Angewandter Informatiker mit wenig Einblick

Ich studiere Angewandte Informatik und sehe das Studium als einen schönen Einblick in diese an. Bei Bewerbung an der HS Anhalt erwartete ich von dem Modulplan im Bezug auf die Mensch-Computer-Aktion oder Digitale Medien zum einen einen genaueren Einblick und zum anderen mehr Praxis. Die Vorlesungen sind sehr gut gestaltet, allerdings weiß man mit einigen Fächern später nichts anzufangen. Der Modulplan benötigt eine grundlegende Überarbeitung in der Reihenfolge und Bezug auf einen vollwertigen Bachelor in der Informatik. Auch wenn dieser nur als "Angewandte Informatik für Medien und Spieleentwicklung bezeichnet wird, so sollte der Bachelor auf Science doch etwas mehr an Geltung hier gewinnen.
Der Studiengang an sich ist anfangs etwas dahinziehend und wird, mMn. ab dem 3. Semester wirklich interessant. Das "Grundstudium" hört niemals auf, bzw. fängt niemals an, je nach dem wie man es sieht. Das ist vor allem dem veralteten Modulplan geschuldet, der von den alten Eisen der Dozenten entworfen wurde, von denen die Hälfte noch vertreten ist. (bspw. die Verknüpfung von Rechnerarchitektur&Betriebssysteme + Vernetzte Systeme + Datenschutz und Datensicherheit)
Fächer wie Rechnerarchitektur und Betriebssysteme werden nur grob behandelt in einem einzigen Modul im 1. Semester und Module wie Medienprojekt oder Spieleprojekt bekommen, wie es der Titel schon sagt, mehr Aufmerksamkeit.
Die Mathematik-Fächer sind vielfältig und von kompetenten Professoren vertreten.
Man bekommt einen schönen Einblick in die Vielfalt der Mathematik in der Informatik.
Damit will ich nicht sagen, dass das Studium trocken wäre. Alle Professoren geben ihr bestes, einem die praktischen Aspekte ihrer Module zu vermitteln.

Alles in allem ist die Hochschule Anhalt (Standort Köthen/Fachbereich 5) eine schöne Hochschule in der man gerne seinen Bachelor in der Informatik erwirbt, aber man darf später im Berufsleben nicht zu viel erwarten, da man gerade als Spieleentwickler, zweitrangig bei der Suche nach einem Praktikumsplatz behandelt wird. (Private Studiengänge für übertrieben hohe Gebühren haben grundlos Vorrang.) Ansonsten ist man seines Glückes Schmied bei der Suche nach einem passenden Praktikumsplatz, auch wenn die Lage der Hochschule es einem nicht einfach macht.