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Sehr vielseitig, erfordert aber Eigeninitiati...
Spannendes Studium mit vielen Möglichkeiten
Ich studiere Digital Film Design an der Mediadesign Hochschule in München und befinde mich im 6. Semester und möchte meine Erfahrungen hier mit euch teilen:
Inhaltlich bekommt man im Unterricht solide Grundkenntnisse geliefert. Eigenarbeit nach dem Unterricht ist aber unabdingbar um tiefer in die Materie einzutauchen.
Am Tag wird ein Modul behandelt und zum Großteil auch in einem Block abarbeitet. Durch die recht überschaubare Anzahl an Studenten, können Unklarheiten während des Unterrichts beseitigt werden und je nach Auffassung intensiver oder langsamer gestaltet werden. Das erlaubt es den Dozenten sich an die Studenten anzupassen ohne rücksichtslos ihr Programm runterspülen zu müssen.
Die Animation und Compositing Dozenten sind noch aktiv in der Branche tätig, dementsprechend können kurzfristig berufliche Verpflichtungen schon mal dazu führen, dass der Unterricht verlegt wird. Diesen Malus machen sie aber mit sehr guter Unterrichtsführung und zuverlässigen und ausführlichen Antworten auf Fragen nach dem Unterricht und per Mail gut. Was bei einigen festangestellten Dozenten leider nicht der Fall ist.
Die beiden zuständigen Professoren für den Studiengang stehen den Studenten mit Rat und Tat zur Seite. Man merkt ihnen an, dass sie sehr daran interessiert sind den Studiengang zu verbessern und die Studenten weiterzubringen - fachlich und charakterlich. Die Tür zu ihrem Büro steht uns immerzu offen, und wenn sie mal nicht vorzufinden sind, erreicht man sie zuverlässig per Mail oder Telefon.
Auch die Hochschulleitung ist, entgegen einiger Einträgen hier, kommunikativ und darauf bedacht den Anliegen der Studenten nachzugehen. Hier zählt die Devise: wie man in den Wald ruft, so kommt es auch wieder raus. Beispielsweise wurde die viel zu kurzfristig, und ohne uns Studenten mit einbezogen zu habende Entscheidung, das Praxissemester um ein Semester vorzuverlegen, nach einer konstruktiven Unterhaltung revidiert.
Die Leitung der Technik/IT im Haus ist leider eine Katastrophe. An Sozialkompetenz fehlt es hinten und vorne. Die angestellten Techniker werden den unzufriedenen Studenten zum Fraß vorgeworfen obwohl sie oftmals keinen Einfluss auf die Problematik haben. Wenn wichtige Passwörter vor dem Urlaub nicht an sie weitergegeben werden, Kabel aus den Lizenzservern ausgesteckt sind und der Unterricht dadurch beeinträchtig wird, frägt man sich schon warum die Stelle noch nicht umbesetzt wurde - Verantwortung wird weder weitergegeben, noch gewissenhaft getragen. "Wir haben besseres zu tun." als Antwort zu bekommen, wenn der Unterrichtsraum 2 Tage vor dem Semesterbeginn nicht aufgebaut ist, ist eine der vielen Unverschämtheiten die von Seiten der Technik Leitung ausging. Die Angestellten machen aber einen klasse Job, dass muss ganz klar erwähnt werden.
Das Leben am Campus ist sehr angenehm. Morgens wird man freundlich am Empfang begrüßt, Mitarbeiter der Hochschule und Studenten pflegen ein gutes Verhältnis. Man hat, mit ein paar überschaubaren Ausnahmen, nie das Gefühl sich nicht auf Augenhöhe zu begegnen.
Die Räume sind recht knapp ausgerichtet was die Größe angeht. Im Sommer ist es aufgrund von Brandschutztüren die geschlossen gehalten werden müssen, den vielen laufenden Rechnern und Studenten kaum auszuhalten. Es ist zu hoffen, dass der gerade stattfindende Umbau diesem Problem entgegenwirkt. Die Rechner die uns zur Verfügung gestellt werden reichen mehr als aus. Während der Projektphasen am Ende des Semesters können wir die Räume umstellen wie wir mögen und ein zweiter Bildschirm wird uns zur Verfügung gestellt. Grafik Tabletts gibt es inzwischen zur Genüge bei der Technik zur Leihe, und Headsets gehören jeder Workstation standartmäßig an.
Das Foto-/Filmstudio ist leider recht klein, sodass Aufnahmen vor dem (portablen) Greenscreen eine große Herausforderung sind. Dass während den Umbauarbeiten Gerätschaften dort gelagert wurden und gleichzeitig die Projektphase anstand, war sehr unglücklich. Jedoch steht eine Erweiterung des Studios an, was sehr zu begrüßen ist und den Studenten in Zukunft mehr Möglichkeiten bieten wird.
Eine Inventar Liste zum Equipment wäre sehr wünschenswert. Sich für teures Geld Equipment auszuleihen und dann per Zufall beim Aufräumen des Filmstudios zu merken, dass an der Hochschule hinter Kisten von Kabeln ebenjene Gerätschaft zu finden ist, frustriert und ist der Zufriedenheit der Studenten nicht dienlich. Digital Film Design eigenes Equipment wie zum Beispiel der VFX-Koffer oder die vor zwei Semestern neu angeschaffte Kamera sind übersichtlich aufgelistet und problemlos reservierbar.
Ein Tonstudio um zum Beispiel Sprechertexte für Filme einzusprechen gibt es auch. Leider kam es mehr als einmal vor, dass man es reserviert hatte, aber trotzdem andere Studenten im Raum gearbeitet haben und die Aufnahmen gestört wurden.
Was bleibt also unterm Strich stehen?
Es war und ist nicht alles perfekt. Gerade zum Anfang des Studiums gestaltete sich der Unterricht und die Organisation sehr unbefriedigend. Es gab viele Abende wo man auf dem Weg nach Hause dachte, warum zur Hölle man sich das antut. Jetzt gegen Ende des Studiums hat man wirklich das Gefühl das sich was tut und der Studiengang dahingeht, wo er hingehört. Es ist wirklich Schade, dass das Gefühl erst im 6. Semester einsetzt und man nur noch eines vor sich hat. Ohne das Engagement der Studenten hat und wird sich kein Zustand ändern, dass muss jedem Bewusst sein.
Die Zeit an der MD.H bisher war sehr lehrreich. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl jeden Tag etwas Wichtiges mit nach Hause genommen zu haben. Sei es neuer Stoff aus dem Unterricht, neue Inspiration oder auf charakterlicher Ebene. Wie wichtig selbstständiges Arbeiten und Teamfähigkeit ist, aber auch für sich einzustehen, und Missstände anzusprechen, sind nur einige der Dinge die mir die Zeit dort vermittelt hat.
Wer sich morgens in den Unterrichtsraum setzten möchte und darauf wartet, nach getaner Pflicht seinen Abschluss auf dem hier viel beschriebenen silbernen Tablett serviert zu bekommen, dem empfehle ich es nicht, die horrende Summe in das Studium zu investieren.
Wer aber gewillt ist, sich während seines Studiums zu engagieren, seine Komfortzone zu verlassen und fleißig zu sein, dem lege ich den Studiengang wärmstens ans Herz.
Ich habe es nicht bereut.
Inhaltlich bekommt man im Unterricht solide Grundkenntnisse geliefert. Eigenarbeit nach dem Unterricht ist aber unabdingbar um tiefer in die Materie einzutauchen.
Am Tag wird ein Modul behandelt und zum Großteil auch in einem Block abarbeitet. Durch die recht überschaubare Anzahl an Studenten, können Unklarheiten während des Unterrichts beseitigt werden und je nach Auffassung intensiver oder langsamer gestaltet werden. Das erlaubt es den Dozenten sich an die Studenten anzupassen ohne rücksichtslos ihr Programm runterspülen zu müssen.
Die Animation und Compositing Dozenten sind noch aktiv in der Branche tätig, dementsprechend können kurzfristig berufliche Verpflichtungen schon mal dazu führen, dass der Unterricht verlegt wird. Diesen Malus machen sie aber mit sehr guter Unterrichtsführung und zuverlässigen und ausführlichen Antworten auf Fragen nach dem Unterricht und per Mail gut. Was bei einigen festangestellten Dozenten leider nicht der Fall ist.
Die beiden zuständigen Professoren für den Studiengang stehen den Studenten mit Rat und Tat zur Seite. Man merkt ihnen an, dass sie sehr daran interessiert sind den Studiengang zu verbessern und die Studenten weiterzubringen - fachlich und charakterlich. Die Tür zu ihrem Büro steht uns immerzu offen, und wenn sie mal nicht vorzufinden sind, erreicht man sie zuverlässig per Mail oder Telefon.
Auch die Hochschulleitung ist, entgegen einiger Einträgen hier, kommunikativ und darauf bedacht den Anliegen der Studenten nachzugehen. Hier zählt die Devise: wie man in den Wald ruft, so kommt es auch wieder raus. Beispielsweise wurde die viel zu kurzfristig, und ohne uns Studenten mit einbezogen zu habende Entscheidung, das Praxissemester um ein Semester vorzuverlegen, nach einer konstruktiven Unterhaltung revidiert.
Die Leitung der Technik/IT im Haus ist leider eine Katastrophe. An Sozialkompetenz fehlt es hinten und vorne. Die angestellten Techniker werden den unzufriedenen Studenten zum Fraß vorgeworfen obwohl sie oftmals keinen Einfluss auf die Problematik haben. Wenn wichtige Passwörter vor dem Urlaub nicht an sie weitergegeben werden, Kabel aus den Lizenzservern ausgesteckt sind und der Unterricht dadurch beeinträchtig wird, frägt man sich schon warum die Stelle noch nicht umbesetzt wurde - Verantwortung wird weder weitergegeben, noch gewissenhaft getragen. "Wir haben besseres zu tun." als Antwort zu bekommen, wenn der Unterrichtsraum 2 Tage vor dem Semesterbeginn nicht aufgebaut ist, ist eine der vielen Unverschämtheiten die von Seiten der Technik Leitung ausging. Die Angestellten machen aber einen klasse Job, dass muss ganz klar erwähnt werden.
Das Leben am Campus ist sehr angenehm. Morgens wird man freundlich am Empfang begrüßt, Mitarbeiter der Hochschule und Studenten pflegen ein gutes Verhältnis. Man hat, mit ein paar überschaubaren Ausnahmen, nie das Gefühl sich nicht auf Augenhöhe zu begegnen.
Die Räume sind recht knapp ausgerichtet was die Größe angeht. Im Sommer ist es aufgrund von Brandschutztüren die geschlossen gehalten werden müssen, den vielen laufenden Rechnern und Studenten kaum auszuhalten. Es ist zu hoffen, dass der gerade stattfindende Umbau diesem Problem entgegenwirkt. Die Rechner die uns zur Verfügung gestellt werden reichen mehr als aus. Während der Projektphasen am Ende des Semesters können wir die Räume umstellen wie wir mögen und ein zweiter Bildschirm wird uns zur Verfügung gestellt. Grafik Tabletts gibt es inzwischen zur Genüge bei der Technik zur Leihe, und Headsets gehören jeder Workstation standartmäßig an.
Das Foto-/Filmstudio ist leider recht klein, sodass Aufnahmen vor dem (portablen) Greenscreen eine große Herausforderung sind. Dass während den Umbauarbeiten Gerätschaften dort gelagert wurden und gleichzeitig die Projektphase anstand, war sehr unglücklich. Jedoch steht eine Erweiterung des Studios an, was sehr zu begrüßen ist und den Studenten in Zukunft mehr Möglichkeiten bieten wird.
Eine Inventar Liste zum Equipment wäre sehr wünschenswert. Sich für teures Geld Equipment auszuleihen und dann per Zufall beim Aufräumen des Filmstudios zu merken, dass an der Hochschule hinter Kisten von Kabeln ebenjene Gerätschaft zu finden ist, frustriert und ist der Zufriedenheit der Studenten nicht dienlich. Digital Film Design eigenes Equipment wie zum Beispiel der VFX-Koffer oder die vor zwei Semestern neu angeschaffte Kamera sind übersichtlich aufgelistet und problemlos reservierbar.
Ein Tonstudio um zum Beispiel Sprechertexte für Filme einzusprechen gibt es auch. Leider kam es mehr als einmal vor, dass man es reserviert hatte, aber trotzdem andere Studenten im Raum gearbeitet haben und die Aufnahmen gestört wurden.
Was bleibt also unterm Strich stehen?
Es war und ist nicht alles perfekt. Gerade zum Anfang des Studiums gestaltete sich der Unterricht und die Organisation sehr unbefriedigend. Es gab viele Abende wo man auf dem Weg nach Hause dachte, warum zur Hölle man sich das antut. Jetzt gegen Ende des Studiums hat man wirklich das Gefühl das sich was tut und der Studiengang dahingeht, wo er hingehört. Es ist wirklich Schade, dass das Gefühl erst im 6. Semester einsetzt und man nur noch eines vor sich hat. Ohne das Engagement der Studenten hat und wird sich kein Zustand ändern, dass muss jedem Bewusst sein.
Die Zeit an der MD.H bisher war sehr lehrreich. Im Nachhinein hatte ich das Gefühl jeden Tag etwas Wichtiges mit nach Hause genommen zu haben. Sei es neuer Stoff aus dem Unterricht, neue Inspiration oder auf charakterlicher Ebene. Wie wichtig selbstständiges Arbeiten und Teamfähigkeit ist, aber auch für sich einzustehen, und Missstände anzusprechen, sind nur einige der Dinge die mir die Zeit dort vermittelt hat.
Wer sich morgens in den Unterrichtsraum setzten möchte und darauf wartet, nach getaner Pflicht seinen Abschluss auf dem hier viel beschriebenen silbernen Tablett serviert zu bekommen, dem empfehle ich es nicht, die horrende Summe in das Studium zu investieren.
Wer aber gewillt ist, sich während seines Studiums zu engagieren, seine Komfortzone zu verlassen und fleißig zu sein, dem lege ich den Studiengang wärmstens ans Herz.
Ich habe es nicht bereut.