Duales Studium BWL am Campus Lingen.

Bezieht sich auf den dualen Studiengang am Campus Lingen (Ems), 6 Semester Betriebswirtschaft (B.A.)

Ich versuche in diesem Erfahrungsbericht Einblicke in den Studienablauf und die Begebenheiten am Campus Lingen, der Verwaltung, dem IDS etc. zu geben. Zum Ende hin möchte ich Empfehlungen und Informationen rund um das Leben in Lingen geben, sowie auf Informationskanäle auf Instagram und Facebook verweisen, die man sich im Bezug auf ein (duales) Studium am Campus Lingen meiner Meinung nach nicht entgehen lassen sollte.
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Abwechselnde Praxisphasen im Unternehmen und Theoriephasen am Campus in Lingen. Wechsel ca. alle 3 Monate. Weiterführende Informationen zum Studienverlauf findet man auf der Website unter dem Pfad Hochschule Osnabrück -> Studium -> Studienangebot -> Bachelor -> Betriebswirtschaft (B.A.), dual, Standort Lingen (Ems). Auch eine genaue Modulübersicht ist hier zu finden.

In den ersten Semestern denkt man sich bei einigen Modulen: "Das ist als Hintergrundwissen ganz nett, aber so vertieft brauche ich das in meinem späteren Berufsleben gar nicht". Den Schwerpunkt kann man vor Beginn des 5. Semesters wählen. Hierbei hat man die Auswahl zwischen Unternehmensführung, Controlling, Logistik, Marketing, Human Resource Management und Management im Gesundheitswesen. Ich hätte es besser gefunden, wenn man bereits ab dem 3. Semester Module hätte wählen können. Wenn man ein duales Studium bei einem Steuerberater macht, ist die Vertiefung auf das Thema Steuern bereits ab dem 2. Semester vorgeschrieben.

Je weiter das Studium voranschreitet, desto mehr Kontakt hat man mit Studierenden aus anderen Studiengruppen des gleichen Jahrgangs. Dieser "Vermischungsprozess" war zuletzt durch die Online-Vorlesungen nicht so stark gegeben, wie es vermutlich bei Präsenzveranstaltungen gewesen wäre.
Der Zusammenhalt unter den Studierenden ist grundsätzlich sehr hoch und man findet am Anfang relativ schnell Anschluss. Vor Studienbeginn gibt es ein (optionales) Kennenlernwochenende und einen Mathe-Vorkurs.

Wer vor Beginn des dualen Studiums noch keine Ausbildung gemacht hat, macht zusätzlich zum Studium nach 2 Jahren seinen Ausbildungsabschluss. Hierfür gibt es in zwei Zeiträumen Vorbereitungskurse, die von der Hochschule organisiert werden. Einige Unternehmen melden ihre dual Studierenden auch noch zu extra (vertiefenden) Vorbereitungskursen an. Es empfiehlt sich, an diesen Kursen teilzunehmen, da man NICHT die Berufsschule besucht und einem somit einige Inhalte, die zum Bestehen der IHK-Ausbildungsprüfung benötigt, sonst nicht lernt. Die Vorbereitungskurse orientieren sich stark an den Prüfungen der vorangegangenen Jahre und sind somit sehr sinnvoll.

Im 5. und 6. Semester gibt es zusätzlich zu den anderen Modulen noch das "Projektstudium". Man bildet mit anderen Studierenden eine Gruppe, sucht sich einen Dozenten als Betreuer und bearbeitet ein selbstgewähltes Projektthema. Sei es die Entwicklung eines Produktes, die Ausarbeitung einer Strategie, etc. Abschließend wird darüber eine gemeinsame Ausarbeitung angefertigt.

Im 5. Semester sollte man beginnen, sich Gedanken über seine Bachelorarbeit zu machen. Hierzu sucht man sich auch einen Dozenten als Betreuer, der später auch der Erstprüfer der Arbeit ist. Hierzu sollte man schon eine grobe Richtung im Kopf haben (Personal, Marketing, Controlling,... -> geht meistens mit dem Schwerpunkt einher). Der Betreuer hilft dann bei der Findung eines genauen Themas/Titels für die Arbeit. Nach der letzten Theoriephase (6. Semester) beginnt die Bearbeitungszeit für die Bachelorarbeit. Diese beträgt 8 Wochen.

Prüfungsleistungen bestehen aus zwei Teilen: Der benoteten Prüfungsleistung (Klausur, Referat, ...) und der unbenoteten Prüfungsleistung (PTP: Praxis-Transfer-Projekt). Ein Modul gilt erst als bestanden, wenn beide Prüfungsleistungen des Moduls bestanden sind. Das PTP ist quasi eine Hausarbeit, in der man ein Thema, das man in der Theorie bearbeitet hat, auf ein Problem aus der Unternehmenspraxis anwendet.
Einerseits ist dies ein sinnvolles Instrument, um das wissenschaftliche Arbeiten zu üben, andererseits ist der Workload dadurch stark erhöht. In jedem Modul wird ein PTP verlangt, das bedeutet zusätzlich zu den sechs "normalen" (benoteten) Prüfungsleistung pro Semester (Theoriephase) müssen in der darauffolgenden Praxisphase sechs PTPe (Hausarbeiten) angefertigt werden. Hierbei ist besonders die Themenfindung oft ein schwieriger Punkt: Teilweise muss man sich diese aus den Fingern saugen, da man eben auch in Modulen wie Mathematik oder Introduction to Logistics ein Thema aus den Vorlesungen auf die Unternehmenspraxis übertragen muss (was bei letzterem z.B. bei Unternehmen ohne Logistikbezug oft pointless ist).
Übrigens: Wenn man die benotete Prüfungsleistung besteht und (warum auch immer) bei der unbenoteten Prüfungsleistung drei mal durchrasselt, kann man sich auch "totprüfen".
Im 6. Semester werden müssen keine PTPe mehr geschrieben werden.

Ansonsten muss man Glück mit den Dozenten haben. Einige sind richtig toll, können gut lehren und setzen sich auch für die Studierenden ein, andere sind sehr anspruchsvoll, streng und arbeiten gefühlt gegen die Studierenden. Ein paar Totalausfälle kommen sind leider auch dabei.

Es empfiehlt sich immer, dual Studierende aus dem Unternehmen, bei dem man die Praxisphasen durchläuft, zu bestimmten Modulen, Dozenten etc. zu befragen.

Wenn man mal in einer Sackgasse landet, kann man sich bei der kostenlosen Studierendenbetreuung Hilfe holen, die stark mit der Verwaltung vernetzt ist und gut weiterhelfen kann.

Die Verwaltung ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Wenn man mal eine Anmeldung verpennt, wird man in der Regel auch nachträglich angemeldet (im Zweifel würde ich aber nicht darauf zählen, auch wenn ich bisher noch keinen negativen Fall gehört habe).
Eine Vorgänge und Entscheidungen sind jedoch nicht nachvollziehbar.

Die Online-Plattform OSCA ist gut und über Mails wird eigentlich immer alles Wichtige kommuniziert. Auf Instagram gibt es diverse Kanäle, die über Aktivitäten rund um den Campus informieren. All diese Kanäle sind meiner Meinung nach zu empfehlen, wenn man am Campus auf dem Laufenden bleiben möchte: @campus_lingen_hsos @campusleben_lingen @ids.lingen @campusinconcert @mentoren.ids

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Die Mieten in Lingen sind in Ordnung, man kann mit 300-400€ pro Monat (warm, all inclusive!) rechnen. Hier wird häufig das Modell "Wechselwohnen" genutzt. Man teilt sich hierbei eine Wohnung/ein Zimmer mit einer Person, die ihre Theoriephase dann hat, wenn man die Wohnung/das Zimmer während der Praxisphase im Unternehmen selber nicht braucht.
Hier empfehlen sich die Facebook-Gruppen "Studierende des IDS" und "DIE aus den LEGO-Häusern" (die LEGO-Häuser sind die Häuser der Apartmentanlage des Studentenwerks, die direkt gegenüber des Campus liegen). Alternativ findet man auch einiges auf den bekannten WG-Plattformen/-Suchmaschinen.

Das Studentenleben in Lingen bietet einen tollen Mittelweg zwischen Dorf und Großstadt. Man läuft relativ häufig (durch das Studium) bekannten Leuten über den Weg, da Lingen eine relativ kleine Stadt ist (im Vergleich mit bspw. Hamburg, Hannover, ..). In der Innenstadt wird genug geboten, viele Studierende wohnen relativ nah am Campus (der mitten im Zentrum und direkt am Bahnhof gelegen ist), weshalb (vor Corona) besonders zu Beginn des Semesters/der Theoriephase eigentlich immer irgendwo was los ist.
Kneipen-/Clubempfehlungen: Stone, Koschinski, Joker

Man kann am Kanal spazieren gehen, es gibt ein Frei- und Hallenbad, sowie relativ nah das Speicherbecken in Geeste. In der Emslandarena bzw. in den Emslandhallen, die vom Zentrum aus fußläufig erreichbar sind, finden regelmäßig Konzerte und weitere Events statt. Darüber hinaus gibt es zwei Kinos und in der Innenstadt diverse Einkaufsmöglichkeiten. Auch der Weihnachtsmarkt (vor Corona) ist toll und das Kivelingsfest, was alle drei Jahre stattfindet, soll auch legendär sein. 2020 ist es wegen Corona leider ausgefallen. Zu empfehlen sind die Facebookseiten "Lingen Wirtschaft + Tourismus", "Was Los in Lingen ?", "Stadt Lingen (Ems)" und natürlich "Duale Studiengänge Campus Lingen".

Zum Campus gehört außerdem noch eine Mensa, auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Dönerladen. In der Innenstadt (5-10 Minuten Fußweg) finden sich weitere Lokale. Supermärkte bzw. Discounter sind auch alle fußläufig erreichbar. Mit dem Auto haben wir es auch früher geschafft, in der Mittagspause bei McDonalds zu essen ;) Besondere Empfehlung: Die Pommes-/Wurstbude gegenüber von McDonalds (auf dem Parkplatz von tedox)