Maschinenbaustudium (evtl. mit einem Fach Energietechnik) aktuell ganz klar weiterhelfen würde.
So bin ich aktuell auch auf der Suche nach einem berufsbegleitenden Master, welcher sich aber nicht leicht finden (Eingeständnisse im "erarbeiteten" Wohlstand, wenig Zeit im Alltag sich dafür ausreichend zu informieren, etc.).