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Ein Studium wie eine Sushibar

Computerspielwissenschaften (M.A.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.8
Ich befinde mich derzeit auf den letzten Metern meines Studiums. Mastarbeit abgegeben, warten auf die Korrektur und bereitmachen für die Disputation. Ein perfekter Zeitpunkt um die Erfahrungen, die ich gemacht habe zu reflektieren.

Bereits 2012 habe ich den Bachelor "Medienwissenschaften und Medienpraxis" in Bayreuth abgeschlossen und kannte so schon den Fachbereich und ihre Dozenten. Als ich den Studiengang "Computerspielwissenschaften" anfing, gab es bislang nur einen Jahrgang vor mir. Das ganze Projekt war und ist immernoch sehr jung. Nachteil: Viele Veranstaltungen werden oft in ihrere Form zum ersten Mal angeboten und Dozenten versuchen ihren eigenen Weg, meistens aus angrenzenden Forschungsgebieten insbesondere der Medienwissenschaft, in die Game Studies zu finden. Darunter leidet oft die Qualität der Veranstaltung. Vor allem in der Informatik wusste man nichts so ganz, was man mit dem Konglomerat aus Medien-, KulturwissenschaftlerInnen, InformatikerInnen und anderen Gebieten anfangen soll. Dies führte oft dazu, dass die Dozenten einfach ihr Masterinformatik-Programm durchgezogen haben (weil es ja ein Masterstudiengang ist) und viele Geiesteswissenschaftler nur durch sehr viel Mühe schritthalten konnten. Propädeutika, welche man belegen muss um fehlendes Wissen in einem der beiden Fachbereiche (Medienwissenschaften und Informatik) auszugleichen, hilft hier nur bedingt, da es nicht möglich ist das gesamte Wissen eines BSc. zu vermitteln.

Was oft vergessen wird, sind die Dinge, die abseits der Lehrveranstaltungen geschehen. Durch das Einstellungsverfahren sitzt man in der Regel mit gleichgesinnten im Studium zusammen. Die derzeitige Studierendenanzahl pro Jahrgang liegt bei 10 bis 22 Menschen. Das ist sehr wenig, was für mich eher ein Vorteil ist. Jeder kennt jeden und das ohne Zwang. Durch die Räumlichkeiten des Game Innovation Labs trifft man immer mal wieder jemanden, mit dem man sich unterhalten kann. Dadurch enstehen nicht nur Spielprojekte, sondern auch Freundschaften. Über einen Discord Server (zu finden auf der offiziellen Seite des Studienganges) , der von Studierenden aufgebaut wurde, soll eine Vernetzung über das Studium hinaus ermöglicht werden.

Der Studiengang "Computerspielwissenschaften" an der Universität Bayreuth ist, wie ein Prof. von uns mal über den Bachelor "Medienwissenschaft und Medienpraxis" gesagt hat, wie eine Sushi-Bar. Irgendwann kommt das was du möchtest angefahren oder vielleicht auch nicht. Aber es ist immer leichter aufzustehen und dir genau das zu holen was du möchtest und brauchst. Dieser Studiengang bietet genau das. Man kann in der Veranstaltungen sitzen und warten bis das drankommt, an was man interessiert ist. Dabei kann man sich dann aufregen das alles chaotisch oder langweilig ist und sich fragen, wofür man den Lehrstoff genau braucht. Andererseits kann man auf die Dozenten zu gehen, Vorschläge bringen, eigene Projekte starten, selbstständig Texte aus den Game Studies raussuchen und lesen, eigene Firmen gründen, eigene Veranstaltungen anbieten und und und. Hier wird den Studierenden viel Freiraum gelassen sich selbst zu entfalten. Wer einen straff geplanten Master, wie die in den etablierten Studiengänge es teilweise sind, erwartet wird hier wahrscheinlich enttäuscht werden. Wer aber eine natürlich Neugierde für das Fachgebiete der Spiele mitbringt und motiviert ist, ein junges Forschungsfeld zu erforschen, eigene Projekte auf die Beine zu stellen und die Möglichkeit nutzen möchte sich einzubringen, ist hier genau richtig.

Wenn man weiß was man möchte oder zumindest so neugierig ist, dass man motiviert aufzustehen, wird meiner Meinung nach auch das bekommen, womit er glücklich wird. Genauso wie in einer Sushi-Bar.

Falls ihr Informationen aus erster Hand haben möchtet, dann könnt ihr mit Alumnis oder aktuell Studierenden auf unserem Discord Server in Kontakt treten: https://computerspielwissenschaften.uni-bayreuth.de/
  • Selbstentfaltung, Junges Fachgebiet, Dozenten offen für Vorschläge und Idee, Gutes Equipment für Projekte, Gute Mensa
  • Teilweise chaotisch, Verzahnung mit der Informatik noch ein bisschen holprig, Wenig formale Spezialisierung

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Katie , 23.09.2022 - Computerspielwissenschaften (M.A.)
4.2
Elisabeth , 09.08.2019 - Computerspielwissenschaften (M.A.)
2.7
Julian , 16.08.2018 - Computerspielwissenschaften (M.A.)
4.0
Paul , 30.07.2018 - Computerspielwissenschaften (M.A.)
2.7
Verena , 22.03.2018 - Computerspielwissenschaften (M.A.)
2.3
Verena , 08.07.2017 - Computerspielwissenschaften (M.A.)

Über Peter

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienbeginn: 2016
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Uni Bayreuth
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 14.09.2020
  • Veröffentlicht am: 15.09.2020