Hochschule legt studierenden Steine in den Weg

Ich hab mich sehr auf Betriebswirtschaft als Studium gefreut, leider war das Studium schon nach einem Monat nicht mehr zumutbar. In Wirtschaftsmathematik werden pro Woche 2 digitale Hausaufgaben verlangt die benotet werden, insgesamt mit dem Umfang einer üblichen Klausur wie man sie aus dem Abitur kennt. Dazu kommt, dass jede Woche ein neues Thema drankommt. Fragen zu laufenden Hausaufgaben dürfen nicht gestellt werden.

Das bedeutet konkret: Dir werden kurz die Grundlagen beigebracht, dann sollst du erstmal auf die Nase fliegen, dann wird deine "Leistung" bewertet und dann erst (!) nach Abgabe der Hausaufgaben und deiner Note wird besprochen, wie es eigentlich richtig gewesen wäre. Das ist absolut unfair. Man sitzt an Aufgaben die normalerweise 10 Minuten dauern würden 1 Stunde oder mehr, weil man sich den Kopf zerbricht und versucht auf Lösungen zu kommen, die man sich gar nicht ohne weiteres herleiten kann.

In dieser Zeit hätte man bereits 10 Aufgaben dieses Typs samt Variationen rechnen und tatsächlich was lernen und üben können. Aber anstatt dass der Auftrag einer Bildungseinrichtung erfüllt wird und man das Gefühl hat gut unterrichtet zu werden, werden einem eher Steine in den Weg gelegt, die den Prozess extrem zäh machen und unnötig in die Länge ziehen. Dies hat zur Folge, dass die studierenden überhaupt keine Zeit mehr haben sich in ihrer Freizeit in die tiefergründigeren und wichtigeren Themen der BW einzuarbeiten, alle anderen Vorlesungen müssen sich Mathe unterordnen, selbstorganisiertes Lernen und freie Zeiteinteilung ist NICHT möglich.

So ist auch keine Zeit um nebenbei zu arbeiten oder irgendeine Form von Privatleben zu haben, sofern man die Regelstudienzeit schaffen möchte - und das alles nur, weil das Konzept der Lehrveranstaltung völlig für die Tonne ist. Weil man Leute absichtlich gegen die Wand laufen lässt und sie dafür benotet, anstatt sie umfangreich zu unterrichten. Statt miteinander zwischen Student und Dozent, fühlt es sich wie ein Gegeneinander an. Das Tempo ist viel zu schnell, anstatt echtes fundiertes Wissen anzutrainieren was die Studenten dann wirklich mitnehmen werden, geht es um Bulemie-Lernen und schnelles reinprügeln und dann wieder ausspucken und schnell was neues rein - Zeit um sich mit der Materie auseinanderzusetzen ist nicht.

Hinzu kommen ständige Fehler im Skript und unklare Aufgabendefinitionen für die die studierenden dann wieder mit einer schlechten Note abgestraft werden.

Solange die HS Bremen hier nicht enorm nachbessert und den gesamten Aufbau und das Tempo von Wirtschaftsmathematik anpasst, ist dieser Studiengang absolut nicht empfehlenswert solange du noch irgendeine Form von Leben und Freude daran haben möchtest. Auch nicht wenn du tiefgründig an der Materie interessiert bist, wirkliche Kompetenzen und Skills auf Dauer erwerben willst oder ähnliches - dann geh lieber irgendwo hin wo man wirklich drauf bedacht ist dich individuell zu Fördern und zu schmieden und dir Dinge beizubringen, anstatt gegen dich zu arbeiten. So toll die anderen Vorlesungsfächer wie BWL oder VWL auch waren, was bringt dir das, wenn du keine Zeit hast um dich damit (und somit den wirklich wichtigen und spannenden Themen) zu beschäftigen.