Ein gutes Studium mit teils mäßiger Organisation

Studium beginnt sehr gut. Es wird sich um die Erstsemester gut gekümmert und man kommt gut ins Studium rein. Im Großen und Ganzen tolle Dozenten mit interessanten Inhalten. Niveau ist absolut in Ordnung. Hinsichtlich wissenschaftlichem Arbeiten, fehlt ein wenig frühzeitige und nachhaltige Lehre. Die ersten dei bis vier Semester sind hauptsächlich fachlicher Input, der meist in einer Abschlussprüfung am Ende des Semesters geprüft wird. Hier sollte, meiner Meinung nach, früher in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt werden und in Form von Studienarbeiten Übungen statt finden.
Da ich direkt aus Rosenheim komme, hat für mich der geregelte Ablauf immer gut funktioniert. Leider hat mich die Organisation in der Corona-Situation enttäuscht. Das erste Corona-Semester war, auf Grund der unerwarteten Situation noch in Ordnung.
Doch ich hätte mir etwas mehr Nachdruck von der Hochschulleitung in Sachen Dozentenarbeit gewünscht. Klar, dass viele überfordert waren und sich nicht so schnell mit der neuen Technik und der Art zu unterrichten zurecht kommen. Allerdings hatte man teilweise das Gefühl, das manche Dozenten gar keine Lust hätten sich auf die Situation einzulassen. Und so kam es dann auch, dass es zu manchen Modulen keine Veranstaltungen gab.
Doch wirklich enttäuschend, war der Start des aktuellen Semesters. Nachdem auf Grund von Corona Wahlpflicht-Module nicht angeboten wurden und des weiteren die angebotenen (fünf Stück aus einem Katalog von 17 Stück) eine Teilnehmerbegrenzung hatten, kam es zunächst dazu, dass eine Vielzahl von Studierenden leer ausgingen. Ich hab absolutes Verständnis dafür, dass man nicht immer und jedem Studenten in jedem Semester sein Wunsch-Wahlpflicht-Modul garantieren kann. Aber eine Auswahl von weniger als 30% der eigentlich im Modulhandbuch vertretenen Module sind einfach zu wenig. Zumal der Grund „Corona“ mind. einmal kommuniziert wurde. Es sollte aber auch erwähnt sein, dass das Modulhandbuch nicht wirklich gepflegt wird. Ich habe letztes Semester ein Wahlpflicht-Modul belegt dass es noch immer nicht ins Modulhandbuch geschafft hat.
Zusätzlich kam es, dass deutlich mehr Studierende Ihr Praxissemester geschoben haben. Da wir der erste Durchlauf nach einer neuer Prüfungsordnung sind, gibt es die hälfte der Standart-Module aus dem 6. Semester noch garnicht. In meinem Fall hab ich mir, wie auch einige andere Studierende, das Praxissemester anrechnen lassen. Da fühlt man sich ein wenig ignoriert.
Für mich persönlich, ist die Zuordnung der Wahlpflicht-Module glücklich ausgegangen. Ich habe durch Zufall in mein gewünschtes Modul nachrücken können.
Für mich persönlich kommt noch hinzu, dass ich noch zwei Prüfungen aus Modulen der vorherigen Semestern offen habe, diese allerdings nicht schreiben kann, da die Prüfungen einfach nicht angeboten werden.
Ergebnis: ich werde wohl ein Semester länger studieren. Für mich kein allzu großes Problem. Doch es ist schade, dass eine Hochschule wie die TH Rosenheim ihre Studenten in diese Situation bringt. Es gibt mit Sicherheit Studenten die sich vielleicht ein weiteres Semester kaum leisten können.
Es gibt sicher noch mehr zu kritisieren sowie auch zu loben. Ich bin gespannt wie die letzten Semester werden. Dass ich meine Master auch in Rosenheim mache ist nun nicht mehr ganz so sicher.

Abschließend sollte ich erwähnen, dass ich bei einer privaten Hochschule in München arbeite und dort Einblicke genieße. Ich denke dass die kritisierten Punkte hinsichtlich Organisation etc. bei vielen staatlichen Hochschulen und Unis ähnlich sind. Allerdings fehlt mir hierzu der Vergleich, das ist eine Vermutung.