Nicht Halbes/Nichts Ganzes

1. Die freie Wahl der Module welche nach dem 1.Semester versprochen wird, gibt es so nicht. Manche Module sind überrannt, andere unterbelegt. Das heißt am Ende wird auf Losverfahren/Stichwahlen/"Einigung" unter den Studierenden gesetzt (da fließen auch mal Tränen). Man kann aber, manchmal, später im Studium in ein Modul wechseln.
2. Manche Module finden ohne ProfessorInnen statt und werden zum Teil von DozentInnen übernommen, die je aber auch nur auf befristete Zeit unterrichten und oft Ende der Vorlesungszeit noch nicht wissen, ob sie im nächsten Semester wieder unterrichten dürfen. Das tut der Lehre nicht unbedingt gut. Das vernünftig zu kommunizieren oder im Vorraus zu lösen ist keine Stärke der Fakultät.
3. Die Ausstattung an Arbeitsplätzen/Material/Budget/Bibliothek ist mangelhaft.
Es gibt in der Fakultät eigentlich keine Möglichkeit sich einen Arbeitsplatz einzurichten, außer im Aufenthaltsraum- der aber eben ein Aufenthaltsraum ist und kein Atelier zum Arbeiten. Es gibt einen Computerraum, aber mit zu wenigen Arbeitsplätzen für alle Studierenden, vor allem in der Abgabezeit oder wenn zeitgleich Tutorien dort abgehalten werden.
Lizenzen für Programme sind nur vor Ort verfügbar und nicht für die eigenen Computer der Studierenden, man muss diese Kosten also ins Studium einkalkulieren.
Es gibt eine kleine Druckwerkstatt, diese darf unter Aufsicht benutzt werden, unterrichtet werden dort aber nur IllustratorInnen, außerdem ein Fotostudio, das S/W-Labor wurde aufgelöst. Equipment kann man zum Teil leihen, aber auch hier gibt es in den Abgabezeiten Engpässe.
Eine eigene Bibliothek hat die Fakultät nicht, zum Teil kann man Magazine im Sekretariat ausleihen, sich in der allgemeinen Bibliothek der Hochschule ausrüsten, oder bei ProfessorInnen nach Büchern fragen. Etwas umständlich.
4. Die Lehre orientiert sich in den Modulen nur zum Teil an aktuellen Diskussionen der Designwelt, in den meisten Fällen findet keine richtige Vorlesung statt, sondern einfach endlose Feedback-Runden, man profitiert von den Mit-Studierenden aber der Input der ProfessorInnen ist mau. Manche ProfessorInnen sind aber auch sehr engagiert, leider sind sie in der Unterzahl. Die Wahlpflichtfächer sind zum Teil sehr gut, zum Teil lassen sie inhaltlich zu wünschen übrig.
5. Die Organisation der Fakultät ist etwas chaotisch, die Notenvergabe undurchsichtig, das Einbringen von Leistungen aus Auslandssemestern oder nach einem Wechsel des Studienplatzes ist nur mit viel Anstrengung möglich, das hängt jedoch sehr von den ProfessorInnen ab, mit denen man kooperiert. Überhaupt sind manche von Ihnen generell schwer zu erreichen und antworten nicht auf Mails, andere sind dafür umso engagierter.

Wenn man sehr viel Eigeninitiative hineinsteckt und am besten schon Vorbildung im Bereich Design hat, kann das Studium manchen Personen bestimmt gefallen. Generell würde ich es nicht empfehlen, obwohl es ein paar neue ProfessorInnen gibt und man hoffen kann, dass das die Lehre an der Fakultät verbessert.