Studium mit Enttäuschung

Für mich passt das Studium und der Studiengang nicht. Es hat schon damit begonnen, dass ich nach Vorlesungsstart auf Nachfrage die Mitteilung bekommen habe, dass es den Lehrstuhl Wirtschaftsprüfung nicht gibt, da die Professorin in Rente ging. Aber das weiß man doch nicht erst seit gestern?! Es wurden dann Ersatzkurse von Professoren aus ausländischen Universitäten angeboten. Ich finde aus Fairnessgründen hätte man den Studenten eine Information zukommen lassen müssen. Denn dieser Schwerpunkt, der hauptsächlich deutsche Kurse beinhaltete, war ein Entscheidungsgrund für Tübingen.

Außerdem finde ich, dass ein Masterstudium nicht dafür gedacht ist, Leute rauszuschmeißen. In dem Kurs Managerial Accounting (eines der möglichen Pflichtkurse für den Studiengang) war eine Durchfallquote von 20 %. Da sollten evtl. auch mal die Klausur und die Lehrmethode überdacht werden. Es hieß, wenn man die Aufgaben aus dem Skript und die Aufgaben vom Tutorium kann, ist man sehr gut auf die Klausur vorbereitet. In der Klausur hatten die Aufgaben nichts mit jenen aus den Übungen zu tun.
Grundsätzlich hat man einen großen Nachteil, wenn man nicht schon den Bachelor an der Uni Tübingen gemacht hat, weil man die Professoren eben nicht kennt und es nicht jeder gut mit einem meint. Man kann nur sehr schwer Kontakt zu den Leuten aus höheren Semestern aufnehmen und sich deshalb keine Tipps einholen. Gerade auch wegen Corona. Vielleicht könnte ein Mentorenprogramm hier hilfreich sein.
Zudem sind 2 Semester eine äußerst kurze Zeit, um einen für sich passenden Professor für die Betreuung der Masterarbeit kennenzulernen. Ein "get together" oder ein Kennenlernmeeting, in welchem sich die Professoren mit ihren jeweiligen Masterthemen vorstellen, würde Sinn machen. Nicht immer stehen die Masterthemen auf der Homepage der jeweiligen Lehrstühlen.

Der (Leistungs-)Druck ist sehr hoch und trotz lernen und Fleiß kommt man hier nicht sonderlich weit! Mir ist durchaus bewusst, dass ein Masterstudium kein Spaziergang ist und man definitiv Zeit investieren muss. Ich war auch definitiv bereit dazu - doch der Zeitaufwand steht nicht in Relation zum Ergebnis.

Letztendlich hat es zum Abbruch des Studiums geführt. Das finde ich sehr schade, dass all diese Punkte, die man vermeiden könnte, doch so ein schlechtes Bild auf den Studiengang werfen. Sehr, sehr traurig.