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Mehr Schule als Uni

Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.6
Gleich im Voraus: Mein Bericht bezieht sich rein auf das Institut für Ägyptologie, an welchem ich das Fach zu studieren (!) hoffte und sehr enttäuscht wurde.
Gegen die Organisation des Fachbereichs lässt sich grundsätzlich nichts sagen. Alles läuft in geregelten Bahnen, Emails werden meist schnell beantwortet und die Dozenten stehen für Fragen stets zur Verfügung. Das Problem ist das Niveau der Veranstaltungen, von denen man recht schnell den Eindruck gewinnt, sie seien für Achtklässler konzipiert. Von Gruppenarbeiten mit Posterpräsentation angefangen, hatte ich immer den Eindruck, es geht mehr darum die Leute nicht übermäßig zu belasten, geschweige den sie mit dem Druck, sich eine eigene Meinung bilden zu müssen zu beharken. Referate waren gut bis sehr gut, solange sie einem formal korrektem Anspruch gerecht werden, selbst wenn der Inhalt zu 100% darin bestand, dass der Referent/die Referentin kritiklos die Sekundärliteratur zum Thema reproduzierte. Wie bereits angesprochen ist eine der gängigsten Lehrmethoden die Gruppenarbeit, bei der äußerst überschaubare Sachverhalte stundenfüllend gestreckt werden, nur um es letztenendes der Lehrkraft zu überlassen, am Ende der Stunde den Stand der Forschung zu Thema X zu referieren. Anstelle die Literatur eventuell als Vorbereitung für die betreffende Stunde lesen zu lassen um auf höherem Niveau einsteigen zu können und dann sogar darüber zu diskutieren, ist das Programm zu angelegt, dass selbst die größten Leistungsverweigerer noch mitkommen und bis zum Ende durchgeschleift werden. Begründet wird das Vorgehen damit, dass es ja sinnvoller sei, sich Sachverhalte durch die Auseinandersetzung damit selbst anzueignen - Sicherlich mag das wahr sein, wird aber durch das flache Niveau (z.B. Zusammenfassen eines Lexikonartikels) mehr als konterkariert, sodass der effektive Output und der persönliche wissenschaftliche Benefit weit hinter dem zurückbleibt, was die Materie zulässt bzw. in anderen Fachbereichen geleistet wird. Anstelle ein gewisses Maß an geistigem Anspruch zu fordern liegt der Fokus in der Lehre mehr, wie bereits angedeutet, auf der formal korrekten Aufbereitung und der Vermittlung von Faktenwissen, Dünntelligenz statt Anspruch. Dass formal sauberes Arbeiten in der Wissenschaft zentral ist, ist keine Frage, vor dem Hintergrund des in den Veranstaltungen angelegten Anspruchs ist es jedoch mehr als traurig, dass das Institut dazu übergegangen zu sein scheint, derlei anspruchsarme Skills hochzuhalten und als Bewertungsgrundlage über den Inhalt des Referats zu stellen.

Mein Fazit: Wer sich ein forderndes Studium wünscht, in dem intellektuelle Wendigkeit gefördert wird und tiefere Durchdringung der Materie im Mittelpunkt steht - FINGER WEG!
  • Gute Betreuung
  • Anspruchslose Seminare

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

5.0
Ricarda , 13.01.2024 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)
4.6
Daniel , 20.11.2021 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)
2.9
Richard , 13.07.2021 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)
4.2
Swantje , 22.03.2018 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)
3.5
Swantje , 10.11.2016 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)
5.0
Momoli , 22.10.2016 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)
3.6
Helene , 02.09.2014 - Ägyptologie / Altorientalistik (B.A.)

Über Madeleine

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: keine Angabe
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Mainz
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 04.01.2015
  • Veröffentlicht am: 04.01.2015