Anspruchsvolles Studium mit straffem Terminplan

Zur Studienorganisation ist zu sagen, dass man vier Semester lang die gleichen Fächer hat, deren Inhalte aufeinander aufbauen. Dabei wird die Vorlesung in der Regel jedes Semester von den gleichen Dozenten gehalten. Wichtig ist, dass man es sich mit den Dozenten nicht verscherzt, da diese zum Teil sehr nachtragend sind und man dies in den mündlichen Abschlussprüfungen zu spüren bekommt. Auch wenn man sich in den Klausuren ungerecht behandelt fühlt, sollte man dies besser nicht äußern (auch nicht, wenn einfach Punkte einer Aufgabe vergessen wurden zu der Gesamtsumme zu addieren!!!). Kritik ist generell unerwünscht. Ob die Evaluationen, die man jedes Semester schreibt, überhaupt gelesen und ausgewertet werden, ist fraglich.

Mündliche Abschlussprüfungen finden in vier Vorlesungen statt. Diese liegen in der Klausurenphase des letzten Semesters. Generell ist der Terminplan des letzten Studienjahres enorm straff. Während man das 3. Semester absolviert, meldet man sich zur Thesis an. Die Prüfungen des 3. Semesters sind direkt im Anschluss an die Vorlesungszeit. Direkt nach der letzten Prüfung beginnt die 3-monatige Bearbeitungszeit der Thesis. Während des letzten Monats der Bearbeitung gehen auch schon die Vorlesungen des vierten Semesters wieder los. Ja - richtig gelesen - im vierten Semester wird nochmal ordentlich Vorlesungsstoff reingehauen. In der Regel gibt es neuen Stoff bis zum Ende der Vorlesungszeit. Direkt an die Vorlesungszeit angrenzend ist die Prüfungsphase des letzten Semesters.

Zu den Noten möchte ich noch folgendes erwähnen. Manche Dozenten vergeben grundsätzlich keine Einsen. Man kann lernen bis einem der Stoff an den Ohren wieder heraus kommt. Auch die Anwendung kann bis zum Erbrechen geübt werden, aber wenn man nicht 1 zu 1 den Wortlaut des Dozenten trifft, ist mehr als eine 3 nicht drin.

Ein weiteres Problem stellt die Organisation der Vorlesungen statt. Während manche Vorlesungen an klaren Lernzielen definiert sind und der Verlauf während des Semesters deutlich ist, gibt es andere Vorlesungen, bei denen man bis zur Klausur (und auch danach) noch nicht weiß, was überhaupt gefordert ist.

Weiterhin habe ich mich persönlich sehr von den Dozenten unter Druck gesetzt gefühlt. Egal was man getan hat, im Prinzip musste man bei jeder Klausur ums Bestehen zittern.

Positiv ist jedoch zu erwähnen, dass man tatsächlich eine Menge lernt - und zwar auswendig. Wer schlecht im Auswendiglernen ist, sollte sich zwei mal überlegen , ob er tatsächliche für diesen Studiengang einschreiben möchte.

Regelstudienzeit ist machbar, allerdings mit einem enormen Lernaufwand verbunden. Gearbeitet haben neben dem Studium einige, allerdings muss man für Vor- und Nacharbeit wirklich viel Zeit einplanen.

Organisatorisch wäre es schön gewesen zu Semesterbeginn zumindest ein einziges Mal einen Raum zugeteilt zu bekommen, der auf die Gruppengröße des Semesters abgestimmt ist. Dies war leider nie der Fall.

Die Dozenten halte ich fachlich für kompetent, allerdings mangelt es vielen an den notwendigen sozialen Kompetenzen, die ein Lehrender mitbringen sollte.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich persönlich extrem unzufrieden während des gesamten Studiums war und "Normalversterblichen" von diesem Studium abraten würde. Am besten schaut man sich die Inhalte sehr detailliert an und entscheidet, inwiefern diese einen interessieren und ob das Interesse die in diesem Bericht genannten negativen Effekte überwiegt.