Es wird besser, um nachher schlechter zu werden

Das Studium beginnt sehr mathelastig, was für viele Leute ein Schock sein dürfte.
Die Qualität der Matheveranstaltungen ist allerdings sehr gut und man lernt, mit dem Stress klarzukommen.
Übersteht man die Veranstaltungen, ist das Studium nur noch eine Frage von Motivation: Ein Großteil der Kerninformatik ist inhaltlich schlecht aufbereitet - sei es durch kopierte Folien oder miserable Didaktik. Übungen vertiefen eher theoretisches Wissen als dass Implementationen dabei helfen, den Inhalt zu verstehen und die Programmierfähigkeiten zu erweitern.
Die Ausstattung der Informatik ist auf einem guten Stand, allerdings kommt Göttingen dem starken Wachstum nicht hinterher: Zu Beginn des Semester sind die Rechnerpools überfüllt, Vorlesungen werden in den Räumlichkeiten der Geo gehalten, weil die Informatik keine eigenen Vorlesungssäle hat.
Ich habe mich mit vielen Leuten unterhalten, die zum Master an eine andere Universität gewechselt haben - niemand bereut diesen Schritt. Und wenn doch, liegt es an dem eigenen Charme, den Göttingen hat, aber definitiv nicht am Studium selbst.
Für wen kann sich das Studium in Göttingen trotzdem lohnen? Direkt gesagt: Jede Person, die sich für ein Anwendungsfach interessiert, das nur in Göttingen angeboten wird. Das mathematische und medizinische Anwendungsfach ist gut aufgestellt. Aber auch hier gilt: Greift man zu dem falschen Anwendungsfach, setzt sich die mäßige Qualität weiter fort.