Während Deines Bachelor und Master Studiums besuchst Du Vorlesungen, Seminare und Übungen. Dafür erhältst Du Credit Points (CP), auch Leistungspunkte (LP) genannt. Die Anzahl der verliehenen Credit Points richtet sich nach dem Arbeitsaufwand, den Du für die jeweilige Veranstaltung erbringen musst.
Was sind Credit Points?
Credit Points – auch Leistungspunkte genannt - wurden im Rahmen des Bologna-Prozesses – also der Umstellung auf Bachelor und Master Studiengänge – in Deutschland eingeführt. Sie messen den Arbeitsaufwand („Workload“), den ein durchschnittlicher Student für sein Studium betreibt. Die Credit Points erhältst Du für den Besuch von Veranstaltungen. 1 Credit Point entspricht in etwa 25 bis 30 Arbeitsstunden. Das heißt: Erhältst Du für eine Vorlesung 3 Credit Points, musst Du für die Vorlesung etwa 75 bis 90 Zeitstunden Arbeit investieren. Diese Stundenangabe umfasst:
- die Präsenzzeit an der Hochschule,
- die Zeit zur Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen,
- die Zeit, die Du für die Anfertigung einer eventuellen Hausarbeit oder zur Prüfungsvorbereitung aufwenden musst
In einem Bachelor Studium mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern erwirbst Du insgesamt 180 Credit Points. Willst Du also in der vorgesehenen Zeit Dein Studium abschließen, solltest Du pro Semester 30 Credit Points erreichen. Das entspricht einem Arbeitspensum von bis zu 900 Zeitstunden im Semester. In der Regel musst Du während der Vorlesungszeit mit einem Arbeitsaufwand von bis zu 40 Stunden in der Woche rechnen. In den Semesterferien, die Du häufig zur Anfertigung von Hausarbeiten oder zur Prüfungsvorbereitung nutzt, ist der Zeitaufwand etwas geringer. Das Bachelor Studium entspricht also einer Vollzeit Stelle.
Wie viele Credit Points Du für eine Veranstaltung erhältst, entscheidet jede Hochschule individuell. In der Regel richtet sich die Anzahl der Credit Points nach den Prüfungsleistungen, die Du erbringst. So erhältst Du für eine Vorlesung, in der Du lediglich anwesend sein musst, meist 1 bis 2 Credit Points. Hältst Du ein Referat, schreibst eine Hausarbeit oder eine Klausur, oder absolvierst eine mündliche Prüfung, kannst Du 5 Credit Points oder mehr für eine Veranstaltung erhalten. Bestehst Du die erforderlichen Prüfungsleistungen allerdings nicht, erhältst Du keine Credit Points für diese Veranstaltung. Auch die Präsenzstunden pro Woche – die sogenannten Semesterwochenstunden – beeinflussen, wie viele Credit Points Du für diese Veranstaltung angerechnet bekommst.
In einigen Studiengängen ist die Gewichtung der Note für Deine Abschlussnote abhängig von den Credit Points, die Du für die jeweilige Veranstaltung erhalten kannst. Umso mehr Credit Points Du erwerben kannst, desto mehr Gewicht hat die Note. Dies ist jeweils individuell in der Studien- oder Prüfungsordnung des Studienganges festgelegt. Generell sind Credit Points aber unabhängig von Noten zu betrachten, da sie den durchschnittlichen Arbeitsaufwand angeben und nicht Deine individuelle Leistung bewerten. Die Angaben zum Arbeitsaufwand sind auch nur als grobe Richtwerte zu betrachten, da im Endeffekt jeder selbst entscheidet, wie viel Zeit und Arbeit er in sein Studium investiert.
Wozu sind Credit Points gut?
Das Prinzip der Vergabe von Credit Points basiert auf dem European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS). Dieses ist an allen Hochschulen im Europäischen Hochschulraum gültig. Ziel ist es, die Studienleistungen in Europa vergleichbar zu machen. Diese Vereinheitlichung führt dazu, dass erbrachte Studienleistungen bei einem Hochschulwechsel oder einem Auslandssemester oder -studium deutlich leichter anerkannt werden können.
Außerhalb des Europäischen Hochschulraumes ist die Anerkennung eines Hochschulabschlusses oder einzelner Prüfungsleistungen schwieriger. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht, die Anerkennung führt die jeweilige Hochschule nach eigenen Maßstäben durch.