Genau das Richtige

Weil ich der Privatisierung von Bildung grundsätzlich kritisch gegenüberstehe, habe ich lange überlegt, ob die Hochschule das Richtige für mich ist. Weil ich aber unbedingt etwas mit kreativem Schreiben studieren wollte, habe ich mich doch beworben.
Bereits während des Bewerbungsgesprächs habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt und mich von der Kompetenz der Dozent*innen überzeugen können. Dieser Eindruck bestätigt sich immer wieder aufs Neue.
Die Studieninhalte sind stets sehr aktuell und stellen Techniken des Schreibens oft an gerade erst erschienener Literatur dar, die oft auch zum eigenen Experimentieren mit Sprache inspiriert - diese stete Aktualisierung der Inhalte gefällt mir sehr.
Wie vermutlich in jedem Studium gibt es auch einzelne Dozent*innen, von deren Lehrveranstaltungen ich mir mehr erhofft hätte, unser Feedback diesbezüglich wird aber sehr ernst genommen und weil der Studiengang noch recht neu ist, wird er durch die Rückmeldung von uns Studierenden stetig weiter verbessert. Diese Offenheit mag ich sehr. Grundsätzlich fühle ich mich mit den Dozent*innen viel mehr auf Augenhöhe, als erwartet, weil wir angehenden Schreibenden sehr schnell lernen, andere Autor*innen als Kolleg*innen zu betrachten. So entsteht ein angenehmes Gefühl der Vetrautheit, was ich auch für sehr wichtig halte - schließlich kann das Schreiben sehr persönliches sein.
Ich habe bereits nach kurzer Zeit bemerkt, wie sehr sich mein Schreiben verbessert hat und dass ich schon viel bewusster mit Schreibtechniken umgehe, als ich das vor dem Studium getan habe.
Ich kann verstehen, wenn man aufgrund des finanziellen Aspekts zwei Mal darüber nachdenkt, ob das Studium wirklich das Richtige für einen ist und es auch gar nicht allen möglich ist, hier zu studieren. Aber wenn ihr das Glück habt, dass dieses Studium für euch möglich ist und ihr das Schreiben liebt (wichtigste Voraussetzung übrigens!) kann ich es euch wärmstens empfehlen.
(Und anders, als ich es zuvor befürchtet hatte, sind die Studierenden an einer Privatuni nicht bloß verwöhnte Kinder von zu reichen Eltern. Versprochen!)