Ägyptologie ? Nein danke, nie mehr

Ich hatte mich bereits seit meiner Schulzeit für das alte Ägypten interessiert und wollte nun Interesse und Beruf verbinden. Doch dann kam ich nach Heidelberg und stellte fest, das dieses Fach definitiv nichts für mich ist.
Meine Eindrücke vom Studiengang, nachdem ich jetzt ohne Abschluss abgebrochen habe:
- Sprachkurse: Immer wieder dasselbe. Langweilige Lektüre von Texten, die nie irgendwie mit Kultur oder sonstwas verbunden werden, sondern immer nur auf Grammatik rumreiten. Lerneffekt für Geschichte und Kultur? Gleich null.
- Seminare: Wahnsinn - nein. Der Aufbau ist jedes Semester gleich: Erste Stunde: Auswahl der Referatsthemen; Stunde 2-14: Referate werden durch Studenten gehalten, 60-90 Minuten, vielleicht dann mal ein paar Minuten Diskussion, aber eigentlich gehts nur darum, das der Dozent keine Arbeit hat. Lerneffekt? Null. Man kann jede Stunde mitzählen, wie viele Studenten wieder aufgehört oder abgebrochen haben.
- Auswahl der Kurse: Nicht vorhanden. Es gibt jedes Semester genau den einen Kurs für das Modul, und den hat man gefälligst zu machen. Ob einen das Thema interessiert oder nicht, spielt keine Rolle. Und so geht das dann das gesamte Studium durch. Lerneffekt für sich selbst? Keiner, alles wie in der Schule.
- Dozenten: Habe ich in den wenigen Semestern die ich da war nicht viele in einem Kurs gehabt. Die die ich hatte schienen zwar bemüht, aber trotzdem waren die Kurse wie oben beschrieben.
- Exkursionen: Finden auch nicht statt. Im vierten Semester steht eine verbindlich auf dem Studienplan, aber sonst fährt man in kein Museum oder in eine Ausstellung. Man geht nicht mal in das eigene Museum des Instituts! Lerneffekt damit auch wieder nicht vorhanden, da man nie irgendwas im Original sieht.
- Ausstattung: Nun die Bibliothek ist sehr gut, aber bringt auch nichts wenn der Rest nicht passt und man Wochenlang alleine ist.
- Atmosphäre: Kann man nichts zu sagen, außer das man als Student praktisch alleine in der Bib ist. Manchmal sieht man jemanden in der Küche sitzen, aber sonst sind alle Türen zu. Manchen Dozenten scheinen Studenten lästig zu sein, bloss nicht ansprechen in der Bibliothek.

Insgesamt dachte ich vor meinem Studium, dass ein Studium Eigeninitiative, Spass und sowas mit sich bringt, aber in Heidelberg wird einem einfach alles vorgeschrieben, man kann sich null selbst einbringen.
Ich kann jedem Studienanfänger nur raten, macht was anderes, wenn ihr nicht alleine irgendwo rumsitzen wollt.