Schwer aber machbar

Zuerst muss man einmal sagen, dass die Abitur Note nicht ausschlaggebend ist, ob man im Studium gut ist oder nicht. Auch läuft es an der Uni anders als in der Schule und man muss lernen selbstständig zu werden.
Die ersten beiden Semester sind natürlich sehr trocken und mathematiklastig, aber dafür zählen die Noten der ersten beiden Semester nicht zur Bachelor Note dazu und somit geht es nur ums Bestehen. Man hat zusätzlich einen Joker, dies bedeutet man darf eine der insgesamt 10 Prüfungen öfters als einmal wiederholen. Die Durchfallquoten in den GOPs liegen zwischen 30 und 40 Prozent, was natürlich auch dem Fakt geschuldet ist, dass jeder zum Studium zugelassen wird. Es gibt in den ersten beiden Semestern zu jedem Fach Tutorien, die man sich komplett frei wählen kann und sich somit auch den Tutor aussuchen kann, der einem am besten taugt.
Wenn man gut nebenbei mitlernt, möglichst in den Zentralübungen und Tutorübungen mitmacht und mitdenkt und auch die Altklausuren konzentriert rechnet, sind die GOPs keine unlösbare Aufgabe.
Es werden für die meisten Fächer gedruckte Skripten zum Kauf angeboten, was sehr nützlich ist, da man sich selbst viel Ausdruckerei spart.
Ab dem 3. Semester werden die Fächer zunehmend interessanter und auch die Noten werden tendentiell besser. Es gibt zwar weniger Tutorübungen, diese sind aber auch nicht zwingend nötig. Die Durchfallquoten liegen nur noch zwischen 10 bis 20 Prozent und es gibt kleine "Praktikumsanteile" in manchen Fächern.
Vorallem das 4. Semester ist sehr interessant, da aus jedem Themengebiet ein Pflichtfach dabei ist und man sich auch so schon ein bisschen orientieren kann, was einem gefällt und in welche Richtung es vielleicht gehen soll.
Allein die Organisation mit dem Wahlpflichtfach ist noch etwas unglücklich, da numerische Mathematik doch viel aufwendiger ist als diskrete Mathematik, diese beiden Fächer aber laut ECTS gleich viel Aufwand benötigen sollten.
Ab dem 5. Semester kann man sich seine Fächer komplett frei wählen und Vorlesungen auch noch durch angebotene Praktika ergänzen. Die Liste der Wahlfächer und Praktika ist sehr lang und somit ist für jeden was dabei.

Man wird auch im 3. und 4. Semester mit Infoveranstaltungen darüber informiert wie sich der weitere Studienverlauf gestaltet. Und auch welche Wahlfächer zu welcher Studienrichtung passen.
Auch das Dekanat ist sehr hilfsbereit bei Fragen jeder Art.

Die Dozenten sind fast alle motiviert und sehr kompetent und da man sich auch die Tutoren selbst aussuchen kann, findet man defintiv immer jemanden, der die Inhalte sehr gut vermitteln kann.
Die Hörsäle sind eigentlich immer groß genug, nur die Ausstattung wie Licht, Akustik oder Klimaanlage lässt manchmal zu wünschen übrig.
Die Bibliothek ist sehr gut ausgesattet, allerdings in der Prüfungszeit leider sehr früh voll bestetzt, aber für die Etechniker gibt es sehr viele Computerräume, in denen es sich auch sehr gut arbeiten lässt und in denen man immer einen Platz findet.

Ich kann der Studiengang jedem empfehlen, der sich für Technik und was dahinter steckt begeistert. Man darf sich nicht von irgendwelchen Erzählungen abschrecken lassen. Es ist natürlich schwer und aufwendig, dafür sind die Berufsaussichten sehr gut und das Studium sehr abwechslungsreich, da es so viele Vertiefungsrichtungen gibt.