Muss es eine Elite Business School sein?

Bettina Weiss

Der Mythos der Elitehochschulen treibt viele MBA Studenten an die amerikanischen und britischen Business Schools. Ein MBA Abschluss an einer Top Business School ist aber kein automatischer Garant für mehr Gehalt oder bessere Karriereaussichten. Es gibt gute Gründe, sich für eine kleinere Business School zu entscheiden, fernab von allen Rankinglisten. Ein MBA Abschluss ist Synonym für den schnellen Erfolg, eine steile Karriere und ein dickes Bankkonto. Wer dazu noch einen Abschluss einer Elite Schule wie Harvard in der Tasche hat, dessen Karriere sind keinerlei Grenzen gesetzt – so zumindest die weit verbreitete Meinung. Stanford, Yale oder Harvard, die Top Business Schools gelten noch immer als goldener Türöffner in die Welt des oberen Managements. Diese Eintrittskarte in die Wirtschaftselite ist jedoch teuer bezahlt. Die Kosten für ein MBA Studium an einer der amerikanischen Elite Business Schools können sich bis auf 100.000 $ summieren. Nicht immer zahlen sich diese hohen Studiengebühren am Ende aus. Neben den horrenden Studiengebühren gibt es 5 weitere gute Gründe, warum es nicht unbedingt die Elite Business School sein muss.

Realistisch sein

Neben den hohen Studiengebühren kommt an den Top Business Schools auch ein harter Bewerbungsmarathon auf Dich zu. Business Schools wie Yale haben jedes Jahr mehr als 2.500 Bewerber weltweit. Davon erhalten jedoch nur gut 20 % eine Zulassung. Viele, die an eine Top Business School wollen, bewerben sich mehrfach und planen mehr als ein halbes Jahr zum Bewerben ein. Die Chancen an einer der großen namhaften amerikanischen Business Schools angenommen zu werden, sind also realistisch betrachtet gering.

Wenn Du trotzdem Deinen MBA im Ausland planst, weil Du eine Karriere im internationalen Umfeld anstrebst, solltest Du besser auf kleinere Business Schools in Amerika setzen. Die Chancen, hier für ein MBA Studium zugelassen zu werden, stehen deutlich besser.

Trendland Deutschland

Immer öfter entscheiden sich sowohl deutsche als auch ausländische Studieninteressenten für ein MBA Studium in Deutschland. Das hat einen guten Grund: Sind die USA mit Harvard oder Yale auch das Geburtsland des MBAs, konnten deutsche Business Schools in den vergangenen Jahren spürbar aufholen. Deutsche Business Schools überzeugen mit ihrer Qualität in der Lehre und bei den Dozenten auch in internationalen Rankings. Die Mannheim Business School oder auch die Otto Beisheim School of Management zählen zu den Top-Adressen für ein MBA Studium in Deutschland.

Statt Leistungsdruck besser über den eigenen Tellerrand blicken

Im Eilschritt durch das MBA Studium und zielstrebig auf den Chefsessel in einem internationalen Großkonzern? Im Studium geht es nicht allein darum, schnellstmöglich Wissen anzuhäufen, ohne dabei nach rechts und links zu schauen. Ein Studium stellt immer auch einen wichtigen Schritt in der eigenen Persönlichkeitsentwicklung dar. Gerade von MBA Absolventen wird eine interdisziplinäre und internationale Ausbildung erwartet. Das sehr anspruchsvolle Programm an den Elite Business Schools lässt aber kaum Zeit, sich über das eigentliche Curriculum hinaus weiterzubilden und über den Tellerrand zu blicken.

MBA Studium neben dem Beruf

Die Gründe dafür, den MBA berufsbegleitend zu absolvieren, sind vielfältig. Manche Bewerber möchten zum Beispiel die eigene Karriere nicht für ein Studium unterbrechen. Meist besteht zudem die wirtschaftliche Notwendigkeit zu arbeiten, um das Studium überhaupt finanzieren zu können. Der enorme Leistungsdruck an Eliteschulen macht ein Studium neben dem Beruf unmöglich. Für alle, die sich keine Auszeit nehmen können oder wollen, sind kleinere Business Schools eine attraktive Option. Viele dieser Schulen haben gute MBA Studiengänge in ihrem Programm, die speziell auf die Bedürfnisse berufstätiger Studenten ausgerichtet sind. Dabei kannst Du Dich Deinen eigenen Wünschen entsprechend entweder für ein Fern- oder Präsenzstudium entscheiden. Bei einem Fernstudium oder einem Studium mit Online-Vorlesungen entfallen Anfahrtswege und -zeiten. Das Plus an Zeit kannst Du sinnvoll für Dein Studium nutzen, flexibel wann und wo Du willst.

Gezielt Netzwerken

Die Top Schmieden des Managernachwuchses sind bei Bewerbern vor allem auch wegen ihres gut ausgebauten Alumni Netzwerkes begehrt. Bewerber erhoffen sich von einem MBA Studium in Harvard und Co hervorragende Kontakte rund um den Globus. Du willst für Deine berufliche Karriere aber in Deiner Region bleiben, weil Du dort Freunde und Familie hast? Oder willst Du Dich bei Deinem momentanen Arbeitgeber mit einem MBA für eine höhere Leitungsposition empfehlen? In beiden Fällen ist es sinnvoller, auf eine Business School zu setzen, die in Deiner Nähe liegt. Damit bist Du nicht nur in einer Dir vertrauten Umgebung. Mit dem Besuch einer Business School in Deiner Region kannst Du gezielter für Deine berufliche Karriere netzwerken. Die meisten Schulen unterhalten Kooperationsprogramme mit Wirtschaftsunternehmen in der Region. So kannst Du am besten wirtschaftliche Kontakte zu regionalen Firmen knüpfen und Dein berufliches Netzwerk bereits während des Studiums ausbauen.

Das könnte Dich auch interessieren