Trotz einiger Schwachpunkte - gute Ausbildung

Hallo,
um mit diesem Erfahrungsbericht Hilfestellung zu geben, sei meinen Vorrednern teilweise zu zustimmen aber auch Kritik an deren Aussagen zu üben.

Was sind die Stärken vom MCF- Studiengang an der Wiesbaden Business School?
Da ich ein Finance Hintergrund habe, stelle ich fest, dass die Inhalte im Finance Modul gut sind (bsp. Unternehmensbewertung, Derivate, Bankenregulierung). Zu den anderen Modulen ist folgendes zu sagen,
- Digital Finance Modul hat interessande IT-Inhalte zu bieten sowie praktische Übungen SAP ERP System, s4hana, Blockchain. Jedoch ist die Didaktik & Organisation nicht befriedigend und fordert die Studierenden heraus mehr zu machen. Dies führt teilw. zu hohem Mehraufwand, welches sich a) nicht in der Note ausdrückt und b) zu Konflikten mit anderen Modulen führt (zeitl. Perspektive).
- Unternehmensrechnungsmodul bietet gute Grundlagen vor allem in der Konzernrechnungslegung und EVA-Berechnung an.
- International Mgmt Modul bietet zwar einen Austausch auf englischem Format jedoch ist die Unterrichtsgestaltung teilw. sehr monoton. Gastdozenten von anderen Hochschulen zeigen immer wieder das es auch besser und kreativer geht.
- Unternehmensplanungsmodul zeigt viele Instrumente des Supply Chain Controllings auf.
Neben den Modulen hat der MCF-Student aus Prüfungssicht immer die Gelegenheit bei Krankheit oder mangelhaften Ergebnis die Prüfung in einem sehr kurzen Turnus wieder zu schreiben.
Über den MCF-Studiengang hinaus hat die Hochschule Rhein Main mehrere Standorte, die mitunter schnell zu erreichen sind. Somit stehen mehrere Bibliothekten und Kantinen zur Verfügung. Daneben gibt es gute Sportangebote. Zudem verfügt die WBS Kontakt zu einer studentischen Unternehmensberatung (wi3 Consulting), die ebenfalls Kontakt zur Praxis herstellt.

Was sind die Schwächen des Masterstudienganges?
Fakt ist, das Korsett des fünfgliedrigen Modulaufbaus gepaart mit der unbefriedigenden Thesisorganisation und den mdl. Abschlussprüfungen über die jeweiligen 1 bis 4 Semester ist zu eng geschnürt! Zur Thesis: Neben der Gefahr, dass man nicht seine Priorisierung bekommen kann, geht es mir vor allem um den zeitlichen Ablauf der Thesis. Die Zeit erstreckt sich auf ca. 3 Monate, wobei die Themenfestlegung sehr kurz vor Anmeldung erst geschieht. Das heißt die Qualität der Thesen wird nicht besser und der Druck ist zu hoch. Im Vgl. zu Universitäten weiß der Student oft schon bevor es sich anmeldet, welche Inhalte er konkret behandeln will (meist auch in Absprache mit dem Prof.)
Zu den Inhaltlichen Themen: Es prallt auf den Studierenden zuviel Input ein, ohne Zeit zu haben Inhalte stärkter zu verinnerlichen. Was einerseits als Vorteil erscheint mehrere Module zu vereinen, birgt hier immer wieder die Gefahr des "Bulimielernen". Wenig bis keine(!!) Case-Studies finden hier Eingang an den Lehrstühlen. Manchmal ist "weniger" MEHR.

Nun zum Abschluss noch der Trade-off zwischen Vollzeitstudium und der Möglichkeit von praktischen Erfahrungen in den Unternehmen:
Da es ein Vollzeitstudium ist, sei schon einmal hierzu gesagt, dass eine dauerhafte Werkstudententätigkeit (je nach Arbeitsstunden) nicht gut im Einklang steht, da das oben genannte "enge Korsett" nicht viel Freiraum bietet. Es ist eher zu empfehlen ein Semester sich Zeit für ein Praktikum zu nehmen.

Fazit: Die Studenten, die Wert auf
-eine hohe Lernkurve legen
-schwerpunktmäßig mit Frontalunterricht fein sind
-sich nicht zu Schade sind viel zu machen (um den hohen Input gerecht zu werden)
-und eine hohe Frustrationstoleranz für organisatorische Hürden mitbringen
haben hier mit diesem MCF eine gute Option gefunden!