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Campus ade: Läuft das Studium demnächst komplett digital ab?

07.07.2020

Digitale Lehrformate gehören an deutschen Hochschulen seit der Corona-Krise zum Alltag. Dadurch ist der Studienalltag sowohl für Studierende, Lehrende als auch für die Hochschulorganisation neu und ungewohnt. Der rasche Fortschritt der Digitalisierung an den Hochschulen zeigt jedoch auch, welche Potenziale vorher nicht genutzt wurden. Funktioniert das digitale Studium letztendlich so gut, dass gar kein Campus mehr benötigt wird? Dieser Fragestellung geht das unabhängige Bewertungsportal StudyCheck auf den Grund und hat dazu verschiedene Experten befragt.

Die Umstellung auf einen digitalen Studienalltag hat die Hochschulen vor eine große Herausforderung gestellt. Schnell gelang jedoch den meisten Hochschulen die digitale Umstellung, sodass das Semester bereits im vollen Gange ist. Und das kommt bei den Studierenden erstaunlich gut an: 30 % der Präsenz-Studierenden bevorzugen sogar die virtuellen Veranstaltungen, auch wenn es für sie sicherlich noch eine ungewohnte Lernsituation darstellt. Anders hingegen sieht es bei den Fernhochschulen aus. Hier gehört das digitale Lernen bereits seit Jahren zum Alltag und für die Fernstudierenden hat sich der Studienalltag durch Corona kaum verändert. Die Vorlesungen und Prüfungen können bequem von zu Hause aus und zeitlich flexibel absolviert werden. Diese zeitliche und räumliche Flexibilität war für Präsenz-Studierende vor der Corona-Krise nicht gegeben. Denkbar wäre also, dass auch die Präsenz-Hochschulen zukünftig mehr auf digitale Lösungen zurückgreifen und ein reiner Präsenzbetrieb gar nicht mehr erforderlich ist.

Hat das Präsenzstudium noch eine Zukunft?

Sven Schütt - Geschäftsführer der IU Internationalen Hochschule - beschreibt die derzeitige Situation an der IU folgendermaßen: “Aktuell ist die größte Herausforderung, die Unsicherheit über eine etwaige zweite Welle der Corona-Krise. Wir gehen davon aus, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mindestens lokal zweite Wellen geben wird. Gleichzeitig gibt es das Bedürfnis der Präsenz-Studierenden, sich auch einmal wieder persönlich zu sehen. Wir haben uns daher dazu entschieden, im Wintersemester Kurse grundsätzlich weiterhin virtuell anzubieten, aber punktuell das Kennenlernen durch Präsenzveranstaltungen zu ermöglichen.”

Sven Schütt ist davon überzeugt, dass es zukünftig noch mehr Online-Veranstaltungen geben wird, glaubt aber nicht an das Aus für Präsenz-Hochschulen: “Uns hat überrascht, dass rund 30 % aller Studierenden mit Präsenz die virtuellen Veranstaltungen bevorzugen. Wir werden deshalb unseren Präsenz-Studierenden auch langfristig die Möglichkeit bieten, an Veranstaltungen in virtueller Form teilzunehmen. Insgesamt wird dies das Präsenzstudium nicht überflüssig machen, aber die Bedeutung und Relevanz wird viel stärker abnehmen, als wir das alle vor 3 Monaten für möglich gehalten hätten.”

Auch Dr. Burkhard Lehmann - Geschäftsführer des Zentrums für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung - hält die Digitalisierung der Hochschulen für wichtig und sinnvoll, glaubt jedoch auch nicht daran, dass digitale Lehrformate den Präsenzbetrieb von Hochschulen komplett ersetzen können und sollten: “Wir möchten nicht auf den Präsenzbetrieb verzichten, weil wir ihn für einen wichtigen Bestandteil des Ausbildungskonzepts halten. Trotz allem: Sollte die Krise hoffentlich bald überwunden sein, werden wir sicher nicht der Versuchung erliegen, aus der Not eine Tugend zu machen. Wir sind auch weiterhin von der Richtigkeit und dem Wert unseres Blended-Learning-Ansatzes überzeugt.”

Auch Zukunftsforscher Andreas Reiter vom ZTB Zukunftsbüro glaubt an das große Potenzial der Blended-Formate und weist darauf hin, dass sich diese Methoden auf unser gesamtes gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben auswirken: "Sehr viel Austausch funktioniert jetzt schon digital gut, interaktive Formate haben online aber noch nicht die gleiche Qualität wie analog.”

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass es die Blended-Formate sind, die sich durchsetzen werden, also hybride Formate, eine Kombination aus verschiedenen On-/Off-Methoden. Und das nicht nur in der Lehre, sondern überall im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben.“

Es bleibt abzuwarten, inwiefern der digitale Hochschulalltag nach der Corona-Krise wieder einkehren wird. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Hochschulen digital weitaus besser aufgestellt sind und dass viele Abläufe digital gelöst werden. Dennoch hat das Präsenzstudium sicherlich weiterhin seine Daseinsberechtigung und gerade für sehr anwendungsorientierte Studiengänge einen hohen Stellenwert.

Über StudyCheck

StudyCheck.de ist ein Projekt der Online Akademie GmbH & Co. KG mit Sitz in Köln. Als Betreiber redaktioneller Bildungsportale erlebt die OAK täglich den hohen Informationsbedarf ihrer Besucher. StudyCheck.de deckt diesen Bedarf als größte unabhängige Bewertungsplattform im Präsenzstudienbereich. Authentische Erfahrungsberichte bieten auf Basis objektiver Bewertungskriterien eine Entscheidungshilfe bei der Wahl des richtigen Studienganges. Aktuell listet StudyCheck.de über 16.255 Studienangebote und 502 Hochschulen.

Information für Journalisten

Unsere Datenbank beinhaltet derzeit ca. 300.000 authentische Erfahrungsberichte zu Hochschulen und Studiengängen. Möchten Sie diese Bewertungen für Recherchezwecke verwenden, helfen wir Ihnen gerne mit aufbereiteten Daten sowie detaillierten Informationen zum Bewertungsprozess weiter. Interessieren Sie sich darüber hinaus für Interviews und Statements oder benötigen Sie anderweitiges Material? Dann kontaktieren Sie uns gerne per Telefon oder E-Mail. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Pressekontakt

Sarah Krams
PR-Managerin
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