Globaler Fokus - viel Praxis

Ich studiere im dritten Semester Sustainable Agriculture und ich bin sehr zufrieden mit meinem Studiengang. Die Hochschule wie auch der Studiengang hat ein internationales Profil, die Unterrichtssprache ist ausschließlich Englisch und viele Kommolitonen kommen aus dem Ausland (ca 40%).
Die Kurse sind überschaubar und es gibt einen tiefen Zusammenhalt untereinander, was ich sehr schätze. Die Professoren sind jung und motiviert und es gibt einen engen Kontakt zu den Lehrenden. Praxis wird in diesem Studiengang groß geschrieben, es gibt viele Laborkurse und Exkursionen. Wenn man das Glück hat als Studentische Hilfskraft an der Uni zu arbeiten bekommt man auch viel im Bereich der Forschung mit, was mir sehr gut gefällt.
Das Sustainable in meinem Studiengang wird sehr ernst genommen und man lernt sehr viel in diese Richtung. Ich würde behaupten, dass sich der Studiengang weniger an den "klassischen" Hofnachfolger richtet (auch wenn die mit an Bord sind) sondern eher einen globalen Fokus hat und einem auch die Türen für Forschung und Industrie offen hält.
Am Anfang stehen viele Grundlagenfächer auf dem Plan, einem wird hier nichts Unmögliches abverlangt. Später kann man mit Wahlfächern sich etwas spezialisieren. Ich würde trotzdem sagen, dass man am Ende des Studiums eher ein Generalist ist, der sich mit allen Themen auskennt und weniger ein Spezialist der nur einen Bereich kann.
Mir gefällt es gut, dass wir viele Veranstaltungen mit den Agribusiness Studiengang haben, da man gegenseitig von einander profitiert.
Die Schwerpunkte in diesem Studiengang liegen im Pflanzen und Gemüsebau sowie Bodenkunde, Agrartechnik und Tierthemen fanden bisher eher am Rande statt. Im Tierbereich lag das aber vor allem an der schwachen Vertretungsprofessur, da nun aber die "richtige" Professoren an Bord ist, erwarte ich klare Besserungen in dem Bereich.
Die Technik ist nagelneu, die Labore sind top ausgestattet. Besonders toll ist das Klimahaus, in dem wir Studenten auch Pflanzenversuche durchführen.
Die HSRW ist (immernoch) eine junge Hochschule und deshalb wirkt es manchmal ein wenig unorganisiert und man hat das Gefühl einige Prozesse müssen sich noch etablieren. Ich fühle mich aber sehr wohl hier. Dies liegt weniger an der etwas biederen Kleinstadt und mehr an meinem Mitstudenten, wenn nichts geht dann organisert man halt etwas selbst.
Zusammengefasst lohnt es sich Sustainable Agriculture zu studieren, wenn man über den Tellerrand hinausschauen will und sich für Natur- und Umweltwissenschaften interessiert.