Energie- und Gebäudetechnik Studium
Ohne Strom bleibt der Kaffee kalt und das Abendessen roh. Solange Du in einem Haus wohnst und heizt, kommst Du nicht um die Energie- und Gebäudetechnik herum. Als Experte auf diesem Gebiet weißt Du, wie Du die Ressourcen Wasser, Wärme und Luft möglichst effizient nutzt. Und indem Du Dich für den Einsatz umweltfreundlicher Technologien entscheidest, prägst Du die Energielandschaft der Zukunft mit.
Interessiert? Dann ist ein Energie- und Gebäudetechnik Studium Deine Eintrittskarte, um beruflich eine aktive Rolle an der Spitze dieser Innovationen zu übernehmen und einen wichtigen Beitrag zur Klimafreundlichkeit zu leisten.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Die Inhalte Deines Energie- und Gebäudetechnik Studiums kannst Du Dir wie eine Pyramide vorstellen. Die Basis der Pyramide bilden umfangreiche Grundlagen in den Bereichen der Mathematik, Physik und Ingenieurwissenschaft, die Du zum selbstständigen Analysieren und Lösen von Problemen benötigst. Auf dem Plan stehen hier neben Wärme- und Strömungslehre auch die verschiedenen Materialien, die im Gebäudebau zum Einsatz kommen.
Im Mittelteil der Pyramide fokussierst Du die Anwendung dieser Grundlagen auf speziellere Themen rund um Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung sowie die dazu nötige technische Gebäudeausrüstung. Die Themen sind sehr vielfältig und unterscheiden sich je nach Hochschule. Gängige Kandidaten sind:
- Kraftanlagen
- Sanitärtechnik
- Hydraulik
- Gebäudeautomation
- Green Building und Regenerative Energien
Du nimmst detaillierten Einblick in den Aufbau und die Funktionsweise von verschiedenen Kraftwerken. Von besonderem Interesse für Dich ist, wie solche Einrichtungen ihre Leitungen und Netze möglichst verlustfrei, kostengünstig und innovativ organisieren können.
Unter dem Stichwort der Sanitärtechnik wendest Du Dich hingegen einem anderen Bereich der Versorgung zu. Im Vordergrund steht die Installation von Gas-, Wasser- und Abwassersystemen. Du lernst beispielsweise, wie Du Wasserrohre montieren solltest, um einer Verunreinigung durch gesundheitsschädliche Bakterien vorzubeugen.
Die Spitze der Pyramide bildet schließlich die praktische Umsetzung Deiner eigenen Projekte, wie beispielsweise die Verbesserung von Rauchmeldern. Außerdem begegnen Dir vereinzelt BWL-Anteile, wenn es zum Beispiel um den wirtschaftlichen Aufbau des Energiemarktes geht.
Im Master Studium erweitert sich das Themenfeld Deines Faches in der Regel um die Aspekte Umwelt und Klima. Du erfährst unter anderem, wie Du die Energieversorgung nachhaltig gestalten und das Wohnen klimafreundlicher machen kannst. Einige Master legen ihren Fokus stattdessen auf den Aspekt des Energiemanagements.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Ein Energie- und Gebäudetechnik Bachelor Studium verläuft je nach Angebot zwischen 6 und 9 Semestern. Studierst Du die seltenere Diplom-Variante, beträgt die Länge stattdessen 10 Semester.
Trotz der zahlreichen Angebote ist die Struktur Deines Studiums recht einheitlich: In den ersten drei Semestern stehen die mathematischen und technischen Grundlagen des Faches auf dem Plan. Diese erlernst Du in einer Kombination aus Seminarunterricht und Übungen, in denen Du die erworbenen Kenntnisse wiederholen und anwenden kannst.
Etwa ab dem 4. Semester öffnet sich Dein Semesterplan und Du suchst Dir über Wahlmodule diejenigen Gebiete Deines Faches aus, die Dich besonders interessieren. Welche Optionen Du hier hast, unterscheidet sich je nach Hochschule.
Um über all der Theorie noch genügend Praxis zu bekommen, absolvierst Du nicht nur regelmäßige semesterlange Laborpraktika, sondern im 5. oder 6. Semester zusätzlich ein längeres Berufspraktikum. An einigen Hochschulen arbeitest Du gegen Ende Deines Studiums außerdem als Teil eines mehrköpfigen Teams mit anderen Studierenden zusammen an einem größeren Projekt, das Ihr selbstständig plant, durchführt und dokumentiert.
Am Ende eines jeden Semesters schreibst Du mehrere Klausuren. Hinzu kommen diverse Labor- und Projektberichte. In seltenen Fällen steht die ein oder andere mündliche Prüfung an.
Nach erfolgreicher Anfertigung Deiner Abschlussarbeit erwirbst Du den akademischen Grad eines Bachelor of Engineering (B.Eng.) beziehungsweise eines Diploms. Du hast die Möglichkeit, mit einem von zahlreichen weiterführenden Master Studiengängen in 3 bis 4 Semestern anzuknüpfen. Dann stehen Dir zwei Abschlüsse zur Auswahl, entweder der Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.).
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für das Energie- und Gebäudetechnik Studium qualifizierst Du Dich mit der Allgemeinen oder Fachgebundenen Hochschulreife, der Fachhochschulreife oder einem gleichwertigen Abschluss, beispielsweise einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder dem Meisterbrief. Bewirbst Du Dich mit einer beruflichen Qualifikation, kann es je nach Hochschule sein, dass Du an einem zusätzlichen Eignungstest teilnimmst.
Das Studium ist in der Regel nicht zulassungsbeschränkt. Viele Hochschulen verlangen allerdings ein mehrwöchiges Vorpraktikum in studienrelevanten Bereichen wie beispielsweise Elektrotechnik, Mechatronik oder Bauwesen. Für den anschließenden Master benötigst Du einen einschlägigen Bachelor Abschluss aus dem ingenieurwissenschaftlichen Bereich.
Ist der Studiengang Energie- und Gebäudetechnik der richtige für mich?
Du hast Interesse an Themen rund um Infrastruktur und Nachhaltigkeit, wie Du sie bereits aus dem Erdkundeunterricht kennst? Vielleicht schraubst Du privat an technischen Geräten herum, Du programmierst oder hast Deinen Computer eigenständig zusammengebaut. Du bist sorgfältig und verantwortungsvoll, wenn Du Dich als Teil eines Teams in eine Projektarbeit einbringst.
Du beschäftigst Dich gerne mit Zahlen und Formeln? Du bist engagiert und hättest Spaß daran, komplexe Probleme der modernen Gesellschaft zu lösen? Dann klingst Du genau nach einem Kandidaten, wie ihn Hochschulen für das Energie- und Gebäudetechnik Studium suchen.
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Beruf, Karriere & Gehalt
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Die Energie- und Gebäudetechnik ist eine sehr zukunftsorientierte Branche. Die Versorgung mit Wasser und Energie ist auch noch in vielen Jahren wichtig. Gleichzeitig gibt es viele Probleme, die eine Lösung verlangen: ob die Verringerung der CO2-Emissionen oder die Wende hin zu erneuerbaren Energien. Arbeit und offene Stellen gibt es für Dich als Absolventen also genug. Als Ingenieur im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik bewirbst Du Dich beispielsweise bei:
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Als angestellter Ingenieur eines Planungsbüros mit Schwerpunkt auf Versorgungstechnik bist Du für die Planung großer Bauvorhaben von Kraftwerken oder Industrieanlagen zuständig. Du entwirfst Raumluft-, Heizung- und Sanitäreinrichtungen und überschlägst die anfallenden Kosten an Geld, Personal und Zeit. Deine Gehaltsspanne liegt zwischen 3.600 €¹ und 4.900 €¹ brutto monatlich. Dein Gehalt schwankt abhängig von Deiner Berufserfahrung, der Unternehmensart, Branche und dem Standort.
Deine Aufgaben als Ingenieur in einer Anlagenbaufirma sind stark von der Art des jeweils anfallenden Projekts abhängig. Von der Integration neuer Produktionsanlagen in bestehende Fabriken bis hin zum Bau ganzer Kraftwerke ist vieles möglich. Du nimmst hier nicht nur selbst den Schraubenschlüssel in die Hand, sondern koordinierst die unterschiedlichen Mitarbeiter des Projektes. Dein Gehalt liegt zwischen 3.700 €¹ und 6.000 €¹ brutto monatlich.
Wo kann ich Energie- und Gebäudetechnik studieren?
Energie- und Gebäudetechnik kannst Du in Deutschland sowohl an Fachhochschulen als auch an Universitäten studieren. Insgesamt steht Dir hierfür eine recht große Auswahl an Studienangeboten zur Verfügung.