Ausgesiebt und ausgelaugt - Biochemie an der LUH

Der Studiengang Biochemie hört sich erstmal nett an, hat man allerdings die Möglichkeit hinter die Kulissen zu blicken, verliert der Studiengang sehr schnell an Glanz.

Es gibt mehrere Probleme, durch die das Studium an der LUH bestimmt wird im.
Wer hofft, ein gut abgestimmtes Themenfeld vorzufinden und einen soliden eigenständigen Studiengang, sollte aufhören sich dieser Illusion hinzugeben.

Im ersten Semester beispielsweise besteht der Biochemie-Anteil aus einer Biovorlesung mit wechselnden Schwerpunkten (Genetik und Botanik), der Rest ist das stinknormale Chemie Studium der LUH. Alle Vorlesungen und Praktika sind mit den "normalen" Chemikern zusammen und hier ergibt sich schon das nächste Problem.

Die LUH hat nicht genügend Laborplätze für ca. 250-300 Chemie-Studenten. Da fragt man sich natürlich "schön und gut, aber was bedeutet das für mich als Biochemiker?"
Das ist eigentlich ganz einfach, direkt im ersten Semester findet eine sog. "Aussiebklausur" statt, deren Inhalte meilenweit an der Vorlesung vorbei gehen und deren Anforderungen utopisch hoch sind, sodass es Studeten im Semester 5+ gibt, die immernoch nicht die "Ersti-Klausur" bestanden haben! Dazu kommt, dass lediglich sehr knapp 15% beim ersten und 15% beim zweiten Versuch bestehen (und das auch nur, weil der Schnitt soweit gesenkt wird, bis man auf diese Prozentzahl kommt).

Was bedeutet das nun für die Biochemiker ? Nun, das ist eine Zumuntung. Man könnte jetzt anmerken "aber vielleicht stechen die Biochemiker aus dieser Masse hervor und sind die Mehrheit der 15%, die Bestehen". Leider Nein. Die Biochemiker werden gnadenlos ausgesiebt, genau wie die Mehrheit der Chemiker und FüBas Chemie, obwohl der Studiengang Biochemie Zulassungsbeschränkt ist und der normale Studiengang Chemie nicht, wo bleibt da die Logik?

Soweit so schlecht, was ist nun so schlimm daran diese eine Klausur nicht zu bestehen? Diese Frage ist leicht zu beantworten, als Student hat man nach dieser nichtbestandenen Klausur massive Probleme im weiteren Verlauf des Studiums, es fängt damit an, dass die Teilnahme am essentiellen darauffolgenden Praktikum nun so gut wie unmöglich ist. Wenn dieses Praktikum allerdings nicht bestanden ist, geschweige denn man nicht teilgenommen hat, kann man auch an keinen weiteren Pratika teilnehmen und das begleitet einen bis zum Bachelor, sodass man eigentlich gezwungen ist mindestens zwei Semester dranzuhängen oder im kompletten Modulchaos versinkt.

So viel dazu, darüber hinaus ist der Studiengang so aufgebaut, dass man als Student nur noch einen einzigen Lebensinhalt hat, welcher könnnte das sein? Richtig, Chemie. Hat man Interesse an Zeit für Sport, Freunde, Arbeit oder an einm selbstständigen Leben mit Haushalt, rate ich persönlich ab von diesem Studiengang.

Ich könnte noch etliche weitere Probleme des Studiengangs aufzählen, das würde allerdings hier gänzlich den Rahmen sprengen.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass der Standort Hannover für die Biochemie absolut nicht zu empfehlen ist. Als Studet bekommt man das Gefühl vermittelt nicht gewollt zu sein und, dass die Unversität sich einem möglichst schnell wieder entledigen möchte. Außerdem liegen dem Studiengang einige Widersprüche und Fehlkalkulationen zugrunde. Darüber hinaus herrscht in höheren Semestern eine Zerrissenheit zwischen LUH und MHH , das macht alles nicht einfacher, vor allem wenn man direkt in den ersten Semestern durch das 0815 Raster rasselt. Abschließend möchte ich noch anmerken, dass der Studiengang sehr stark technisch/physikalisch geprägt ist, dem sollte man sich natürlich auch bewusst sein, auch in Hinsicht auf einen Master-Studiengang!