7 Tipps, wie Du mit Last-Minute-Lernen Deine Prüfung rettest

Tim Reichel

Du gerätst in Panik. Kalter Schweiß steht Dir auf der Stirn: Nächste Woche ist Deine Prüfung und Du hast noch nichts dafür getan.

Gründe und Ausreden gibt es viele. Doch nichts davon bewahrt Dich davor, kommende Woche im Hörsaal sitzen und abliefern zu müssen. Irgendwie musst Du den gesamten Prüfungsstoff in den wenigen verbleibenden Tagen in den Kopf bekommen. Doch keine Sorge, noch ist nichts verloren!

Denn mit der richtigen Strategie hast Du auch jetzt noch eine gute Chance, zufrieden aus der Situation herauszukommen. Dazu zeige ich Dir sieben Tipps, wie Du auch in letzter Minute Deine Prüfung rettest.

Tipp Nr. 1: Verzeihe Dir!

Wenn Du auf den letzten Drücker lernen musst und in Zeitnot geraten bist, ist vorher mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendetwas schiefgelaufen: Entweder hast Du den Lernstoff unterschätzt, Fehler in der Planung gemacht, weil Du nicht genug Zeit zum Lernen einkalkuliert oder einfach zu lange rumgetrödelt hast.

Egal, was genau passiert ist: Es ist passiert und Du kannst es nicht mehr ändern. Ärgere Dich nicht über die momentanen Umstände und verzeihe Dir stattdessen alle möglichen Fehler. Denn falls Du das nicht tust, verschwendest Du in dieser stressigen Situation wertvolle Energie, die Du viel sinnvoller fürs Lernen einsetzen könntest.

Tipp Nr. 2: Verschaffe Dir einen Überblick!

Was tun die meisten Studenten, die während der Prüfungsvorbereitung zu wenig Zeit haben? Richtig, sie lernen einfach drauf los. Sie denken nicht, sie fassen den Stoff zusammen und wiederholen ihn so lange, bis sie irgendwelche auswendiggelernten Fetzen reproduzieren können. Sie verfallen in blinden Aktionismus. Und dieser Aktionismus bricht ihnen in der Prüfung das Genick.

Wenn Du wenig Zeit zum Lernen hast, darfst Du nicht im Blindflug agieren. Du musst Dir als Erstes einen genauen Überblick über den klausurrelevanten Lernstoff verschaffen und Dich orientieren. Wichtig ist, dass Du weißt, mit was Du es zu tun hast: Welche Kapitel aus dem Buch sind wichtig? Welche Vorlesungsfolien standen im Fokus? Welche Übungsaufgaben sind relevant? Denn erst dann kannst Du entscheiden, was wirklich wichtig ist und welche Themen Du eher vernachlässigen kannst.

Tipp Nr. 3: Setze Prioritäten!

Sobald Du den notwendigen Überblick über Deinen Lernstoff gewonnen hast und weißt, auf was es in Deiner Prüfung ankommen wird, musst Du knallhart aussieben. Setze Prioritäten und kümmere Dich nur noch um die wichtigen Dinge.

Dein Ziel ist es, in letzter Minute genügend zu lernen, um Deine Prüfung so gut wie möglich zu bestehen. Handle entsprechend und stelle die Inhalte in den Vordergrund, die Du zum Bestehen Deiner Prüfung benötigst. Alles andere wird gnadenlos gestrichen. Denn nur so hast Du die höchsten Chancen, Deine Prüfung auch in letzter Minute ordentlich vorzubereiten und am Ende tatsächlich zu bestehen.

Tipp Nr. 4: Stelle einen Plan auf!

Vielleicht denkst Du, dass es sich für die eine Woche, die Dir noch zum Lernen bleibt, gar nicht lohnt, einen Lernplan aufzustellen. Du bist der Meinung, dass Du mit den Materialien, die Du nun zusammengestellt hast, am besten gleich drauflos lernen solltest. Tue das nicht – gehe niemals planlos vor!

Ein Plan gibt Dir Struktur und Orientierung. Und genau diese beiden Dinge kannst Du in Deiner Situation, die an sich schon sehr stressig ist, gut gebrauchen. Mache Dir also einen stundengenauen Lernplan für die verbleibenden Tage. Notiere Dir, wann Du welche Inhalte lernen und durcharbeiten möchtest. Gehe tagsüber ans Eingemachte und nutze die Abendstunden, um Definitionen, Formeln und sonstigen Stoff zu wiederholen. Lasse Dir am Ende ein bisschen Puffer, auch wenn dieser wahrscheinlich nicht mehr besonders umfangreich ausfallen kann.

Tipp Nr. 5: Suche Verbündete!

Verbündete sind immer gut. Und besonders in Deiner Situation kannst Du jegliche Hilfe gut gebrauchen. Frage zum Beispiel bei Deinen Kommilitonen nach, ob sie Dir mit einer guten Zusammenfassung des Lernstoffs aushelfen können. Vielleicht hat der ein oder andere auch schon Übungsklausuren bearbeitet und kann Dir Lösungen zur Verfügung stellen, mit denen Du Dich schnell selbst kontrollieren kannst. Eventuell gibt es auch Kommilitonen, die in der gleichen Situation waren wie Du und Dir gute Tipps geben können.

Natürlich kannst Du Dir auch professionellere Hilfe von Deinem Professor oder dessen Lehrstuhlpersonal holen. Diese kennen schließlich die Klausur am besten und können Dir sicher gute Tipps zur Last-Minute-Vorbereitung geben. Es kommt natürlich ein bisschen auf die Zugänglichkeit von Professor und Assistenten an, aber wenn Du höflich und begründet um gezielte Informationen bittest, hast Du gute Chancen kleine Hinweise zu erhalten.

Tipp Nr. 6: Lerne langsamer!

Ja, Du hast nicht viel Zeit und ja, Du musst in dieser Zeit viel Stoff lernen. Es bringt aber nichts, wenn Du Dich durch die Inhalte hetzt. Wenn Du ohne Punkt und Komma von einer Übungsaufgabe zur nächsten rast, Definitionen aus Zeitgründen nur überfliegst und Dir keine Zeit gibst, über Lösungen und Lösungswege nachzudenken, weißt Du am Ende in der Klausur gar nichts.

Nimm Dir also einen Moment. Beschränke Dich auf das Wichtigste und lasse Dir genügend Zeit, diese zentralen Inhalte zu verstehen oder korrekt reproduzieren zu können – je nachdem, was gefordert ist. Auch bei Deiner Prüfungsvorbereitung gilt: wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Tipp Nr. 7: Ändere Deine Erwartungshaltung!

Dir bleibt nicht viel Zeit, um für Deine nächste Prüfung zu lernen. Und um Enttäuschungen vorzubeugen, solltest Du genau an diesem Fakt Deine Erwartungshaltung ausrichten. Denn wahrscheinlich wird es für Dich mit Deinem geringen Lernpensum nicht möglich sein, eine Top-Note zu erzielen.

Statt Dich also unter zusätzlichen Druck zu setzen, der Dich beim Lernen hemmt und Deine Lernzeit zusätzlich verkürzt, solltest Du Deine Erwartungen realistisch an Deine Bedingungen anpassen. Was dabei realistisch ist, hängt natürlich von Dir und der jeweiligen Prüfung ab. Ich würde mit „Bestehen“ anfangen.

Bonus-Tipp: Schlafe!

Es gibt eines, das Du trotz stressiger Prüfungsvorbereitung nicht vergessen solltest: Deinen Schlaf. Es ist in Ordnung – vielleicht sogar ein Muss – während Deiner Last-Minute-Lernphase nicht neun Stunden zu verschlafen. Es wäre allerdings ein fataler Fehler, Dich tagtäglich völlig übermüdet an den Schreibtisch zu setzen oder im schlimmsten Fall auch noch im Halbschlaf zur Klausur zu gehen.

Ausreichender Schlaf ist wichtig, damit Du gesund und beim Lernen aufnahmefähig bleibst. Gönne Dir deswegen den Schlaf, den Du brauchst, um konzentriert bei der Sache zu sein. Auch Dein Gehirn muss schlafen, um die Dinge, die Du über den Tag gelernt hast, verarbeiten und festigen zu können.

Ente schläft ein

Fazit

Mit der richtigen Strategie, einer positiven Einstellung und einem klugen Plan wird Dich eine Last-Minute-Lernphase nicht in die Knie zwingen.

Doch damit sich Deine Schweißausbrüche in Grenzen halten, musst Du zielgerichtet vorgehen. Bleib ruhig, bestimme Deine wichtigsten Lerninhalte, stelle einen Lernplan auf und setze kluge Prioritäten. Scheue Dich nicht, Kommilitonen oder Dozenten um Hilfe zu bitten und passe Deine Erwartungshaltung an die reellen Bedingungen an. Lerne langsamer – aber dafür nachhaltiger – und achte auf ausreichend Schlaf.

Wenn Du Dich an diese Tipps hältst, verschwindet Deine Panik, Du behältst einen kühlen Kopf und hast eine realistische Chance, Deine Prüfung auf den letzten Drücker zu bestehen.

Über den Autor
Tim Reichel
Tim ist Fachstudienberater, Autor und der Gründer von Studienscheiss. Auf seinem Blog schreibt er über alle möglichen Aspekte aus dem Unialltag und hilft Studenten dabei, ihr Studium in den Griff zu bekommen.
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