Mein Studium, Bericht

Ohne Zweifel ist dieser Studiengang ein Massenstudiengang. Zwischen zweihundert und dreihundert Erstsemester sitzen jedes Jahr im Hörsaal 1B der Silberlaube. Meine Seminare hatte ich die ersten Semester dementsprechend immer mit unterschiedlichen Kommilitonen. Erst gegen Ende des Bachelors und im Master lichtet sich die Studentenschaft dieses Faches und man trifft die Leute regelmäßiger.
Studiert wird zusammen mit den Studenten der deutschen Philologie, die später keine Lehrer werden. Die Inhalte sind jedoch exakt die selben, außer dass die Lehramtsstudenten noch bestimmte berufsvorbereitende Kurse absolvieren (schulpraktische Studien, Erziehungswissenschaften, Didaktik).

Generell kann ich sagen, dass wir von den Inhalten sehr viele Epochen und Themen behandeln, die später für die Tätigkeit als Lehrer nicht relevant sein werden. Insbesondere ist dies der Fall für die ältere deutsche Literatur, die zumindest für ein Basismodul verpflichtend ist. Manche jedoch spezialisieren sich sogar auf dieses Gebiet. Dennoch finde ich es zunächst positiv, dass die angehenden Deutschlehrer auch mal über den Tellerrand des Schulpraktischen hinausgucken.

Ehrlich gesagt ist die Stimmung vielen Seminaren etwas trübe, manchmal gar lethargisch. Dies hat zum Teil mit der immer starrer werdenden Bachelor-/Master-Studien- und Prüfungsordnung zu tun, auf der anderen Seite aber damit, dass dieses Fach von vielen Studenten nur das Zweitfach ist und viele ihrem Erstfach größeren Ehrgeiz verspüren. Auch lässt sich besonders bei den jüngeren Dozenten eine gewisse Frustration vernehmen, da die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden. Beispielweise werden Büros zusammengelegt, Kurse immer größer, es gibt immer weniger Zeit für eigene Forschen. Generell bin ich mit dem Studium zufrieden, jedoch nicht übermäßig begeistert.