Vorheriger Bericht
Ohne Fahrrad nix los
Einzigartig und erfüllend, aber unglaublich hart
Das Studium der Biologie in Göttingen zeichnet sich meines Erachtens durch zwei Dinge grundlegend aus:
1. Lediglich in den ersten beiden Semestern muss man im Rahmen der Ringvorlesungen und der beiden Grundpraktika Botanik und Zoologie durch alle biologischen Bereiche der Universität, ab dem dritten Semester wählt man sechs Grundlagenmodule in verschiedenen Bereichen und muss so z.B. keine weiteren Module mit Pflanzen belegen, wenn man weiß, dass es einen nicht interessiert. Das habe ich bei den meisten anderen Unis im Verlaufplan nicht so gesehen, da man da im Bachelor durch alles durch muss.
2. Die nicht-biologischen Nebenfächer, die zu einem biologischen/ naturwissenschaftlichen Studium einfach dazu gehören, sind in Göttingen auf ein Minimum beschränkt. Lediglich Mathematik, Statistik und Anorganische Chemie sind pflicht und zusätzlich zwei weitere Module, die man sich jedoch aussuchen kann. Zur Wahl stehen da: Physik, Organische Chemie, Physikalische Chemie und Informatik (I und II). Von vielen anderen Unis habe ich gehört, dass z.B. alle drei Chemie-Module und Physik pflicht sind - teilweise wird die Organische Chemie auch noch zweigeteilt.
Biologie ist ein rieiges wissenschaftliches Feld und daher finde ich, dass es in diesem Studiengang ausgesprochen wichtig ist, sich vor Beginn zu überlegen, an welche Uni man geht. Fast jede Univerisät bietet den Studiengang an, doch - wie bereits erwähnt - gestalten viele Unis den Studienverlaufsplan mit einem Pflichtangebot in Bereichen, die einen überhaupt nicht interessieren und aufgrundessen ein Scheitern vorbestimmt ist.
Was Göttingen neben den untypischen Verlaufsplan auszeichnet, ist das Angebot der Biologie. Viele der Bereiche, wie z.B. die Neurobiologie, findet man an anderen Unis in sehr kleinen Rahmen oder überhaupt nicht, während man in Göttingen sich bereits im Bachelor darauf spezialisieren kann (in einem gewissen Rahmen).
Soweit zur Einzigartigkeit des Studienortes Göttingen.
Zum Studienverlauf:
Das erste Jahr ist ausgesprochen hart. Wenig Biologie und sehr viel Chemie und Mathe. Mathe stellt für die meisten die größte Hörde da, doch das eigentliche Problem ist eine Regelung, die besagt, dass du am Ende des zweiten Semesters 40 von 50 Credits erreicht haben musst, um im dritten Semester die biologischen Grundlagenmodule belegen zu können. Das heißt, dass man maximal zwei oder auch nur eine Klausur nicht bestehen kann. Falls man kann 40 Credits erreicht hat, wird man erstmal "auf Eis gelegt", bis die Credits erreicht sind. Natürlich kann man die nicht-biologischen Grundlagenmodule trotzdem belegen, ABER in der Chemie herrscht eine ähnliche Kettenreaktion: um das Chemische Praktium I (2. Semester) zu belegen, musst du Anorganische Chemie (1. Semester) bestanden haben, um das Chemische Praktikum II (3. Semester) zu belegen, musst du das Chemische Praktikum I und Organische Chemie (2. Semester) bestanden haben. In der Physik ist es ähnlich: kein Praktikum im 3. Semester ohne die bestandene Vorlesung im 2. Semester. Wenn du also den worst Case erreichst - durch AC und Praktikum I erreichst du nicht die 40 Credits - dann kannst du weder biologische, noch nicht-biologische Module wählen. Natürlich kannst du die nicht-bestandenen Module dann im 3. Semester nochmal belegen und vielleicht hast du ja Physik irgendwie geschafft (oder wählst eines der anderen nicht-biologischen Grundlagenmodule, das ist aber nicht die Regel) und es bleiben immer noch die Schlüsselkompetenzen (Fachergänzungen), aber eigentlich kannst du 1-2 Semester nichts tun, was ziemlich kacke ist.
Ein weiteres Markel: Die Masterstudiengänge in Göttingen (und auch an vielen anderen Unis) sind alle in Englisch und i.d.R. auf max. 30 Plätze begrenzt, was bedeutet, dass man ziemlich gute Noten schreiben muss (was in den Naturwissenschaften gar nicht so einfach ist). Es lassen sich zwar ca. 30 Credits unbenotet einbringen und es gibt eine bestimmte Anzahl an Verbesserungsversuchen für schlechte Klausurergebnisse, aber trotzdem ist es eine ganz schöne Herausforderung. Noch dazu, wenn man beachtet, dass man trotz der ganzen Arbeit, die man in das Studium investiert, im Berufsleben später keine Garantie auf einen guten Job hat, da die Biologie ein verdammmt hartes Pflaster ist.
Man sollte sich also wirklich sicher sein, dass man das wirklich möchte und den Stress und der Arbeit gewachsen ist.
Für diejenigen, die ich dadurch noch nicht abgeschreckt habe, noch ein paar positive Punkte an dem Studium:
- für jede Vorlesung gibt es entweder ein Praktikum oder eine Übung zur Anwendung und Vertiefung, sodass Theorie gut mit Praxis verknüpft ist (was nicht gerade Standard in der theoretischen Universität ist!)
- man lernt etwas "Sinnvolles", das bleibt und nicht sofort wieder vergessen wird (kein "Bulimie-Lernen" im eigentlichen Sinne) und die Inhalte bauen aufeinander auf (ebenfalls etwas, das in vielen Studiengängen nicht vorhanden ist)
- die biologischen Veranstaltungen sind echt der Wahnsinn! Es liegt einen zwar nicht alles, aber das, was einen interessiert, kann einen echt glücklich machen (und den Rest wählt man ab dem 3. Semester einfach nicht)
- die biologische Fakultät und der Nord-Campus (also die NaWi-Studiengänge) sind eine ziemlich angenehme Gemeinschaft, in der man sich sofort wohl fühlt. Allgemein bietet die Stadt Göttingen als Universiätsstadt (und wunderschöne Kleinstadt!) ein wundervolles Zuhause
Ich habe mein Studium nach dem zweiten Semester nicht mehr fortgesetzt und micht für eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege entschieden, da ich durch die beiden Semester gemerkt habe, dass Biologie für mich keine Alternative zu meinem Traumstudiengang Medizin darstellt. Für diejenigen, die aber Biologie als erste Wahl haben und die es einfach drauf haben (viele meiner Kommiltonen gehören dazu), kann es jedoch genau das Richtige sein. Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen - auch wenn das erst passiert, wenn man bereits eine gewisse Zeit studiert hat.
1. Lediglich in den ersten beiden Semestern muss man im Rahmen der Ringvorlesungen und der beiden Grundpraktika Botanik und Zoologie durch alle biologischen Bereiche der Universität, ab dem dritten Semester wählt man sechs Grundlagenmodule in verschiedenen Bereichen und muss so z.B. keine weiteren Module mit Pflanzen belegen, wenn man weiß, dass es einen nicht interessiert. Das habe ich bei den meisten anderen Unis im Verlaufplan nicht so gesehen, da man da im Bachelor durch alles durch muss.
2. Die nicht-biologischen Nebenfächer, die zu einem biologischen/ naturwissenschaftlichen Studium einfach dazu gehören, sind in Göttingen auf ein Minimum beschränkt. Lediglich Mathematik, Statistik und Anorganische Chemie sind pflicht und zusätzlich zwei weitere Module, die man sich jedoch aussuchen kann. Zur Wahl stehen da: Physik, Organische Chemie, Physikalische Chemie und Informatik (I und II). Von vielen anderen Unis habe ich gehört, dass z.B. alle drei Chemie-Module und Physik pflicht sind - teilweise wird die Organische Chemie auch noch zweigeteilt.
Biologie ist ein rieiges wissenschaftliches Feld und daher finde ich, dass es in diesem Studiengang ausgesprochen wichtig ist, sich vor Beginn zu überlegen, an welche Uni man geht. Fast jede Univerisät bietet den Studiengang an, doch - wie bereits erwähnt - gestalten viele Unis den Studienverlaufsplan mit einem Pflichtangebot in Bereichen, die einen überhaupt nicht interessieren und aufgrundessen ein Scheitern vorbestimmt ist.
Was Göttingen neben den untypischen Verlaufsplan auszeichnet, ist das Angebot der Biologie. Viele der Bereiche, wie z.B. die Neurobiologie, findet man an anderen Unis in sehr kleinen Rahmen oder überhaupt nicht, während man in Göttingen sich bereits im Bachelor darauf spezialisieren kann (in einem gewissen Rahmen).
Soweit zur Einzigartigkeit des Studienortes Göttingen.
Zum Studienverlauf:
Das erste Jahr ist ausgesprochen hart. Wenig Biologie und sehr viel Chemie und Mathe. Mathe stellt für die meisten die größte Hörde da, doch das eigentliche Problem ist eine Regelung, die besagt, dass du am Ende des zweiten Semesters 40 von 50 Credits erreicht haben musst, um im dritten Semester die biologischen Grundlagenmodule belegen zu können. Das heißt, dass man maximal zwei oder auch nur eine Klausur nicht bestehen kann. Falls man kann 40 Credits erreicht hat, wird man erstmal "auf Eis gelegt", bis die Credits erreicht sind. Natürlich kann man die nicht-biologischen Grundlagenmodule trotzdem belegen, ABER in der Chemie herrscht eine ähnliche Kettenreaktion: um das Chemische Praktium I (2. Semester) zu belegen, musst du Anorganische Chemie (1. Semester) bestanden haben, um das Chemische Praktikum II (3. Semester) zu belegen, musst du das Chemische Praktikum I und Organische Chemie (2. Semester) bestanden haben. In der Physik ist es ähnlich: kein Praktikum im 3. Semester ohne die bestandene Vorlesung im 2. Semester. Wenn du also den worst Case erreichst - durch AC und Praktikum I erreichst du nicht die 40 Credits - dann kannst du weder biologische, noch nicht-biologische Module wählen. Natürlich kannst du die nicht-bestandenen Module dann im 3. Semester nochmal belegen und vielleicht hast du ja Physik irgendwie geschafft (oder wählst eines der anderen nicht-biologischen Grundlagenmodule, das ist aber nicht die Regel) und es bleiben immer noch die Schlüsselkompetenzen (Fachergänzungen), aber eigentlich kannst du 1-2 Semester nichts tun, was ziemlich kacke ist.
Ein weiteres Markel: Die Masterstudiengänge in Göttingen (und auch an vielen anderen Unis) sind alle in Englisch und i.d.R. auf max. 30 Plätze begrenzt, was bedeutet, dass man ziemlich gute Noten schreiben muss (was in den Naturwissenschaften gar nicht so einfach ist). Es lassen sich zwar ca. 30 Credits unbenotet einbringen und es gibt eine bestimmte Anzahl an Verbesserungsversuchen für schlechte Klausurergebnisse, aber trotzdem ist es eine ganz schöne Herausforderung. Noch dazu, wenn man beachtet, dass man trotz der ganzen Arbeit, die man in das Studium investiert, im Berufsleben später keine Garantie auf einen guten Job hat, da die Biologie ein verdammmt hartes Pflaster ist.
Man sollte sich also wirklich sicher sein, dass man das wirklich möchte und den Stress und der Arbeit gewachsen ist.
Für diejenigen, die ich dadurch noch nicht abgeschreckt habe, noch ein paar positive Punkte an dem Studium:
- für jede Vorlesung gibt es entweder ein Praktikum oder eine Übung zur Anwendung und Vertiefung, sodass Theorie gut mit Praxis verknüpft ist (was nicht gerade Standard in der theoretischen Universität ist!)
- man lernt etwas "Sinnvolles", das bleibt und nicht sofort wieder vergessen wird (kein "Bulimie-Lernen" im eigentlichen Sinne) und die Inhalte bauen aufeinander auf (ebenfalls etwas, das in vielen Studiengängen nicht vorhanden ist)
- die biologischen Veranstaltungen sind echt der Wahnsinn! Es liegt einen zwar nicht alles, aber das, was einen interessiert, kann einen echt glücklich machen (und den Rest wählt man ab dem 3. Semester einfach nicht)
- die biologische Fakultät und der Nord-Campus (also die NaWi-Studiengänge) sind eine ziemlich angenehme Gemeinschaft, in der man sich sofort wohl fühlt. Allgemein bietet die Stadt Göttingen als Universiätsstadt (und wunderschöne Kleinstadt!) ein wundervolles Zuhause
Ich habe mein Studium nach dem zweiten Semester nicht mehr fortgesetzt und micht für eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege entschieden, da ich durch die beiden Semester gemerkt habe, dass Biologie für mich keine Alternative zu meinem Traumstudiengang Medizin darstellt. Für diejenigen, die aber Biologie als erste Wahl haben und die es einfach drauf haben (viele meiner Kommiltonen gehören dazu), kann es jedoch genau das Richtige sein. Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen - auch wenn das erst passiert, wenn man bereits eine gewisse Zeit studiert hat.
- einzigartiger Studienort, Auswahl aus verschiedenen Bereichen, viele Praktika und Übungen
- harte Regelungen im Studienverlaufsplan, sehr gute Noten und Englisch als Voraussetzung, nicht-biologische Inhalte sehr lastend
Svea hat 20 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich sehr gut.Auch 87% meiner Kommilitonen beurteilen die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr gut. -
Ich freue mich, dass es viele organisierte Studentenpartys gibt.Auch 50% meiner Kommilitonen geben an, dass unsere Hochschule eine Partyhochburg ist. -
Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.Auch 59% meiner Kommilitonen haben keine Probleme, einen freien Sitzplatz im Hörsaal zu finden. -
Ich bin der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.für 50% meiner Kommilitonen liegt die Hochschule sehr zentral. -
Ich finde unseren Campus sehr schön.Auch 52% meiner Kommilitonen finden die Campus-Gestaltung sehr schön. -
Für mich zählt unsere Hochschule ganz klar zur Elite.Auch für 72% meiner Kommilitonen zählt unsere Hochschule zur Elite. -
Für mich war es sehr einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.Auch für 45% meiner Kommilitonen war es sehr einfach, Anschluss zu finden. -
Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.Auch 90% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt. -
Ich habe schnell eine Wohnung gefunden.48% meiner Kommilitonen empfanden die Wohnungssuche als ziemlich schwierig. -
Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.58% meiner Kommilitonen beurteilen ihr Studium als ausgewogen zwischen Theorie und Praxis. -
Ich finde, dass es immer genug Sprechstundentermine gibt.47% meiner Kommilitonen finden, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt. -
Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt.Auch 100% meiner Kommilitonen sagen, dass nur in Ausnahmefällen Vorlesungen abgesagt werden. -
Ich freue mich, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen.Auch 61% meiner Kommilitonen sagen aus, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen. -
Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.Auch 65% meiner Kommilitonen bezeichnen das Lernpensum als sehr hoch. -
Die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung finde ich sehr gut.Auch 45% meiner Kommilitonen beurteilen die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung als sehr gut. -
Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.Auch 100% meiner Kommilitonen haben es noch nie miterlebt, dass Ausländer an ihrer Hochschule diskriminiert wurden. -
Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.Auch 83% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht. -
StudyCheck hat mir bei der Studienwahl geholfen! -
Ich ernähre mich vegetarisch.63% meiner Kommilitonen essen gerne Fleisch. -
Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.Auch 77% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.