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Schwieriges Studium und unbekannte Fakultät WIWI

Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.6
Hallo,
ich habe BWL als Bachelor an der TU Bergakademie Freiberg studiert und auch als studentischer Mitarbeiter gearbeitet. Seit 1,5 Jahren bin in der Berufspaxis und versuche euch einen sachlichen Eindruck des BWL Studiums und Studentenlebens vermitteln.

Fakten zum Studiengang:

Die Uni befindet sich in Mittelsachsen in Freiberg und umfasst ca. 5000 Studenten, wovon ca. 22% an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften studieren. Insgesamt leben in Freiberg und Umgebung ca. 35000 Menschen, wobei die Region als strukturschwach bezeichnet werden kann.

Im BWL-Studium kann man eine von 5 Vertiefungen auswählen und muss neben ca. 28 Klausuren eine Proseminararbeit und die Bachelorarbeit schreiben.
Die Fakultät biete insgesamt ca 13 Lehrstühle an, wobei dies wenig ist im Vergleich zu anderen Unis, wie z.B. der TU Dresden, Berlin oder Chemnitz.

Die Lehrinhalte sind auf einen guten Stand, aber sehr theoretisch und lassen direkte Praxisbezüge teilweise nicht direkt erkennen. Die Prüfungsorganisation war schlecht organisiert. Für den BWL Studiengang waren oft 2-3 Wochen von den 9 Wochen Prüfungszeit vorgesehen, wobei die BWL Klausuren direkt hintereinander geschrieben wurden... Auch sind die Klausuren an vielen Lehrstühlen schwer. Das gilt insgesondere für die Lehrstühle für Wirtschaftsinfo, VWL, Privat-Recht, Controlling und Finance sowie Betriebliche Steuerlehre. Dort sind in der Regel die Gesamtnotendurchschnitte der Jahrgänge zwischen befriedigend(3,.. Noten) oder durchgefallen. Dies trifft vor allem für alle Prüfungen in allen Semestern des Lehrstuhls für Rechnungswesen und Controlling zu.
Für die Prüfungen des Logistiklehrstuhls ist die Zeit absichtlich als kaum ausreichend festgelegt.
Der Prof. für Personalwesen hat die Uni spontan verlassen, daher kann ich keine Beurteilung über die Ergebnisse seines Nachfolgers sagen. Am Lehrstuhl für Marketing hat man eine Expertise gespürt und dies zeigte sich auch in den Prüfungsergebnissen der Studenten. Wobei die Marketing, Finance- und Personalwesenlehrstühle die höchsten Anforderungen an das Erstellen wissenschafticher Arbeiten stellen. Den Lehrstuhl für Forschungs- und Entwicklungsmanagement könnt ihr vergessen, dort ist die Betreuung am schlechtesten..

Leider herrscht aufgrund der überwiegend schlechten Noten keine angenehme Atmosphäre an der Fakultät. Auch ist die Abbrecherquote für diesen Studiengang sehr hoch und wohl bei 30-45 %. Dies wird auch noch durch das alte und sogar einsturzgefährdete Fakultätsgebäude (Lessingbau) noch verstärkt. Dieser war früher eine Kaserne aus Kaisers Zeit! So wurde für mehrere Räume das Betreten aus Statischen Gründen verboten, bis 12 Stützpfeiler eingebaut wurden um die nötige Statik zu gewährleisten. An vielen Räumen sind sehr große Wasserflecken an den Wänden und die meisten Sanitären Einrichtungen sind mind. 35 Jahre alt und ekelig.. Zwar wird eine neue Fakultät für WIWI gebaut, dies wird sich aber noch hinziehen und sollte bereits vor 2 Jahren beendet sein.

Leider bietet die Bibliothek auch nicht ausreichend Fachliteratur zum Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten, wie z.B. die Bachelorarbeit.Von vielen Lehrstühlen bekommt man dann gesagt, man solle doch in der Landesbibliothek in Dresden recherchieren. Auch ist das Bibiotheksgebäude veraltet und an mehren Stellen regnet es rein.

Fakten zum Studentenleben, Studentenwerk und Freiberg:
Das Studentenwerk arbeitet sehr schnell und kümmert sich gut um die Studenten, d.h. eure BaFöG-Anträge werden schnell bearbeitet und die Wohnheimplätze sind gut ausgestattet. Auch ist der Campus mit Ausnahme der Bibliothek und Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (Fak 6 für WIWI) modern ausgestattet.

Das Studentenleben ist für einen Großstädter schnell sehr öde und trist. Zwar hat Freiberg eine schöne Altstadt, aber bietet kaum Möglichkeiten sich abzulenken. Die nächsten größeren Städte(Dresden und Chemnitz) liegen 45 Km entfernt und die letzten Züge erreichen Freiberg gegen 23 Uhr. Daher sollte man es sich gut überlegen dort zu studieren, wenn man kein eigenes Auto hat. Mit den Arbeiten neben den Studium sieht es nicht besser aus.. es gibt kaum welche und ihr braucht i.d.R ein Auto, um regelmäßig nach Dresden oder Chemnitz zu pendeln.
Auch das Wetter ist häufig sehr kalt, windig und verregnet. Dies hängt mit dem Erzgebirge zusammen, da Freberg an dessen Rand liegt. Durchschnittlich ist es in Dresden 3 Grad und Berlin 5 Grad wärmer.. daher kann es vorkommen, dass ihr in Freiberg von Oktober bis Mitte April Winter mit Schnee und Kälte habt.

Insgesamt habe ich diesen Studiengang als sehr starr, formalisiert, praxisfern und schwierig kennengelernt und empfehle es nicht dort zu studieren. Schaut euch mal im Netz die Prüfungergebnisse für BWL an der TU Dresden an, ich denke dort seit ihr besser aufgehoben und könnt euch besser vertiefen ;)
  • Kleinstadt, günstiger Semesterbetrag und Lebenshaltungskosten
  • schlechte Organisation, zu wenig Praxisbezug, schlechten Notendurchschnitte, fehlende Literatur

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.4
Marlene , 04.02.2024 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
3.5
Emil , 14.07.2023 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
3.4
Maximilian , 20.02.2023 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
4.3
Lena , 19.11.2022 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
3.4
Martin , 17.11.2022 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
3.9
Noa , 06.10.2022 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
4.1
Le , 14.07.2021 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
3.1
Max , 15.12.2020 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
3.9
Annabell , 16.11.2020 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)
4.0
Sophia , 11.11.2020 - Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.)

Über Michael

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2009
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Freiberg
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 07.05.2015
  • Veröffentlicht am: 08.05.2015