Geld gegen Bachelor? Ganz so easy ist es an Privathochschulen nicht

Geraldine Zimmermann

Wer keine Traumnoten im Abi hat und deshalb keinen Platz an der staatlichen Uni bekommt, der kann ja auf eine Privathochschule ausweichen. Denn hier ist jeder willkommen – vorausgesetzt, das Geld sitzt locker. So zumindest das Klischee. Noch immer denken die meisten, man könne sich den Abschluss an einer privaten Hochschule einfach erkaufen. Doch ganz so einfach ist das nicht. Auch private Hochschulen fordern einiges von ihren Studenten, sie müssen dort ebenso ein Bewerbungsverfahren durchlaufen, Referate halten und Klausuren schreiben. Zwar kosten private Hochschulen viel Geld, aber dafür profitieren die Studenten von einer besseren Ausstattung. Doch wie schwer ist das Studium dort wirklich, wie viel kostet es eigentlich und wie zufrieden sind die Studenten?

Wer wissen will, wie schwer oder leicht das Studium an einer Privathochschule wirklich ist, kann sich an den Erfahrungsberichten auf StudyCheck orientieren. Viele Studenten berichten von einem hohen Niveau in den Vorlesungen und Prüfungen.

„Das Ganze macht man nicht mal eben so nebenbei. Auch wenn es eine private Hochschule ist, wird einem rein gar nichts geschenkt.“ – Anna-Maria
Ein EBS-Abschluss bescheinigt nicht nur ein hohes Maß an akademischer Exzellenz, sondern auch die Fähigkeit sich zu quälen und sehr hart zu arbeiten.“ – Constantin

Allein der Kontostand reicht an diesen Hochschulen also nicht aus, um einen akademischen Abschluss zu bekommen.

Zu bedenken ist auch, dass die Hochschulen ihren Ruf verlieren würden, wenn das Studium zu leicht wäre. Ihre Abschlüsse sind in der Wirtschaft dann nicht mehr anerkannt. Ein gewisses Niveau garantiert außerdem das Akkreditierungsverfahren in Deutschland. Wenn Du Dir überlegst, an einer privaten Hochschule zu studieren, solltest Du also auf das Siegel einer Akkreditierungsagentur achten, zum Beispiel von:

  • ACQUIN
  • AHPGS
  • AQAS
  • ASIIN
  • Evalag
  • FIBAA
  • ZEvA

Wie viel kostet das Studium wirklich?

Private Hochschulen finanzieren sich durch Studiengebühren. Wenn Du dort ein Studium anfängst, schreibst Du Dich nicht einfach nur ein. Du schließt einen Studienvertrag ab und verpflichtest Dich, entweder pro Monat oder pro Semester einen gewissen Betrag zu zahlen. Diesen können die Privathochschulen im Grunde nach eigenem Gusto festlegen. Denn wie bei allen Produkten auf dem freien Markt herrscht hier das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Im Durchschnitt kostet eine Privathochschule im Monat 520 €¹, gerechnet auf 6 Semester sind das fast 20.000 €¹. Studiengänge wie der Master of Business Administration können aber gut und gerne auch mal mit 50.000 €¹ zu Buche schlagen. Hinzu kommt natürlich noch, dass Du Deine Wohnung und Deinen Lebensunterhalt finanzieren musst. Ohne einen großzügigen Zuschuss von Deinen Eltern oder ein dickes Stipendium wird es mit einem Studium an der privaten Hochschule also eher nichts.

Wie zufrieden sind die Studenten?

Du denkst vielleicht, Studenten an Privathochschulen sind weniger zufrieden, weil sie jeden Monat hohe Summen auf das Konto der Hochschule verschwinden sehen. Tatsächlich bekommen viele der großen Privathochschulen auf StudyCheck nicht unbedingt schlechtere Noten als die staatlichen Unis.

Die größte Privathochschule Deutschlands, die FOM, kommt beispielsweise auf eine Gesamtwertung von aktuell 3,7 von 5 Sternen. Damit liegt sie genau im Durchschnitt aller auf StudyCheck bewerteten Hochschulen. Die zweitgrößte private Präsenzhochschule, die Hochschule Fresenius, liegt mit 3,8 sogar über der Durchschnittsnote. Bemerkenswert ist auch, dass die privaten Hochschulen häufig besonders gute Noten in den Kategorien „Studieninhalte“ und „Ausstattung“ bekommen. Die hohen Studiengebühren scheinen den Studenten also zugutezukommen. Nur der Campus wird an privaten Hochschulen oft schlechter bewertet als an staatlichen Hochschulen. In puncto Studentenleben können die Privathochschulen also noch nicht mit den großen staatlichen Unis mithalten.

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