Erfahrungsbericht
In Kooperation mit: University of Hertfordshire
Erfahrungsbericht 33 von 37
Bericht archiviert

Die reinste Geldverschwendung

Film Production (Bachelor)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.0
Ich habe mich vor zwei Jahren an der SAE München für den Studiengang "Digital Film & VFX" eingeschrieben. Ich ließ mir die Unterlagen zuschicken, die sehr übersichtlich und schön gestaltet waren, und unterm Strich ziemlich vielversprechend schienen. Darin fanden sich eine Auflistung der Kursinhalte sowie unzählige Unternehmen, zu denen die SAE angeblich "gute Connections hat" (darunter große Namen wie Apple oder Magix, doch hierzu später mehr). Leider ließ ich mich davon blenden.
Erstmals etwas stutzig wurde ich, nachdem ich eine Anfrage bezüglich eines Beratungsgespräches verschickt hatte, und über drei Wochen auf eine Antwort wartete. Nachdem mir dann doch ein Termin mitgeteilt wurde, habe ich die SAE besucht und wurde von einer sehr freundlichen "Bildungsberaterin" empfangen. Diese hatte mir erklärt, dass das Institute in der Branche einen sehr guten Ruf habe, dass es eine "Alumni Association" gebe und dass der Großteil der Studenten locker einen Job finden würden. Nach einem Rundgang wurden mir die Räumlichkeiten gezeigt, alles in allem schien die Atmosphäre auf dem Campus ziemlich locker, es wurde mit Exkursionen und ähnlichen Veranstaltungen geworben. Leider habe ich mich nicht ausreichend im Netz informiert und mich für den "Digital Film"-Kurs angemeldet - ich kann nur sagen, dass ihr den vielen negativen Erfahrungsberichten hier definitiv Glauben schenken solltet! Ich habe das nicht getan und dieser Fehler hat mich eine Menge Geld gekostet.

Das Chaos begann schon am ersten Tag. Vor der ersten Unterrichtseinheit wurde uns der Termin des Kursbeginnes mitgeteilt. Als ich und die anderen Filmstudenten an der SAE erschienen sind, wusste niemand vom SAE-Staff etwas davon, dass wir bereits an diesem Tag hier sein sollten. Wir wurden trotzdem in einen Raum zu den anderen Erstsemestrigen geschickt, wo der Leiter des Campus' eine kurze Einführung gab. Auf Nachfrage einiger Studenten fiel ihm auf, dass uns ein falscher Termin zugeschickt wurde und er entschuldigte sich. Ich hätte ahnen müssen, dass sich dies im Nachhinein als böses Omen herausstellen sollte.

Dann ging es mit dem "Unterricht" los. Die erste Woche haben wir zusammen die AGBs durchgelesen, die nächsten Wochen gab es ein wenig Theorie. Nach einigen Wochen fragte ich mich, wann der Unterricht denn endlich mal "richtig" losgeht. Auf die Praxis, die ja immer und immer wieder beworben wird, wartete ich vergeblich. Insgesamt fünf Studenten Theorie pro Woche sind für diese lächerlich hohen Kursgebühren ein absoluter Witz.

Ich verspreche euch: Wer sich einige Wochen lang intensiv mit Online-Tutorials, die es kostenlos auf vielen Videoportalen bzw. mit Fachliteratur beschäftigt, lernt mehr, als während des gesamten Studiums. Die Dozenten sind bis auf Ausnahmen wenig qualifiziert und teilweise auch total desinteressiert oder unfreundlich. Als ich am Vortag einer Prüfung einen "Supervisor" fragte, ob er etwas bei einer Kamera zeigen kann, musste ich feststellen, dass er noch weniger wusste als ich. Die Organisation war katastrophal, viele Unterrichtseinheiten fielen unangekündigt aus, Projekte sind absolut bedeutungslos und interessieren die Dozenten überhaupt nicht. Man erhält minimales Feedback, das Equipment ist teilweise defekt und bei Anfragen bei Dozenten usw. wartet man in der Regel mehrere Wochen lang auf eine Antwort - wenn man überhaupt eine bekommt.

Wie gesagt, unterm Strich werden nur die grundlegendsten Basics unterrichtet, die Jobaussichten sind für jene Studenten, die nur einen SAE-Abschluss haben, katastrophal und auch in der Branche hat das Institute einen entsprechenden Ruf (zurecht). Auch die Connections, welche die SAE angeblich mit Unternehmen wie Apple pflegt, sind reinster Humbug.

Ich habe mich nach einigen Monaten abgemeldet (ohne dass mir die Kosten für jenen Teil des Semesters, an dem ich nicht mehr teilgenommen habe, rückerstattet wurden) und bin auf eine Hochschule gewechselt, wo fünfmal wöchentlich unterrichtet wird und wo ich nach gefühlt einer Woche bereits mehr gelernt habe als nach über einem halben Jahr SAE.

Das Studium an der SAE war für mich im Großen und Ganzen die reinste Geldverschwendung und ich bereue jeden einzelnen Cent, den ich in die SAE investiert habe. Ehemalige Kommilitonen, zu denen ich noch Kontakt habe, haben mir ebenfalls berichtet, dass sie trotz Abschlusses absolut keine Jobaussichten haben und SAE-Alumni in der Branche nicht mehr als belächelt werden. Lasst die Finger von diesem Studium und studiert lieber an einer staatlichen Uni oder Hochschule, wo einem wirklich etwas beigebracht wird!
  • Lockeres Campusleben
  • Katastrophale Organisation, minimaler Input seitens der Dozenten, horrende (und absolut nicht gerechtfertigte) Kursgebühren, furchtbare Jobaussichten

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.6
Alexei , 13.01.2024 - Film Production (Bachelor)
1.3
Ali , 07.09.2023 - Film Production (Bachelor)
1.9
Lennard , 07.02.2023 - Film Production (Bachelor)
2.1
Florian , 04.01.2023 - Film Production (Bachelor)
3.1
Karl , 22.10.2022 - Film Production (Bachelor)
4.6
Rémi , 11.10.2022 - Film Production (Bachelor)
3.7
Laura , 15.06.2022 - Film Production (Bachelor)
3.9
Jonathan , 16.12.2020 - Film Production (Bachelor)
3.3
Aaron , 08.12.2020 - Film Production (Bachelor)
3.1
Maik , 22.09.2020 - Film Production (Bachelor)

Über Julian

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Fast Track Degree
  • Standort: Standort Berlin
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 10.11.2015
  • Veröffentlicht am: 11.11.2015