Bericht archiviert

Vor der Immatrikulation genau hinschauen!

Corporate Management & Economics (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    2.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Gesamtbewertung
    2.5
Ich hatte mich ursprünglich auf den Bachelorstudiengang "Politics, Administration and International Relations" beworben. Grund hierfür war mein ausgeprägtes Interesse am Themenfeld der Internationalen Beziehungen. Im ersten Semester meines Studiums an der ZU musste ich dann allerdings erfahren, dass eben jener Lehrstuhl für Internationale Beziehungen nicht besetzt ist. Dies hat sich bis heute (Dez. 2016) nicht geändert. Durch das Studium Generale im Zeppelin Jahr merkte ich allerdings ohnehin, dass mich wirtschaftliche Zusammenhänge stärker interessieren, weshalb ich einen Fachwechsel zu "Corporate Management and Economics" forcierte. Soweit so gut. Das dritte Semester mit den Grundlagenfächern lief gut, wobei mich der eher niedrige Anspruch im Fach Mikroökonomie und die häufige Abwesenheit des Dozenten doch sehr stutzig machten. Von 11 Veranstaltungsterminen fielen drei oder vier einfach aus. Auch im Fach Unternehmensfinanzierung wurden nur absolute Grundlagen erlernt. Hier fehlt es offensichtlich an dem an staatlichen Universitäten obligatorischen Fach "Investitions- und Finanzierungsrechnung" als Grundlagenveranstaltung. Fragt man einen durchschnittlichen Absolventen der ZU nach banalen finanzwirtschaftlichen Begriffen wie der Sharpe-Ratio oder dem allseits bekannten und nicht unwichtigen "Tax-Shield" so wird man wahrscheinlich keine zufrieden stellende Antwort bekommen. Statistik wird an der ZU übrigens auch nicht besonders groß geschrieben. Wo normalerweise Statistik I und II gelehrt werden, wird an der ZU ein einziger (!) Kurs mit absolut komprimiertem Wissen dafür eingeplant. Dies ist dann im Anschluss im Fach Ökonometrie deutlich zu spüren, da die theoretischen Grundlagen einfach weitestgehend fehlen.
Das Studium zeichnet sich weiterhin, wenn man das so wohlwollend formulieren will, durch eine wirklich mangelhafte Abstimmung der verschiedenen Lehrveranstaltungen aufeinander aus. Da viele Dozenten von extern kommen und nicht einmal essenzielle betriebswirtschaftliche Fächer wie Accounting und Controlling innerhalb der Universität abgebildet werden, variieren die Lehrinhalte zum Teil stark. Die Vertiefungsmöglichkeiten sind außerdem auch sehr begrenzt. Besonders Studenten mit einem großen Interesse an Finance sind an der ZU wohl nicht besonders gut aufgehoben. Einerseits werden entscheidende Grundlagen in Investitions- und Finanzierungsrechnung nicht in den ersten Semestern gelegt, weshalb dies im eigentlich vielversprechenden Kurs "Unternehmensfinanzierung" aufgefangen werden muss, andererseits sind sinnvolle Vertiefungsmöglichkeiten im Bereich Finance und Accounting nicht gegeben, was den späteren beruflichen Werdegang im Finanzbereich entscheidend einschränken könnte.
Durchaus positiv zu sehen ist die Universität, wenn es um den Bereich des quantitativen Marketing geht. Generell wird studentische Forschung an der Zeppelin Universität großgeschrieben.
Zu den Kommilitonen möchte ich auch noch ein paar Sätze verlieren. Es gibt hier an der ZU richtig coole und vor allem engagierte Leute. Aber es gibt eben auch die typische Privatuniklientel. Da muss jeder selber wissen wo er dazu gehören möchte.

Ich würde Studieninteressierten die daran interessiert sind im Finanzbereich Karriere zu machen nicht empfehlen sich dafür als Ausbildungsstätte die ZU auszusuchen. Da sind die Frankfurt School of Finance and Management, die EBS oder gute staatliche Unis wie Mannheim, Köln, Frankfurt, Münster und München sicherlich geeigneter. Wer aber eher auf die soften Fächer steht kommt an der ZU voll auf seine Kosten. Auch wer eine akademische Karriere anstrebt sollte die ZU meiner Meinung nach eher nicht für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium in Betracht ziehen. Tiefgreifende Methodenkenntnisse werden hier nicht standardmäßig vermittelt. Besonders im Bereich VWL könnte dies im anschließenden Master zu einigem Nacharbeiten führen. Allerdings sind die Dozenten in diesem Bereich immer gern dazu bereit außerhalb der regulären Lehrveranstaltungen den Studierenden bei der Erarbeitung profunder Methodenkenntnisse zu helfen.
Abschließend kann positiv hinzugefügt werden, dass die ZU im Gegensatz zu anderen "Business Schools" versucht, dem Anspruch einer Universität, also Theorievermittlung statt Praxisbezug, gerecht zu werden. Wer also nach einer praktischen Berufsausbildung sucht ist hier definitiv fehl am Platz. Die Frage ob für ein Studium (wirtschafts)wissenschaftlicher Theorie eine private Hochschule von Nöten ist, muss sich dabei jeder selbst beantworten.
  • Kleine Gruppen
  • mangelnder akademischer Anspruch, wenig aufeinander aufbauende Kurse

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.4
Amelie , 16.02.2024 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.6
Helen , 06.02.2024 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.6
Marie , 17.12.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
5.0
Max , 30.11.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
5.0
Mats , 24.11.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.9
Idontwannatell , 21.11.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.6
Helen , 01.10.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.9
Jonathan , 28.05.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.4
Noah , 01.05.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)
4.1
Georg , 27.02.2023 - Corporate Management & Economics (B.A.)

Über Arn

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienform: Vollzeitstudium 8 Semester
  • Standort: SeeCampus
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 31.12.2016
  • Veröffentlicht am: 02.01.2017